Quartalsmitteilung Q1

2021

2 Encavis AG

● ● ● Zwischenmitteilung Q1/3M 2021

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2020 sind wir auch im ersten Quartal 2021 weiter klar auf Kurs. Zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie ">> Fast Forward 2025" steht uns eine Projektpipeline aus Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamterzeugungskapazität von mehr als 3 Gigawatt (GW) zur Verfügung, die wir uns mit der Unterstützung unserer strategischen Entwicklungspartner gesichert haben. Diese Parks werden von den Partnern plangemäß weiterentwickelt und wir erwarten, dass bis zum Jahresende erste Parks baureif entwickelt sind. Mit dem Erwerb des bereits in Betrieb befindlichen Windparks Paltusmäki in Finnland vergrößern wir nicht nur die eigenen Erzeugungskapazitäten im Windsegment um 21,5 Megawatt (MW) sondern fügen mit Finnland auch einen weiteren interessanten Wachstumsmarkt für bilaterale Stromverträge zu dem ohnehin breit diversifizierten Länderportfolio hinzu.

Das organische Wachstum unseres Portfolios aus Wind- und Solarparks werden wir auch künftig darüber hinaus durch die Akquisition von Anlagen erweitern, die von garantierten Einspeisevergütungen profitieren oder deren Stromabnahme durch langfristige Verträge mit Industriekunden gesichert ist (sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs)). Das entsprechende Know-how dazu haben wir seit Beginn dieses Jahres in einer eigenen Abteilung "PPA Origination" gebündelt.

Parallel dazu verzeichnet die Encavis Asset Management AG (EAM) eine immer stärkere Nachfrage institutioneller Anleger nach Investitionen in Anlagen für Erneuerbare Energien. Der Spezialfonds Encavis Infrastructure Fund II (EIF II) der EAM erreichte Ende 2020 sein maximales Zielvolumen mit einem Mittelzufluss von insgesamt 480 Millionen Euro Eigenkapital, der Encavis Infrastructure Fund III (EIF III) erhielt weitere 150 Millionen Euro Eigenkapital.

Unser klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist eine grundsätzliche Haltungsfrage. Wir wollen nicht, dass unser heutiger Wohlstand auf Kosten künftiger Generationen oder anderer Regionen geht. Wir haben den Encavis Nachhaltigkeitsrat gegründet, um für unser Unternehmen sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsthemen jederzeit in die strategischen Unternehmensentscheidungen mit einbezogen werden. Neben der Leiterin unserer Abteilung Nachhaltigkeit & Kommunikation sind die Vorstandsmitglieder der Encavis AG, der Encavis Asset Management AG sowie der Leiter des Bereichs Operations im Nachhaltigkeitsrat vertreten. Weitere Details und Hintergründe zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie sowie zu den aktuellen Maßnahmen und ersten Erfolgen unserer konzernweiten ESG- Anstrengungen und -Ambitionen finden Sie in unserem erstmals für das Jahr 2020 veröffentlichten Bericht zur Nachhaltigkeit der Encavis AG auf unserer Website unter: www.encavis.com/nachhaltigkeit/.

Die renommierte Ratingagentur MSCI stufte Encavis für unsere Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit im Rating von A auf AA hoch. Damit wurde Encavis innerhalb kürzester Zeit erneut für ihre im Jahr 2020 gestartete Nachhaltigkeitsoffensive ausgezeichnet. Erst wenige Wochen zuvor hatte mit ISS ESG eine weitere namhafte Ratingagentur unser Unternehmen innerhalb des Prime-Status von B- auf B angehoben. Encavis zählt zu den besten 20 % der 32 untersuchten Unternehmen im Branchencluster "Betrieb Erneuerbarer Energien". Während ISS das "sehr hohe" Niveau der Transparenz unserer Unternehmensberichterstattung würdigt, verweist MSCI in der Begründung für die Hochstufung insbesondere auf die sehr gute Unternehmensführung, die transparente Eigentümerstruktur sowie die 100-prozentige Fokussierung auf den Kapazitätsausbau der Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen.

