FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung für die Evotec-Aktien gestrichen und ihnen damit am Donnerstag einen Dämpfer versetzt. Die Papiere des Wirkstoffforschers rutschten am Morgen um 4,20 Prozent auf 15,85 Euro ab. Sie bestätigten damit den schwachen Trend aus dem nachbörslichen Handel vom Mittwochabend, nachdem die Studie am Markt bekannt wurde.

Analyst Falko Friedrichs sieht nach dem starken Lauf der Anteilscheine vorerst keine Luft mehr nach oben. Bei einem unveränderten Kursziel von 16 Euro votiert er nun mit "Halten". "Es ist Zeit für eine Atempause," schrieb der Deutsche Bank-Experte.

Tags zuvor hatten sich die Papiere noch bis auf wenige Cent ihrem zum Wochenstart erreichten höchsten Stand seit 2001 bei 16,87 Euro genähert. Erst Anfang August hatte Analyst Friedrichs die im Technologiewerte-Index TecDax notierten Papiere auf "Kaufen" hochgestuft und dies mit der Erwartung eines starken Ergebniswachstum in den kommenden Jahren auch dank der Übernahme des US-Wettbewerbers Aptuit begründet.

Seit der Empfehlung hatten die Aktien in der Spitze um fast 40 Prozent zugelegt. Der Kursrückschlag infolge von Gewinnmitnahmen in der zweiten Juli-Hälfte wurde damit mehr als nur wettgemacht.

Evotec zählt schon länger zu den Lieblingen der Börsianer. Seit Ende 2015 hat sich ihr Wert in etwa vervierfacht. Allein im bisherigen Jahresverlauf ging es in der Spitze um fast 127 Prozent nach oben. Besser schnitten im TecDax nur die Aktien des LED-Industrieausrüsters Aixtron ab. Der TecDax kommt 2017 bisher auf ein Plus von rund 25 Prozent.

Langfristig bleibt Experte Friedrichs denn auch optimistisch. Die Perspektiven seien intakt. Evotec sei in einem schnell wachsenden Markt stark aufgestellt und dürfte weiter vom Outsourcing-Trend bei der Wirkstoffforschung in frühen Phasen profitieren. Hinzu kämen Möglichkeiten durch die eigenen Wirkstoff-Pipeline./mis/ag/stk