FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitagmittag kräftig nach oben. Die Abwärtsdelle des Vortages wird von Investoren erneut zu Käufen genutzt. Momentan liefern der zur Schwäche neigende Euro unter 1,18 Dollar wie auch der wie erhofft gut ausgefallene Ifo-Index aus Deutschland die Kaufargumente. Positiv wird zudem gewertet, dass der IWF die Wachstumsprognose für Südkorea erhöht hat. Der DAX steigt um 0,8 Prozent auf 14.732 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,6 Prozent auf 3.856 Punkte zu. Der Bund-Future gerät mit dem guten Ifo-Index indes unter Druck.

Auch der nahende Quartalsultimo hilft dem DAX. "Das erste Quartal war bisher sehr fest, da wollen die Fonds hohe Aktienbestände in der Quartalsbilanz ausweisen", so ein Marktteilnehmer. Und der April sei gewöhnlich einer der stärksten Börsenmonate dank erster Dividendenkäufe.


   Im Ifo-Index ist viel Hoffnung enthalten 

Der Ifo-Index hat per März weit kräftiger zugelegt als ohnehin schon erhofft wurde. So stieg der Gesamtindex von 92,7 im Februar auf 96,6 Punkte im März. Der Anstieg fällt für Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS, so schwungvoll aus, weil die deutsche Wirtschaft den Krisenmodus verlassen habe und sich nun wieder im Erholungsbereich befinde. Sowohl die aktuelle Lageeinschätzung sowie Geschäftserwartungen haben sich in allen vier Wirtschaftsbereichen teils deutlich aufgehellt. Dabei fällt auf, dass das insgesamt gute Geschäftsklima vor allem von den Erwartungen getrieben wird. So liegt die Lageeinschätzung in allen Bereichen immer noch unter dem Vorkrisenniveau, während die Erwartungen - außer im Baubereich - bereits wieder deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen.

Für einen wirklichen Aufschwung muss Moryson zufolge die Impfkampagne deutlich an Fahrt aufnehmen. Er geht davon aus, dass es mit den Impfungen zwar bald deutlich flotter vorangehen werde, aber der zögerliche Start und die angekündigten Verschiebungen bei Impfstofflieferungen ließen befürchten, dass die Wirtschaft erst im Sommer wieder kräftig zulegen werde. Damit dürfte das Wachstum im dritten Quartal deutlich über dem des wahrscheinlich schwachen zweiten Quartals liegen.


   BASF legt Fahrplan zur Klimaneutralität bis 2050 fest 

BASF setzt sich ehrgeizige Klimaziele. Obwohl der Chemiekonzern in China einen neuen Verbundstandort bauen will und damit die Produktion deutlich ausweitet, sollen die Emissionen mit dem Treibhausgas CO2 bis 2030 gegenüber 2018 weltweit um 25 Prozent sinken. 2050 soll dann komplett klimaneutral gewirtschaftet werden. Bislang galt das Ziel, das geplante Wachstum bis 2030 ohne zusätzliche CO2-Emissionen zu schaffen. Bis zu 4 Milliarden Euro an Investitionen stehen dafür bis 2030 zur Verfügung. An der Börse wird zum einen darauf geschaut, dass das Erreichen erst einmal Geld kostet. Zudem wird im Handel bemängelt, dass BASF ein "kleines Fragezeichen" hinter dem Ausblick aufweise. Der Kurs verliert 1,0 Prozent.

Indus fallen nach der Kapitalerhöhung 2,5 Prozent. Die Beteiligungsgesellschaft hat knapp 2,5 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 34,90 Euro platziert - ein Abschlag von knapp 5 Prozent auf den Schlusskurs am Donnerstag von 36,70 Euro.


   Aktienrückkäufe bei Unternehmen stützen 

Um 1,5 Prozent aufwärts geht es bei Compugroup. Der Anbieter von Abrechnungssystemen für Arztpraxen verdoppelt das Aktienrückkaufprogramm auf nun bis zu 1 Million Stück. ABB steigen um 2,1 Prozent dank ihres Aktienrückkaufprogramms. Der Industriekonzern plant, rund 4,3 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten.

Eckert & Ziegler steigen um 1,2 Prozent nach einem guten Gewinnausblick. Das Strahlentechnikunternehmen will den Gewinn je Aktie dieses Jahr auf 1,40 Euro von 1,11 Euro steigern. Der gute Gewinnausblick sei allerdings schon eingepreist, heißt es.

Die Zahlen von Jungheinrich kommen an der Börse gut an, für die Aktie um 6 Prozent nach oben. Für die Analysten der Citi liegen die Geschäftszahlen für 2020 knapp über den Prognosen. Das Verhältnis Auftragseingang zu Umsatz liefere mit einem Wert von 1 eine gute Vorhersehbarkeit. Vor dem Hintergrund der positiven Marktentwicklung der vergangenen Monate sowie der Wachstumserwartung des IWF von 5,5 Prozent für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr gehe Jungheinrich davon aus, dass der Weltmarkt für Flurförderfahrzeuge auch im Jahr 2021 im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen werde. Ein anderer Marktteilnehmer stuft den Ausblick als besser als befürchtet ein.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.855,55       0,60       22,98          8,53 
Stoxx-50                3.289,29       0,48       15,63          5,82 
DAX                    14.732,44       0,76      111,08          7,39 
MDAX                   31.563,52       0,77      241,92          2,49 
TecDAX                  3.370,93       0,63       21,11          4,92 
SDAX                   15.317,08       1,78      268,35          3,74 
FTSE                    6.724,48       0,74       49,65          3,32 
CAC                     5.979,86       0,46       27,45          7,72 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,34                   0,05         -0,58 
US-Zehnjahresrendite        1,68                   0,04         -1,00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:22  Do,18:51 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1774     +0,01%      1,1784        1,1774   -3,6% 
EUR/JPY                   129,20     +0,52%      128,72        128,51   +2,5% 
EUR/CHF                   1,1080     +0,15%      1,1080        1,1058   +2,5% 
EUR/GBP                   0,8549     -0,23%      0,8567        0,8568   -4,3% 
USD/JPY                   109,72     +0,51%      109,27        109,14   +6,2% 
GBP/USD                   1,3773     +0,24%      1,3754        1,3741   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,5452     -0,05%      6,5422        6,5488   +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                52.721,50     +1,92%   52.546,50     51.636,75  +81,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  60,21      58,56       +2,8%          1,65  +23,7% 
Brent/ICE                  63,27      61,95       +2,1%          1,32  +22,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.724,94   1.727,99       -0,2%         -3,05   -9,1% 
Silber (Spot)              25,05      25,13       -0,3%         -0,08   -5,1% 
Platin (Spot)           1.156,30   1.153,50       +0,2%         +2,80   +8,0% 
Kupfer-Future               4,05       3,98       +1,7%         +0,07  +14,8% 
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March 26, 2021 08:16 ET (12:16 GMT)