FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter den Anlegern von Redcare Pharmacy und DocMorris kehrt allmählich der Optimismus für das E-Rezept zurück. Beide Aktien erholen sich vom jüngsten Kursrutsch. Verkaufsempfehlungen der UBS waren Anfang der vergangenen Woche der Grund. Am Dienstag legten Redcare in Frankfurt bis zu 3,2 Prozent zu und DocMorris in Zürich bis zu 4,5 Prozent. Der Redcare-Kurs hat damit binnen einer Woche wieder 18 Prozent gewonnen.

Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies betonte am Dienstag in einer Studie, dass er in der gegenwärtigen Kursschwäche eine Kaufgelegenheit für beide Aktien sieht. Jene von Redcare, die 2023 der beste MDax-Performer waren und in diesem Jahr ihre Rally zunächst noch fortgesetzt hatten, waren zuletzt in den Strudel von Gewinnmitnahmen geraten. Standen sie im April noch über 150 Euro, konnten sie zuletzt kurzzeitig für unter 100 Euro erworben werden.

Comtesse erwähnte am Dienstag, wegen der Einführung des E-Rezeptes sei der deutsche Markt für verschreibungspflichtige Medikamente für beide Online-Apotheken eine wichtige Säule der Aktienstory, die seiner Ansicht nach nicht getrübt wurde. Er stellt sich damit ein Stück weit der UBS entgegen, die in der Vorwoche noch betont hatte, die Einführung des elektronischen Rezepts sei zuletzt "mehr als eingepreist" gewesen.

Der Jefferies-Experte beließ sowohl Redcare als auch DocMorris auf "Buy" mit Kurszielen von 180 Euro respektive 110 Franken. Verglichen mit den aktuellen Aktienkursen verspricht Comtesse damit großes Kurspotenzial, das im Falle von Redcare trotz der jüngsten Erholung noch etwa 60 Prozent beträgt.

Am Vorabend hatte Warburg Research die Aktien von DocMorris zudem als interessante Übernahmemöglichkeit bezeichnet. Die Schweizer zählt er zu einem Kreis von 12 Aktien, die besonders interessant seien für strategische Käufer. Die Aktie könnte für eine Offerte attraktiver sein als der Konkurrent Redcare, der mit Galenica schon einen strategischen Ankeraktionär habe./tih/ag/jha/