--Fresenius warnt vor Kosteninflation und Lieferengpässen

--Fresenius rechnet von nun an mit rückläufigen Corona-Zahlen

(Durchgehend neu)

Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Gesundheitskonzern Fresenius hat einen robusten Jahresstart hingelegt. Der Bad Homburger DAX-Konzern schnitt im ersten Quartal 2022 besser ab als von Analysten erwartet und bekräftigte seine Jahresziele. Allerdings zeichnen sich für dieses Jahr zunehmende Belastung an der Kostenfront infolge des Ukraine-Kriegs ab. Zugleich entwickelt sich das Kosten- und Effizienzprogramm nach Angaben von Fresenius planmäßig. Außerdem geht Fresenius von nun an von rückläufigen Covid-19-Inffektionszahlen aus, auch wenn die Pandemie in diesem Jahr weiter belasten wird. Rückläufige Fallzahlen lassen Fresenius einen Anstieg der planbaren Krankenhaus-Behandlungen bei geringerem coronabedingten Ausfällen des Klinikpersonals erwarten.

Bereits im Auftaktquartal entwickelte sich die Kliniktochter Helios aufgrund gestiegener Fallzahlen besser als erwartet. Auch der auf intravenös zu verabreichende generische Arzneimittel, klinische Ernährung und Infusionstherapien spezialisierte Teilbereich Kabi startete dank starken Wachstums in den Schwellenmärkten besser als erwartet ins Jahr. Doch insgesamt haben die anhaltende Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, Engpässe in den Lieferketten und vor allem die teils erheblichen Kostensteigerungen das erste Quartal belastet, wie Vorstandsvorsitzender Stephan Sturm konstatierte. Diese Faktoren müsse Fresenius auch weiterhin genau im Auge behalten.


   Weiterer Kostenanstieg und Lieferengpässe drohen 

Aufgrund der erhöhten Unsicherheit und Volatilität im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg rechnet Fresenius in diesem Jahr nun mit ausgeprägteren Belastungen durch Kosteninflation und Lieferkettenengpässen. Im ersten Quartal beliefen sich die als Sondereinfluss behandelten negativen Auswirkungen des Krieges beim Konzernergebnis auf 14 Millionen Euro. Bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) schlugen sich die negativen Auswirkungen des Krieges im operativen Ergebnis mit 22 Millionen Euro nieder. Der Krieg in der Ukraine habe nicht nur den Betrieb der Dialysezentren und die Patientenversorgung beeinträchtigt, sondern habe auch zu höheren Wertberichtigungen auf Forderungen in Russland und der Ukraine geführt, so FMC.

Vor allem aber bekam die größte Fresenius-Tochter im Auftaktquartal einmal mehr die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren. Die Patienten-Übersterblichkeit durch Covid-19 war zunächst höher als erwartet, ging im Laufe des Quartals aber zurück. Die hohe Übersterblichkeit habe zu erheblich höheren Personalkosten in den USA geführt durch den Betrieb von Isolierzentren und die nötigen Sonderschichten, erläuterte Vorstandsvorsitzender Rice Powell. "Wir konnten dies kompensieren und das Quartal im Rahmen unserer Erwartungen abschließen. Angesichts des starken Rückgangs der Übersterblichkeit im Februar und März bleiben wir auf Kurs, unsere wirtschaftlichen Ziele für 2022 zu erreichen. Der DAX-Konzern will in diesem Jahr zu Gewinnwachstum zurückzukehren und sowohl Umsatzwachstum als auch Konzernergebnis im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/brb/kla

(END) Dow Jones Newswires

May 04, 2022 05:24 ET (09:24 GMT)