Finanzlage

Die Finanzierungstätigkeit der Nemetschek SE beinhaltete im Wesentlichen Tilgungsleistungen in Höhe von 83,21 Mio. EUR (Vorjahr: 87,7 Mio. EUR), Neuaufnahmen in Höhe von 18,51 Mio. EUR (Vorjahr: 40,8 Mio. EUR sowie die Dividendenzahlung in Höhe von 52,0 Mio. EUR (Vorjahr: 45,0 Mio. EUR).

Im Jahr 2023 verlängerte die Nemetschek SE die bestehenden bilateralen Kreditlinien und erhöhte diese insgesamt auf 357,0 Mio. EUR (Vorjahr: 284,5 Mio. EUR). Die Kreditlinien wurden mit einer Laufzeit von bis zu 1 Jahr gewährt. Ende 2023 hat die Nemetschek SE keine dieser Kreditlinien gezogen.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden Zinszahlungen für aufgenommene Kreditverbindlichkeiten und Kreditlinien in Höhe von 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR) geleistet.

Im Rahmen der Innenfinanzierungstätigkeit flossen der Gesell- schaft im Wesentlichen Finanzmittel aus Cash-Pooling-Transakti- onen, Aufnahme von Intercompany-Darlehen sowie Ausschüt- tungen ausgewählter Tochtergesellschaften zu.

Chancen- und Risikoberichterstattung der Nemetschek SE Die Nemetschek SE ist maßgeblich von den Chancen und Risiken des Konzerns beeinflusst. Im Vergleich zum Konzern ist die Nemetschek SE einem erhöhten Fremdwährungsrisiko aus kon- zerninternen Finanzierungen in Fremdwährung ausgesetzt. Diese Fremdwährungsrisiken werden im Wesentlichen durch ein Natural Hedge ausgeglichen. Verbleibende wesentliche Risikospitzen werden im Einzelfall durch Sicherungsgeschäfte begrenzt. Zum Bilanzstichtag bestanden keine offenen Sicherungsgeschäfte.

Mitarbeiter der Nemetschek SE

Im Jahresdurchschnitt 2023 beschäftigte die Nemetschek SE 66 Mitarbeiter (Vorjahr: 62).

Ausblick der Nemetschek SE und Vergleich des tatsäch- lichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Die zukünftige Entwicklung der Nemetschek SE mit ihren wesent- lichen Chancen und Risiken ist maßgeblich beeinflusst von den im Chancen- und Risikobericht ausgeführten Prognosen der Nemetschek Group. Auf der Basis der Planungen des Konzerns erwartet die Nemetschek SE im Geschäftsjahr 2024 wieder einen leichten Anstieg des Beteiligungsergebnisses und somit des Jah- resüberschusses. Dieser lag im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich über dem des Vorjahres sowie über der Erwartung für 2023. Ursächlich hierfür waren höhere Finanzierungsbedarfe. Die Nemetschek SE geht von einer positiv verlaufenden Ertragsent- wicklung im oberen einstelligen Prozentbereich und für 2024 von einem über dem abgelaufenen Geschäftsjahr liegenden Jahreser- gebnis aus, welches sich ebenfalls im oberen einstelligen Pro- zentbereich erhöht.

Weiterhin wird erwartet, dass die Nemetschek SE 2024 eine positive Bruttoliquidität im unteren zweistelligen Prozentbereich über dem Vorjahresniveau ausweisen wird. Die Prognose des Vor-

jahres wurde leicht übertroffen, da die Nemetschek SE eine positive Bruttoliquidität im mittleren einstelligen Millionenbereich aus- weist.

Die Gesellschaft plant, auch zukünftig rund 25 % des operativen Cashflows an ihre Aktionäre auszuschütten. Die Dividendenpolitik steht dabei immer unter der Berücksichtigung der gesamtwirt- schaftlichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und finanzi- ellen Lage der Gesellschaft.

4 Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäfts­ verlauf des Nemetschek Konzerns

Die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2023 trug den zu Beginn des Jahres 2023 herrschenden unsicheren gesamt- wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, ausgehend vom rus- sischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine teilweise schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft, Rechnung. Die Prognose basierte auch darauf, dass die Weltwirtschaft, wie zum damaligen Zeitpunkt von Sachverständigenrat und IWF prognos- tiziert, um 2 % bis 3 % wachsen dürfte und sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr verlangsamen sollte. Ebenso floss eine prognostizierte verhaltene Entwicklung der Bauwirtschaft in die Prognose ein. Darüber hinaus waren in der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 insbesondere auch kurzfristige dämpfende Umsatz- und Ergebniseffekte unterstellt, die auf die Umstellung des Geschäftsmodell vom klassischen Lizenzgeschäft auf Sub- skription und SaaS zurückzuführen sind. Unter Berücksichtigung dieser Annahmen ging der Vorstand mit einer realistischen, insge- samt positiven, aber auch vorsichtigen Erwartungshaltung in das Geschäftsjahr 2023 und stellte ein währungsbereinigtes Umsatz- wachstum in einer Bandbreite von 4 % und 6 % in Aussicht, wobei sich das Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR) mit >25 % deutlich überproportional entwickeln sollte und somit der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz zum Jahresende auf über 75 % gesteigert werden sollte. Für die EBIT- DA-Marge stellte der Vorstand eine Bandbreite von 28 % - 30 % in Aussicht.

