Der Volkswagen Konzern hat eine strategische Zusammenarbeit angekündigt und seine Entwicklungsanstrengungen auf dem Gebiet des automatisierten und autonomen Fahrens deutlich beschleunigt. Jetzt intensiviert Volkswagen seine Partnerschaft mit Mobileye auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens. Gemeinsam werden die beiden Unternehmen neue automatisierte Fahrfunktionen zur Serienreife bringen.

Mobileye wird Technologien für teil- und hochautomatisiertes Fahren auf der Basis seiner Plattformen Mobileye SuperVision und Mobileye Chauffeur bereitstellen. Die Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche des Volkswagen Konzerns werden diese Technologien in Zukunft nutzen, um schnell neue Premium-orientierte Fahrfunktionen in ihren Modellportfolios über alle Antriebsarten hinweg einzuführen. Dazu gehören fortschrittliche Assistenzsysteme für das Fahren auf Autobahnen und in Städten, wie z.B. automatisches Überholen auf mehrspurigen Autobahnen in erlaubten Bereichen und unter bestimmten Bedingungen sowie automatisches Anhalten an roten Ampeln und Stoppschildern und Unterstützung an Kreuzungen und Kreisverkehren. Darüber hinaus wird Mobileye weitere Technologiekomponenten für das automatisierte Fahren an Volkswagen Nutzfahrzeuge liefern.

Langfristig will der Volkswagen Konzern auf ein komplett eigenes System setzen: Die Partnerschaften mit Bosch und Qualcomm sowie mit Horizon Robotics in China werden gezielt fortgesetzt. Alle Fahrerassistenzsysteme sollen auf den von der Volkswagen Gesellschaft Cariad entwickelten Software-Architekturen basieren. Der Volkswagen Konzern und Mobileye arbeiten bereits seit einiger Zeit bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen zusammen.

Künftig soll Mobileye auch Technologien für Fahrfunktionen mit erweiterten Level 2-Fähigkeiten (teilautomatisiertes Fahren) im Volkswagen Konzern bereitstellen. Wenn solche Funktionen zur Verfügung stehen werden, wird der Fahrer - vorbehaltlich seines betrieblichen Gestaltungsbereichs - die Hände vom Lenkrad nehmen dürfen, muss aber weiterhin aufmerksam auf den Verkehr achten und jederzeit bereit sein, einzugreifen. Darüber hinaus arbeitet Volkswagen mit Mobileye an Level 3-Funktionen (hochautomatisiertes Fahren).

Auf dieser Stufe wird das Fahrzeug in der Lage sein, in bestimmten Bereichen vorübergehend Fahraufgaben zu übernehmen; der Fahrer muss das System nicht ständig überwachen. Volkswagen und Mobileye entwickeln diese Technologien gemeinsam zu markenübergreifenden Systemen. Darüber hinaus wird Mobileye auch bestimmte serienreife Funktionen für die neue premiumorientierte Software-Architektur des E3 1.2 anbieten. Diese neue Architektur wird von Cariad verwaltet und wird innerhalb des Konzerns schrittweise von Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche eingeführt.

Im Rahmen ihrer Produktstrategie entscheiden die Marken über den konkreten Einsatz der Systeme und stimmen sie auf ein markenspezifisches Fahrerlebnis ab. Darüber hinaus soll die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge von Mobileye mit Soft- und Hardware beliefert werden, um Level 4 (vollautomatisiertes Fahren) zu erreichen. Volkswagen ADMT, eine Tochtergesellschaft des Volkswagen Konzerns, wird diese Komponenten in vollelektrischen Entwicklungsplattformen auf der Basis des Volkswagen ID.

Buzz. Das Ziel von Volkswagen ADMT ist es, selbstfahrende ID. Buzz-Fahrzeuge für Mobilitäts- und Transportdienstleistungen zur Serienreife zu bringen.

Für seine neuen Softwarearchitekturen E3 1.2 und E3 2.0 klärt Volkswagen die Aufteilung der Entwicklungsaufgaben für Fahrerassistenzsysteme zwischen Eigenentwicklung und Zusammenarbeit weiter. Dadurch werden die Prozesse gestrafft und die Komplexität reduziert. Mit strategischen Partnern wie Mobileye beschleunigt der Volkswagen Konzern die schnelle Auslieferung der premium-orientierten E3 1.2-Architektur, während der Konzern langfristig markenübergreifend auf seinen eigenen kompletten Inhouse-Stack für das automatisierte Fahren setzt.

Für die künftige E3 2.0-Architektur plant der Volkswagen Konzern, seine Ressourcen und Entwicklungsverantwortung bei Cariad, seinem Softwareunternehmen, zu bündeln. Gemeinsam mit Bosch will Cariad das konzerneigene Gesamtsystem entwickeln. Dieses System wird in die zukünftige vollelektrische, volldigitale und hochskalierbare Mechatronik-Plattform des Konzerns, die Scalable Systems Platform (SSP), integriert werden.