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Sie sehen, Ihr Konzern ist gut aufgestellt und wächst wie geplant weiter. Im ersten Quartal haben wir mit 1,8 GW fast 40 % mehr Stromerzeugungskapazitäten, die am Netz angeschlossen waren, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,3 GW); hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die beiden spanischen Projekte Talayuela (300 MW) und La Cabrera (200 MW). Und dennoch schlägt sich dies nicht positiv in den Zahlen des ersten Quartals nieder. Der Erwerb neuer Solarparks und damit auch der gestiegene Anteil des Segments PV in unserem Gesamtportfolio führte - wie erwartet - zu einer Verstärkung der Saisonalität unserer Ergebnisse: Während die Erträge aus unseren Solarparks naturgemäß im ersten und vierten Quartal eines jeden Jahres schwächer als in den ertragsstarken Sommerquartalen ausfallen, folgen die Kosten aus dem Betrieb unserer Solarparks sowie die Abschreibungen einem saisonal unabhängigem, linearen Verlauf. Durch den Ausbau des Segments PV hat sich dieser Effekt auf unsere Ergebnisstruktur noch verstärkt. Entsprechend sind aber auch unsere Ergebniserwartungen an die beiden Sommerquartale gestiegen.

Dieser Effekt wurde noch dadurch verstärkt, dass im Windbereich der Umsatz aufgrund sehr ungünstiger meteorologischer Bedingungen im Windbereich fehlt. Die Windbedingungen waren nicht nur schlechter als das langfristige Mittel, das wir immer unserer Planung zugrunde legen, sondern fallen besonders gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ab, das durch besonders gute meteorologische Bedingungen geprägt war. Der

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Konzern erzielte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 58,9 Millionen Euro (Vorjahr: 65,2 Millionen Euro). Dieser Rückgang um rund 10 % ist maßgeblich auf die schwache Windperformance insbesondere in den Monaten Januar und Februar zurückzuführen. Die Umsatzerlöse des Windparkportfolios lagen im ersten Quartal 2021 um rund 6,9 Millionen Euro unterhalb des Vorjahreswertes. Die Umsatzerlöse der Solarparks lagen hingegen rund 1,6 Millionen Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Sonneneinstrahlung war zwar insgesamt geringer als im Vorjahr, jedoch konnten die beiden im September 2020 bzw. Januar 2021 ans Netz angeschlossenen spanischen Solarparks "La Cabrera" und "Talayuela" diesen Rückgang mehr als ausgleichen. Der Park Talayuela befand sich im ersten Quartal noch wie geplant in der Ramp-up-Phase, sodass die Umsatzerlöse entsprechend niedriger ausfielen, als wäre der Park bereits im gesamten Zeitraum vollständig produktiv gewesen.

Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021 erreichte 39,3 Millionen Euro (Vorjahr: 50,6 Millionen Euro). Der Ergebnisrückgang basiert auf den wachstumsbedingt erhöhten Kosten für die zusätzlich ans Netz angeschlossenen spanischen Parks und dem Entfall eines Einmaleffekts im Vorjahresquartal bei gleichzeitigem Umsatzrückgang infolge der oben beschriebenen Wettereffekte.

Der operative Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 39,9 Millionen Euro (Vorjahr: 50,8 Millionen Euro) erreichte nahezu das Niveau des Vorjahres, berücksichtigt man die Kapitalertragsteuererstattung aus dem Jahr 2018 in Höhe von 9,0 Millionen Euro, die sich positiv auf den operativen Cashflow des ersten Quartals 2020 auswirkte.

Sehr verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, stellvertretend für unsere Vision, Erneuerbare Energien durch innovative Finanzierungen nachhaltig und profitabel zu produzieren und zu vermarkten, freuen wir uns, nun seit Beginn dieses Jahres auch im aktuellen Börsenkürzel ECV unseren Firmennamen ENCAVIS sowie unsere Identität von Unternehmenszweck, Firmennamen und Börsenkürzel des Konzerns widerzuspiegeln (zuvor CAP in Anlehnung an den ehemaligen Firmennamen Capital Stage).

Marktkapitalisierung und Liquidität der Encavis AG haben gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal deutlich zugelegt. Die Marktkapitalisierung betrug zum Handelsschluss am 10. Mai 2021 rund 2.065 Millionen Euro (11. Mai 2020: 1.592 Millionen Euro), was einer Steigerung um rund 30 % entspricht. Die Folge davon war der Aufstieg per "Fast Entry" zum 22. März 2021 vom SDAX in den MDAX, den Index der 60 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland nach dem DAX, gemessen an Marktkapitalisierung und täglichem Handelsvolumen. Dem bisherigen Allzeithoch der Encavis-Aktie Anfang Januar dieses Jahres von 25,55 Euro folgte eine Phase der kontinuierlichen Konsolidierung der Erneuerbaren Energieunternehmen in Europa. Diese Korrektur wurde durch die Ankündigung des Standard & Poors (S&P) Clean Energy Index am 11. Februar 2021 befeuert, die bisher 30 Titel im Index um 60 weitere Titel aufzustocken. Die daraus folgende Neugewichtung der einzelnen Titel resultierte somit in einer deutlich schwächeren Gewichtung der bisherigen 30 Titel, zu denen Encavis ebenfalls gehörte. Diese Neugewichtung, die am

  1. April definiert und bis zum 19. April umgesetzt worden ist, führte zu einer Umplatzierung von grob geschätzten
  1. Millionen US-Dollar bzw. 250 Millionen Euro allein in der Encavis-Aktie.

