DÜSSELDORF (awp international) - Der Handelskonzern Metro hat im dritten Quartal dank eines späten Ostergeschäfts mehr umgesetzt. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft stagnierte jedoch. Dabei ist das Geschäft in Russland weiter schwierig, Umsatz und Ergebnis gingen in dem für Metro wichtigen Markt weiter zurück. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 (per 30. September) bekräftigte der Handelskonzern, der sich aktuell mit einem Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky konfrontiert sieht.

Der Umsatz des Handelskonzerns stieg in den Monaten April bis Juni um 2,8 Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro, wie Metro am Dienstagabend nach Börsenschluss mitteilte. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei 3,4 Prozent. Schwung brachte das Ostergeschäft, das in diesem Geschäftsjahr erst in das dritte Quartal fiel. Im Vorjahr lag es im zweiten Quartal. Weiter positiv entwickelte sich das Belieferungsgeschäft, das um 9 Prozent zunahm und mittlerweile 20 Prozent zum Konzernumsatz beiträgt.

Im deutschen Markt konnte Metro die Erlöse flächenbereinigt um 3,6 Prozent steigern. Auch im übrigen Westeuropa, Osteuropa und Asien legten die Umsätze zu. Einzig Russland musste weitere Einbussen hinnehmen. Flächenbereinigt sanken die Erlöse um knapp 5 Prozent. Hier hatte Metro zuletzt unter anderem mit Preissenkungen reagiert, um das Geschäft wieder anzukurbeln. Die Massnahmen griffen jedoch weiterhin etwas langsamer als erwartet, wie Metro erläuterte. Das operative Ergebnis des für Metro wichtigen Geschäfts ging erheblich zurück.

Das operative Ergebnis (Ebitda) des Konzerns verbesserte sich deutlich um 14 Prozent auf 347 Millionen Euro. Allerdings profitierte Metro hier erheblich von Immobilienverkäufen. Darum bereinigt lag das Plus bei lediglich bei 3,7 Prozent. Unter dem Strich verdiente Metro mit 79 Millionen Euro gut 40 Prozent mehr. Das lag daran, dass Metro Abschreibungen bei der zum Verkauf stehenden Supermarkttochter Real in Höhe von 124 Millionen Euro ausgesetzt hat. Im zweiten Quartal hatte der Handelskonzern im Rahmen des laufenden Verkaufsprozesses 385 Millionen Euro auf das seit Jahren schwächelnde Geschäft abgeschrieben.

Das fortgeführte Geschäft, in dem die Real-Zahlen nicht mehr enthalten sind, stagnierte bei 110 Millionen Euro.

Metro will Real an den Immobilienkonzern Redos verkaufen, die Exklusivgespräche wurden erst kürzlich verlängert. Die Verhandlungen hätten "Fortschritte" gemacht, so Konzernchef Olaf Koch. Real selbst konnte dank des Ostergeschäfts seinen Umsatz flächenbereinigt um 3,3 Prozent steigern. Jedoch stiegen die operativen Verluste (ohne Immobilienverkäufe) auf 21 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Ebitda-Fehlbetrag noch bei 3 Millionen gelegen.

Zum Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky will sich das Management am Mittwoch äussern. Kretinsky will mit seinem slowakischen Partner Patrik Tka Metro in einem rund 5,8 Milliarden Euro schweren Gebot Metro übernehmen. Bislang hat Metro-Chef Koch lediglich verlauten lassen, das Gebot bewerte Metro zu niedrig.

An der Jahresprognose hält Metro unterdessen fest. Früheren Aussagen zufolge dürfte das Ebitda um 2 bis 6 Prozent zurückgehen. Den erwarteten Rückgang hatte Koch Mitte Dezember vergangenen Jahres mit dem andauernden Umbau des Russlandgeschäfts sowie den Kosten für die Digitalisierung begründet. Der Umsatz soll hingegen um 1 bis 3 Prozent zulegen. Währungseffekte und Ergebnisbeiträge aus Immobiliengeschäften sind bei den Prognosen ausgeklammert. Auch Real ist nicht enthalten./nas/fba