Berlin (Reuters) - Im Tarifstreit in der deutschen Privatbankenbranche ist eine Einigung erzielt worden.

Demnach sollen die Gehälter ab dem 1. August in drei Stufen um insgesamt 10,5 Prozent steigen, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte. Für die Nachwuchskräfte sollen sich die Gehälter um insgesamt 250 Euro erhöhen. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 28 Monaten. Das starke Engagement bei den Warnstreiks habe die entscheidende Bewegung in der dritten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband am späten Mittwochabend gebracht, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. "Die Gehaltssteigerungen von über zehn Prozent sorgen für eine spürbare Entlastung bei den Gehältern."

Thomas Lange, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankengewerbes, sagte: "Der Abschluss ist ein fairer Kompromiss." Er lobte die konstruktive Atmosphäre bei den Verhandlungen. "Die Sozialpartnerschaft im privaten Bankgewerbe hat sich als belastbar und verlässlich erwiesen."

Darüber hinaus einigten sich die Tarifparteien darauf, den bereits im vergangenen Jahr begonnenen Tarifreformprozess fortzuführen und die Gespräche für eine neue Entgeltstruktur sowie eine moderne und lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung aufzunehmen. Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt die Annahme der nun erzielten Tarifeinigung. Bis Ende Juli können die Verdi-Mitglieder nun darüber abstimmen.

Bei den Tarifgesprächen für die mehr als 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken, etwa Förderinstitute und Landesbanken, soll es laut Verdi am 12. September weitergehen. Hier haben die Arbeitgeber 9,5 Prozent mehr Gehalt bei 43 Monaten Laufzeit angeboten. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent für ein Jahr, mindestens aber 500 Euro pro Monat mehr.

(Bericht von Christian Götz, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)