Sehr verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, selbstverständlich möchten wir Sie über die positive Aktienkursentwicklung des vergangenen Jahres hinaus wieder am Wachstumserfolg der Encavis AG teilhaben lassen. Daher werden wir in Übereinstimmung mit unserer langfristigen Dividendenstrategie der Hauptversammlung vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 0,28 Euro je stimmberechtigter Aktie auszuschütten. Wie in den Jahren zuvor soll diese erneut als Wahldividende ausgestaltet werden, bei der sich die Anteilseigner für den Bezug von Aktien oder die Auszahlung der Bardividende entscheiden können.

Unsere langjährigen Erfahrungen bei saisonal schwankenden Wettereffekten, unser breit diversifiziertes Portfolio über viele europäische Länder und die Wachstumsimpulse aus unseren neuen Anlagen resultieren trotz des schwächeren Auftaktquartals uneingeschränkt in einer Bestätigung der im März 2021 veröffentlichten Prognose eines stärkeren Wachstums für das Geschäftsjahr 2021 als im Jahr zuvor. Das laufende Geschäftsjahr 2021 soll eine Steigerung der Umsatzerlöse auf über 320 Millionen Euro (+9 %) erreichen. Das operative EBITDA wird sich voraussichtlich auf über 240 Millionen Euro erhöhen (+7 %). Wir rechnen auf Konzernebene mit einer Steigerung des operativen EBIT auf über 138 Millionen Euro (+4 %). Dementsprechend würde das operative Ergebnis je Aktie ein Niveau von 0,46 Euro erreichen (+7 %). Wir erwarten für den operativen Cashflow einen Wert von mehr als 210 Millionen Euro und damit einen Wert auf dem Niveau des sehr starken Jahres 2020. Diese Erwartungen an das Geschäftsjahr 2021 basieren auf der Zusammensetzung unseres Wind- und Solarparkportfolios von Anfang März 2021 sowie der Erwartung von Standardwetterbedingungen.

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● ● ● Zwischenmitteilung Q1/3M 2021

Wir freuen uns sehr darüber, wenn Sie uns auch künftig vertrauensvoll auf unserem Weg zu weiterem Wachstum begleiten. Kommen Sie gesund durch diese Zeit und verfolgen Sie, wie wir mit Engagement und Augenmaß die Chancen dieser Zeit aufgreifen und in eine erfolgreiche Zukunft führen werden.

Hamburg, im Mai 2021

Dr. Dierk Paskert

Dr. Christoph Husmann

CEO

CFO

Dr. Dierk Paskert

Dr. Christoph Husmann

Chief Executive Officer (CEO)

Chief Financial Officer (CFO)

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Operative Konzern-Kennzahlen*

in Mio. EUR

Umsatz

Operatives EBITDA

Operatives EBIT

Operatives EBT

Operatives EAT

Operativer Cashflow

Operatives Ergebnis je Aktie (unverwässert/in EUR)

01.01.-31.03.2021

01.01.-31.03.2020

58,9

65,2

39,3

50,6

13,0

28,1

-3,6

13,3

-5,2

13,5

39,9

50,8

-0,05

0,08

31.03.2021

31.12.2020

Eigenkapital

776

752

Verbindlichkeiten

2.267

2.072

Bilanzsumme

3.043

2.824

Eigenkapitalquote in %

25,5

26,6

  • Die angegebenen operativen Konzern-Kennzahlen stellen allein auf die operative Ertragskraft des Unternehmens ab und berücksichtigen keine IFRS-bedingten Bewertungseffekte.

Hinweis zu den Quartalszahlen

Die vorliegende Ergebnismitteilung wurde gemäß der geänderten Börsenordnung vom 12. November 2015 der Frankfurter Wertpapierbörse erstellt. Die Zwischenmitteilung enthält keinen vollständigen Zwischenabschluss nach International Accounting Standard (IAS) 34 und sollte daher nur in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 und nachfolgenden Publikationen gelesen werden.

Die Quartalszahlen der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage stehen im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich denen des letzten Konzernabschlusses zum Geschäftsjahresende. Eine detaillierte Beschreibung der angewandten Methoden haben wir in den Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses 2020 veröffentlicht.

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Encavis AG published this content on 12 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 14 May 2021 14:04:22 UTC.