Die auf industrielle Automation spezialisierte Infranor-Gruppe hat in der ersten Hälfte des Ge­schäftsjahres 2012/2013 (per 31. Oktober) den Vorjahresgewinn von 0,4 Mio. CHF egalisiert, während beim Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode (23,2 Mio. CHF) ein Rückgang von 10,7% auf 20,7 Mio. CHF zu verzeichnen war. Die Lage dürfte sich in den kommenden Monaten nicht ändern. Die Prognosen der zwei Geschäftsbereiche - Infranor und Cybelec - für das zweite Semester sind verhalten.


Spiegelbild der konjunkturellen Lage

Die von der Infranor-Gruppe seit dem Herbst 2011 beobachtete Verlangsamung der Geschäfte hat sich in den vergangenen sechs Monaten beschleunigt. Von dieser Entwicklung sind alle Regionen und Marktsegmente betroffen. Der Auftragseingang ging in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode (21,9 Mio. CHF per 31. Oktober 2011) um 8% auf 20,2 Mio. CHF zurück. Der Umsatz ist um 11% auf 20,7 Mio. CHF gesunken (23,2 Mio. CHF per 31. Oktober 2011). Demgegenüber wurden der Waren­aufwand und die operativen Kosten in Anbetracht der Geschäftsentwicklung verringert, was zu einem im Vergleich mit der Vorjahresperiode unveränderten Gewinn nach Steuern von 0,4 Mio. CHF führte.

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Zwar bekommen die Kunden der Infranor-Gruppe den Rückgang der Investitionstätigkeit im Produktions­sektor zu spüren, doch sie sind den Produkten und Dienstleistungen des Geschäftsbereichs Infranor (65% des Konzernumsatzes) treu geblieben. Die Aufträge gewisser französischer, italienischer, deutscher und chinesischer Kunden waren umfangreicher als vor einem Jahr und halfen entsprechend, den bei den spanischen Einheiten verzeichneten Rückgang zu kompensieren. Der Gesamtum­satz des Geschäftsbereichs lag im Berichtszeitraum mit 13,4 Mio. CHF unter dem Vorjahresniveau (14,3 Mio. CHF). Die Gemeinkosten und Abschreibungen sind innerhalb eines Jahres um 0,2 Mio. CHF auf 6,8 Mio. CHF gestiegen. Grund dafür war hauptsächlich die Zunahme des Vertriebsaufwands und der operativen Kosten. Entsprechend beläuft sich das operative Ergebnis (EBIT) auf 1,0 Mio. CHF. Dies entspricht 8% des Umsatzes des Geschäftsbereichs Infranor (1,9 Mio. CHF oder 13,0% des Umsatzes des Geschäftsbereichs per 31. Oktober 2011).

Der Geschäftsbereich Cybelec (35% des Konzernumsatzes) ist in seinem Marktsegment seit über einem Jahr mit einer Nachfrageverlangsamung konfrontiert. Grund dafür ist die gegenwärtig restriktivere Politik bei den weltweiten Infrastrukturausgaben. Im Vergleich zum Stand vom 31. Oktober 2011 sind die Auf­tragseingänge in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres um 15% auf 7,5 Mio. CHF (8,8 Mio. CHF per 31. Oktober 2011) zurückgegangen und der Umsatz ist um 18% auf 7,4 Mio. CHF (8,9 Mio. CHF) ge­sunken. Dank den Massnahmen, die zur Umstrukturierung der Produktassemblierung von Cybelec, zur Optimierung der Prozesse beim Materialeinkauf und zur Kontrolle der operativen Kosten ergriffen wurden, konnte die EBIT-Marge auf 0,1 Mio. CHF gesteigert werden (gegenüber einem Verlust von 0,1 Mio. CHF in der Vorjahresperiode).

Ausblick

Infranor bietet optimierte Automationslösungen für spezielle Industriebereiche und befindet sich ent­sprechend in einer guten Position. Das Unternehmen ist jedoch weiterhin auf ein moderates Wachstum der Weltwirtschaft angewiesen, das von zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten geprägt ist. Eine Prognose über einen Zeitraum von mehreren Monaten ist daher schwer. Die Gruppe erwartet aber dennoch einen Konzernumsatz von rund 41 Mio. CHF und einen Gewinn nach Steuern von 0,8 Mio. CHF (im Ge­schäftsjahr 2011/12 lagen die entsprechenden Werte bei 46,4 Mio. CHF bzw. 1,1 Mio. CHF).



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