Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

NOVARTIS: Wie die "Sonntagszeitung" berichtet, hat es beim Schweizer Pharmakonzern Novartis kurz vor Bekanntwerden von Manipulationen bei Testdaten einen heiklen Aktienverkauf gegeben. So hat am 19. Juli ein Mitglied der Geschäftsleitung oder ein exekutives Verwaltungsratsmitglied 10'000 Novartis-Aktien verkauft und dabei 925'400 Franken eingenommen. Am 28. Juni hatte der Konzern die US-Zulassungsbehörde FDA darüber informiert, dass es bei der Novartis-Tochter Avexis zu Manipulation von Forschungsdaten der Gentherapie Zolgensma kam. Zum Zeitpunkt des Aktienverkaufs wusste die Öffentlichkeit aber noch nichts von dem Fall. Die Information der Öffentlichkeit geschah erst am 6. August durch die FDA. Laut Novartis sei die Transaktion geprüft und genehmigt worden, "die entsprechende Person war nicht im Besitz von materiell relevanten Informationen", sagte ein Konzernsprecher der Zeitung. (SoZ, S.29)

MEDIKAMENTENPREISE: Der Krankenkassenverband Santésuisse hat die die Kosten offengelegt, welche die Grundversicherungen in den vergangenen fünf Jahren für Krebsmedikamente vergütet haben. Zwischen 2013 und 2018 sind die Kosten für Krebsmedikamente von 580 Millionen auf 940 Millionen Franken angestiegen, wie die "SonntagsZeitung" berichtet. Dieses Jahr dürften sie erstmals die Milliardengrenze erreichen. Santésuisse reagiert laut dem Artikel auf einen Angriff seitens der Krebsliga. Thomas Cerny Vorstandsmitglied der Krebsliga, hatte Anfang August den Krankenkassen unterstellt, bei Krebsmedikamenten knausrig zu sein. (SoZ S.1/S.29)

PHARMA: Die "NZZ am Sonntag" wirft dem grossen Pharmakonzernen vor, den Patentschutz zur Verhinderung von billigen Kopien zu missbrauchen. Ein Gerichtsurteil in den USA mit Schweizer Beteiligten lege offen, wie Pharmakonzerne mit alten Patente unliebsamen Wettbewerb verhindern würden, heisst es im Artikel. Vor wenigen Tagen hatte ein Distriktgericht in New Jersey entschieden, dass die Novartis-Tochter Sandoz ein in den USA schon länger zugelassenes Nachahmerpräparat bis 2029 nicht auf den Markt bringen darf. Sandoz wollte damit ein Antirheumamittel konkurrenzieren, dass seit 20 Jahren in den USA zu hohen Preisen verkauft wird. Originalhersteller Amgen, der damit rund 7 Milliarden Dollar Umsatz mache, strengte erfolgreich eine Klage wegen Patentverletzung an. Ursprünglich gehörten die betreffenden Patente Roche, wurden dann aber weiterverkauft. Laut einer im Artikel zitierten Studie, würden heute 78 Prozent aller in den USA eingereichten Patentanträge der Pharmabranche dem Schutz alter Medikamente und nicht etwa neuer Wirkstoffe dienen. (NZZaS, S.23)

TELEKOMMUNIKATION: Pascal Grieder, Chef des drittgrössten Schweizer Telekomanbieters Salt, sieht einer möglichen Konsolidierung der Branche gelassen entgegen. "Wir fühlen uns wohl mit unserer Positionierung", sagte der CEO gegenüber der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe 17.8.). Sowohl im Kabelnetz- wie auch im Festnetzbereich bleibe sein Unternehmen auch im Falle einer Übernahme von UPC durch Sunrise wettbewerbsfähig. "Die Konsolidierung ändert nicht viel für Salt", so der seit knapp einem Jahr als CEO amtierende Grieder weiter. Auf lange Sicht sei es aber problematisch, wenn die zwei Anbieter Swisscom und Sunrise/UPC nahezu die gesamte Festnetzinfrastruktur der Schweiz kontrollieren würden. Hier werde der Regulator sicherstellen müssen, dass der Wettbewerb weiterhin spiele, so der Salt-CEO. (FuW, Ausgabe 17.08.; S.12)

MEYER BURGER: Der Verwaltungsrat des angeschlagenen Solarunternehmens Meyer Burger stärkt seinem Management nach den schwachen Halbjahreszahlen den Rücken. "Ein CEO ist letzten Endes nicht für den Markt verantwortlich", sagte VR-Präsident Remo Lütolf im Interview gegenüber der "Finanz und Wirtschaft". Der ganze Verwaltungsrat stehe "uneingeschränkt" hinter CEO Hans Brändle. Die Wende soll die in der vergangenen Woche angekündigte strategische Zusammenarbeit mit der Modulherstellerin REC bringen. Auch soll die Fokussierung auf die Heterojunction- und Smartwire-Technologie vorangetrieben werden. (FuW, Ausgabe 17.08.; S.11 - siehe auch separate Meldung)

FACEBOOK/LIBRA: Eine Delegation des US-Repräsentantenhaus wird in den nächsten Tagen die Schweiz besuchen um Fragen rund um die digitale Währung Libra zu diskutieren. Dies hätten das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen und der eidgenössische Datenschutzbeauftragte Adrian Lobsiger gegenüber der "NZZ am Sonntag" bestätigt. Laut einem Sprecher des Datenschutzbeauftragten werde ein Treffen mit der US-Delegation stattfinden, wo das Libra-Projekt von Facebook und weiterer Unternehmen im Zentrum stehe. Angeführt werde die sechsköpfige Gruppe der Amerikaner von Maxine Waters, einer Demokratin aus Kalifornien. Sie sitzt derzeit dem Banken-Ausschuss des Repräsentantenhauses vor und hat sich in den letzten Wochen mit scharfer Kritik an Facebook profiliert. (NZZaS, S.10)

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