Trotz der anspruchsvollen und nach wie vor herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise das anhaltend hohe Zinsniveau infolge der weiterhin hohen, jedoch in vielen bedeutenden Wirtschaftsregionen zurückgehenden, Inflati- on, sowie die ebenfalls anhaltenden Auswirkungen des rus- sischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, z.B. Energiekrise in Europa, und aktuellen Entwicklungen im Gaza-Israel-Konflikt, wie unter << 3.2 Geschäftsverlauf 2023 und für den Geschäftsverlauf wesentliche Ereignisse >>erläutert, konnten die vom IWF und Sachverständigenrat zum Prognosezeitpunkt in Aussicht gestell- ten Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft erreicht bzw. sogar leicht übertroffen werden. Statt eines Wachstums von rund 2 % bis 3 % dürfte das Wachstum für das Jahr 2023 laut aktueller

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WIRTSCHAFTSBERICHT

Meinung der Experten am oberen Ende der Bandbreite und somit bei rund 3 % liegen. Die für die Nemetschek Group wesentliche Bauindustrie konnte sich im Jahr 2023 wie im Kapitel << 3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Erwartungen >>beschrieben entwickeln, wobei jedoch vor allem in Deutschland und weiteren Teilen von Europa die Auswirkungen der gesamt- wirtschaftlichen Entwicklung insbesondere auch in der Bauindu- strie spürbar waren.

Im beschriebenen Umfeld konnte sich die Nemetschek Group erneut erfreulich entwickeln. Über das gesamte Geschäftsjahr hinweg entwickelte sich das Geschäft, getrieben durch die lang- fristigen strukturellen Wachstumstreiber wie der niedrige Grad der Digitalisierung in der Bauindustrie, die Anforderungen nach mehr Effizienz, Zeit- und Kosteneinsparungen entlang des Lebenszy- klus von Bau- und Infrastrukturen, steigende Regularien zur BIM- Nutzung sowie erhöhte Anforderungen nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und niedrigeren CO2-Emmissionen, positiv. Hinzu kamen eine weiterhin hohe Kundennachfrage sowie die starke Entwicklung der wiederkehrenden Umsätze aus Subskription und Software-as-a-Service (SaaS). Die unterjährige sehr gute Ent- wicklung nahm der Vorstand zum Anlass seine ursprüngliche im März 2023 kommunizierte Prognose beim Umsatz leicht nach oben anzupassen und bei der EBITDA-Marge zu konkretisieren. So wurde am 23. Oktober 2023 ein währungsbereinigtes Umsatz- wachstum von 6 % bis 8 % für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt mit einer EBITDA-Marge am oberen Ende der ursprünglich pro-

gnostizierten Bandbreite von 28 % bis 30 %. Die Prognose für das Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze und deren Anteil am Gesamtumsatz wurde im Oktober 2023 nicht ange- passt.

Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatz von 851,6 Mio. EUR erzielt werden, was einem nominalen Wachstum von 6,2 % und einem währungsbereinigten Wachstum von 8,0 % ent- spricht. Damit liegt das im Geschäftsjahr 2023 erzielte währungs- bereinigte Umsatzwachstum oberhalb der ursprünglich im März 2023 prognostizierten Bandbreite von 4 % bis 6 % und am oberen Ende der im Oktober 2023 nach oben angepasster Bandbreite von 6 % bis 8 %. Gründe für das erfreuliche Wachstum in einem nach wie vor anspruchsvollen makroökonomischen Umfeld waren unter anderem der weiter gesteigerte Anteil an wiederkeh- renden Umsätzen als Basis für das angestrebte nachhaltige Wachstum, die konsequente Arbeit an den definierten strate- gischen Schwerpunktthemen sowie die weitere Internationalisie- rung des Geschäfts.

Basierend auf der erfreulichen Umsatzentwicklung entwickelte sich auch die Profitabilität im Geschäftsjahr 2023 positiv. Nominal stieg das EBITDA leicht um 0,3 % (währungsbereinigt: 4,2 %) auf 257,7 Mio. EUR, was einer EBITDA-Marge von 30,3 % entspricht und damit leicht oberhalb der ursprünglichen im März 2023 pro- gnostizierten und im Oktober 2023 präzisierten Bandbreite von 28 % bis 30 % liegt.

VERGLEICH DES TATSÄCHLICHEN MIT DEM PROGNOSTIZIERTEN GESCHÄFTSVERLAUF - ÜBERSICHT

Geschäftsjahr 2023

Geschäftsjahr 2023

Prognose (Update)

Δ währungs-

Geschäftsjahr 2022 Ist

Prognose März 2023

Oktober 2023

Geschäftsjahr 2023 Ist

Δ nominal in %

bereinigt

Umsatz bzw.

Währungsbereinigtes

Währungsbereinigtes

Umsatzwachstum

801,8 Mio. EUR

Wachstum: 4 % - 6 %

Wachstum 6 % - 8 %

851,6 Mio. EUR

6,2 % 

8,0 % 

ARR bzw. Wachstum der

ARR (jährlich wiederkehrende

ARR-Wachstum:

Umsätze)

581,7 Mio. EUR

> 25 %

ARR-Wachstum > 25 %

718,6 Mio. EUR

23,5 % 

26,7 % 

Anteil der wiederkehrenden

Anteil am Gesamt­

Anteil am Gesamt­

Umsätze am Gesamtumsatz

66,4 % 

umsatz > 75 %

umsatz > 75 %

76,6 % 

+10,2pp

-

257,0 Mio. EUR,

EBTIDA-Marge:

Oberes Ende der

257,7 Mio. EUR;

EBITDA bzw. EBITDA-Marge

32,0 %

28 % - 30 %

Bandbreite­

28 % - 30 %

30,3 %

0,3 %

4,2 %

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Nemetschek SE published this content on 21 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 19 April 2024 17:04:10 UTC.