Edenred SE steht vor einigen Herausforderungen, darunter die Unzufriedenheit der öffentlichen Hand über deutlich überhöhte Gebühren, die angesichts der nahezu vollständigen Digitalisierung der Zahlungen mittlerweile nicht mehr zu rechtfertigen sind; rechtliche Auseinandersetzungen wegen illegaler Absprachen, die dem Unternehmen und seinen Mitbewerbern hohe Strafen eingebracht haben; sowie der Markteintritt erfolgreicher neuer Wettbewerber, insbesondere Swile.

Dies führte zu einer echten Korrektur am Aktienmarkt, erkennbar am Rückgang der Marktkapitalisierung um ein Drittel in den letzten zwölf Monaten. Noch spektakulärer ist der Fall, wenn man bedenkt, dass die Bewertung auf das Zwanzigfache der Gewinne gefallen ist, während sie in den letzten Jahren durchschnittlich beim Vierzigfachen lag.

Dennoch behält Edenred eine starke Position mit sechzig Millionen Nutzern und zwei Millionen teilnehmenden Händlern in einem Geschäftsfeld, das strukturell sehr profitabel ist. Dies wird einerseits durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen gefördert und andererseits von den Nutzern geschätzt. Hinzu kommt der Rückenwind durch gestiegene Zinssätze.

In den letzten zehn Jahren hat das Unternehmen insgesamt 5 Milliarden Euro an freiem Cashflow generiert. Davon wurden 3 Milliarden Euro in Akquisitionen investiert und 1,5 Milliarden Euro als Dividende ausgeschüttet. Trotz der grundsätzlich hohen Qualität des Geschäftsmodells führt dies zu zwei Punkten, die Analysten von MarketScreener immer wieder Kopfzerbrechen bereiten.

Erstens, die Rentabilität der externen Wachstumstransaktionen. Edenred, das ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 10% pro Jahr über einen Zehnjahreszyklus verzeichnete, hat stets eine starke organische Wachstumsrate betont. Die Rentabilität der 3 Milliarden Euro, die in Akquisitionen geflossen sind, erscheint daher sehr bescheiden, und die defensiven Züge dieser Transaktionen sind deutlich erkennbar.

Zweitens, das Wachstum der Dividende – mit einem Durchschnitt von 3% pro Jahr über den Zehnjahreszyklus –, das nicht mit dem Umsatzwachstum oder dem theoretisch an die Aktionäre ausschüttbaren freien Cashflow Schritt hält. Dies wirft Fragen auf, denn während Bilanzkosmetik die Finanzen aufpolieren kann, sind Kapitalrückführungen an die Aktionäre – in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen – ein wahrer Gradmesser der Unternehmensleistung.