Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CORONA-PANDEMIE: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga will jenen Unternehmen, die stark unter der Corona-Krise leiden, rasch unter die Arme greifen. Der Bundesrat werde schon nächsten Mittwoch über die Härtefallregelung sprechen, die sich auch das Parlament wünsche, kündigte sie im Interview mit der "NZZ am Sonntag" an. Damit wolle man jene Branchen rasch unterstützen, die besonders hart getroffen sind. Und man werde vorwärtsmachen. Immerhin gehe es um Existenzen, um Arbeitsplätze - um die Menschen in diesem Land. (NZZaS, S.2)

CORONA-PANDEMIE II: Im Kampf gegen das Coronavirus schlägt Gesundheitsminister Alain Berset einen Mittelweg vor. Wie er im Interview mit der "Schweiz am Wochenende" sagte, wolle man die Kontrolle über das Virus gewinnen, ohne wieder Betriebe schliessen zu müssen. Dieser Weg bedeute auch, dass die Bevölkerung Verantwortung übernehme und die Massnahmen mittrage. Gleichzeitig appelliert der Bundesrat an die Kantone, alle nicht notwendigen Eingriffe zu verschieben, um eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu verhindern. Man könne nicht die ganze Wirtschaft runterfahren, nur damit die Spitäler Wahleingriffe vornehmen können. (Schweiz am Wochenende, S.1-3)

ÜBERNAHMEKANDIDAT CS?: Wird die Grossbank am Ende doch geschluckt? Laut "SonntagsZeitung" ist vor allem die tiefe Bewertung der Grossbank ein Risiko und mache sie zu einem attraktiven Übernahmeobjekt. Ihr Börsenwert entspreche nicht einmal ihrem Eigenkapital. Es nütze auch kaum, dass Analysten die Aktien der CS weiterhin sehr gut bewerten und sie zum Kauf empfehlen. Fantasie hatte zuletzt vor allem die Konkurrentin UBS entfacht, deren Präsident Axel Weber laut SoZ offenbar weiter nach einer geeigneten Partnerin sucht. (SoZ, S.39)

LOGITECH: Wenn es nach dem Logitech-Gründer Daniel Borel ginge, gäbe es einen achten Bundesrat. Dieser wäre dann zuständig für Wissenschaft, Technologie und Bildung, wie er im Interview mit der "NZZ am Sonntag" sagte. Borel befürchtet nämlich, dass die Schweiz in puncto Digitalisierung den Anschluss verliert. Niemand im Bundesrat verstehe etwas von IT, so Borel weiter. Um das zu ändern, wolle er Politiker Wissen über die Digitalisierung beibringen. Dazu habe er der ETH Lausanne vorgeschlagen, dass sie einen Onlinebildungskurs für Parlamentarier zur Auswirkung von Technologie entwickeln könnte. Er würde dafür die Finanzen zur Verfügung stellen. Eine solche Ausbildung sei nötig, damit die Parlamentarier verstehen, was auf dem Spiel stehe, wenn sie über das Bildungsbudget abstimmten. (NZZaS, S.30/31)

KLIMARISIKEN: Die Mehrzahl der Schweizer Pensionskassen berücksichtigt im Anlageprozess keine Klimarisiken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Klima-Allianz, ein Verbund von Umweltorganisationen, die der "NZZ am Sonntag" vorliegt. Die Allianz hat die Anlagepolitik von 110 Vorsorgeeinrichtungen untersucht. Das Fazit: 56 Prozent des analysierten Vorsorgekapitals werden laut Klima-Allianz von Einrichtungen verwaltet, die Klimarisiken im Anlageprozess nicht berücksichtigen. Etwa 37 Prozent der Pensionskassen beginnen, ihre Anlagepolitik in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen, und schliessen zum Beispiel Kohlefirmen aus. (NZZaS, S. 29)

KONKURSWELLE: Noch gibt es nur vereinzelt Konkurse. Die Zürcher Behörden gehen allerdings laut "SonntagsZeitung" davon aus, dass dies erst der Anfang ist. Entsprechend rüsten sie sich bereits auf einen Ansturm bei der Bearbeitung von Konkursen. Daher nehme dieser Tage das Spezialteam "Mobile Equipe+" mit zehn Vollzeitstellen seine Arbeit auf. Die Sondertruppe soll Konkursverfahren als Ganzes übernehmen und erledigen. In Zürich rechnet man laut SoZ mit einer lang andauernden Krise. So wurde die Einheit erst einmal auf zwei Jahre befristet. Auch in Basel oder Bern rechnen die Behörde mit einer Zunahme bei den Konkursen - vor allem während der Wintermonate. Vor allem in Branchen wie der Holz- und Möbelindustrie, im Baugewerbe, im Gastgewerbe sowie bei Handwerksbetrieben sei die Konkursgefahr erhöht. (SoZ, S. 10)

JOBWECHSEL: Eigentlich war geplant, dass der Herzchirurg Thierry Carrel nach mehr als 20 Jahren am Berner Inselspital zur privaten Hirslanden-Gruppe wechselt. Daraus wird nun offenbar nichts. Wie die "NZZ am Sonntag" berichtet, wird der weit herum bekannte Arzt nun stellvertretender Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Unispital Zürich (USZ). Ein Sprecher Carrels bestätigte der Zeitung diesen Entscheid. Carrel wolle in der akademischen Welt bleiben. Der Herzchirurg beginnt voraussichtlich Mitte Dezember am USZ. Dort hatte man Carrel bereits einmal als Leiter der Herzklinik anstellen wollen. Er schlug dieses Angebot im Jahr 2004 jedoch aus. (NZZaS, S. 1)

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