Metacon hat ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem Abwasserverband Kempten (Allgäu) (AVKE) über eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der lokalen, netzunabhängigen grünen Wasserstoffproduktion aus Biogas unter Verwendung von Abwasser als Methanquelle unterzeichnet. Auf dem Gelände des AVKE wird ein Wasserstoffzentrum errichtet, an das Metacon einen mittelgroßen HHG-Wasserstoffgenerator liefern wird, der nach erfolgreicher Genehmigung im Sommer 2023 in Betrieb genommen werden soll, um nicht-fossilen Wasserstoff aus Biogas zu erzeugen. Im Quartalsbericht für das dritte Quartal kündigte Metacon einen verstärkten strategischen Fokus auf die HHG-Produktlinie und die Möglichkeit an, die netzunabhängige, lokale grüne Wasserstoffproduktion aus Biogas in ganz Europa einzuführen.

Kurz darauf gab Metacon die CE-Kennzeichnung des ersten Modells der HHG-Serie, des HHG 40, bekannt. Metacon unternimmt nun den nächsten wichtigen Schritt in seinem Einführungsplan, indem es eine wichtige Partnerschaft zur praktischen Demonstration auf dem wichtigen deutschen Markt eingeht. Mit weit über 10.000 Biogas- und Kläranlagen und einer durchschnittlichen Anlagenkapazität von über 100 Nm3 Biomethan pro Stunde hat Deutschland die höchste Biogasproduktionsdichte in Europa und damit auch das höchste theoretische Potenzial für die Produktion von grünem Wasserstoff aus heimischen, stromnetzunabhängigen, lokalen und nicht-fossilen Quellen.

Aufgrund des bedeutenden Marktpotenzials im Bereich der Wasserstoffproduktion aus Biogas sowie des derzeit schnell wachsenden Wasserstoffbedarfs von mehr als 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr hat Metacon beschlossen, bereits 2021 eine lokale Präsenz in Deutschland aufzubauen und strategische Partnerschaften anzustreben. AVKE ist eine öffentliche Einrichtung der Stadt Kempten und betreibt eine mechanisch-biologische Gruppenkläranlage mit Gärtürmen zur Erzeugung von Biogas. Das Biogas wird derzeit für die Produktion von etwa 800 kW Strom sowie für die Wärmeerzeugung genutzt.

In Zukunft könnte ein Teil oder das gesamte Biogas für die Produktion von Biomethan und grünem Wasserstoff verwendet werden. In dem von Metacons HHG-Systemen ermöglichten Reformierungsprozess wird Methan, ein Treibhausgas (THG), das bis zu hundertmal klimawirksamer ist als Kohlendioxid, in hochreinen grünen Wasserstoff umgewandelt, der eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten bietet, darunter sauberer Kraftstoff für Autos, Busse und Lastwagen. Das Verfahren als solches ist eine der kohlenstoffnegativsten und klimaschonendsten Technologien, die es gibt.

Das verbleibende und nützliche Nebenprodukt in Form von nicht-fossilem grünem Kohlendioxid, das in dem Prozess erzeugt wird, kann als industrieller Rohstoff verwendet werden, was weiter zu einer effektiven Treibhausgasreduzierung beiträgt, da es fossiles CO2 ersetzen kann, das in verschiedenen bestehenden Produktionsprozessen anderswo verwendet wird. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine Demonstrationsanlage und ein "Leuchtturmprojekt" auf dem Gebiet der netzunabhängigen, lokalen grünen Wasserstoffproduktion zu errichten. In diesem Zusammenhang wird auf dem Gelände der AVKE ein Wasserstoffzentrum errichtet.

Hier sollen neben der Wasserstoffproduktion auch Wasserstoffanwendungen in Form eines Brennstoffzellen-Testlabors der Hochschule Kempten erforscht werden. Die Projektbüros befinden sich derzeit im Bau. Mit der Realisierung dieses Projekts wird zum ersten Mal ein HHG-Wasserstoffgenerator für den 24/7-Dauerbetrieb in eine professionelle Kläranlage integriert.

Die für das Projekt vorgesehene HHG-Anlage produziert etwa 110 kg reinen Wasserstoff pro Tag aus dem vor Ort produzierten Biogas, was etwa 1/5 der in der Entwicklung befindlichen voll skalierten HHG-Kapazität von über 500 kg/Tag entspricht. Der begrenzte Strom, der für Systemfunktionen wie Pumpen und Steuerungssoftware benötigt wird, wird direkt vor Ort als Ökostrom aus dem Biogas erzeugt. Die Vorbereitungen für das anstehende Genehmigungsverfahren laufen derzeit und das Projekt soll bis zum Sommer 2023 für die Demonstration bereit sein.