Netflix : Das Kreativteam hinter „Shadow and Bone – Legenden der Grisha“ über die Realisierung des GrishaVerse→

Unterhaltung

20. April 2021

Weltweit

Leigh Bardugos erfolgreiche GrishaVerse-Romane schaffen nun endlich mit Netflix' neuer Fantasy-Serie Shadow and Bone - Legenden der Grisha den Sprung auf den Bildschirm. Die Serie erzählt von der verwaisten Kartografin Alina Starkov (Jessie Mei Li) und den dunklen Mächten, die sich gegen sie verschwören, als ihre besonderen Kräfte zutage treten, die das Schicksal der Welt verändern könnten.

Dieses riesige Universum zum Leben zu erwecken, war keine leichte Aufgabe. Vor der Premiere der Serie sprechen der Showrunner, Drehbuchautor und ausführende Produzent Eric Heisserer; die Autorin und ausführende Produzentin Leigh Bardugo und der ausführende Produzent Shawn Levy (21 Laps Entertainment) über die größten Herausforderungen bei der Verfilmung der Romane, die Besetzung dieser beliebten Figuren und wieso Shadow and Bone - Legenden der Grisha in diesem Genre heraussticht.

Eric Heisserer und Leigh Bardugo, wie sind Sie beide sich zum ersten Mal begegnet und wie begann die Zusammenarbeit an der Serienverfilmung des GrishaVerse?

Eric Heisserer: Vor drei Jahren fasste ich fürs neue Jahr den Vorsatz, mehr Bücher zu meinem Vergnügen zu lesen. Ich ließ mir von ein paar Freunden Bücher empfehlen und jemand meinte: 'Wie würde dir Ocean's Eleven aus dem Blickwinkel von Charles Dickens in einer Fantasy-Welt gefallen?' Also verschlang ich Das Lied der Krähen und hatte so viel Spaß dabei, dass ich an Leigh getwittert habe, um mich für dieses tolle Buch zu bedanken. Später fand ich meinen Weg zu der ursprünglichen Grisha-Trilogie und war begeistert von der Entwicklung einer jungen Heldin, die erwachsen wird, zu sich selbst findet und ihre Macht annimmt. Ein Jahr später kontaktierte mich dann Leighs Literaturagent Pouya Shahbazian, um mich darüber zu informieren, dass Netflix die Rechte an Legenden der Grisha erworben hatte und alle meinen Tweet an Leigh gesehen hatten. Aber meine Idee war, die gesamte Serie zu verfilmen - die Grisha-Trilogie und die Krähen-Reihe. So vergingen zwei Monate, dann rief mich Netflix an, um mir mitzuteilen, dass sie sich die Rechte für die gesamte Serie gesichert hatten.

Leigh Bardugo: Ich hatte bei vielen Freunden, deren Werke verfilmt wurden, miterlebt, dass sie am Ende völlig aus den Welten, die sie geschaffen hatten, ausgeschlossen wurden. Als ich Eric traf, wusste ich sofort, dass er nicht zu diesen Leuten gehörte. Er hatte großartige Ideen und neue Richtungen, in die er mit diesen Figuren gehen wollte, aber er hatte auch eine enorme Achtung für die geschaffene Welt und für die Fans, die diese Welt lieben. Eric ging immer mit einer Entdeckerfreude und Begeisterung als Fan der Romane an die Serie heran und das bedeutet mir wirklich viel.

Was unterscheidetShadow and Bone - Legenden der Grishavon anderen Serien in diesem Genre?

Shawn Levy: Die Romane - und jetzt auch die Serie - sind stark vom zaristischen Russland inspiriert. Sie sind kein historisches Abbild, aber sie leben von dieser einzigartigen Ästhetik. Wir sind im Fantasy-Genre, glaube ich, daran gewöhnt, mittelalterliche Inspirationen und Einflüsse zu sehen, aber wir waren hier auf ein Genre-Werk aus, das es aus ästhetischer und stilistischer Sicht so noch nie zuvor gab. Angefangen bei den Kostümen über das Szenenbild bis hin zu den Sprachen, die in der Serie gesprochen werden, weht in Shadow and Bone - Legenden der Grisha ein völlig frischer Wind. Darüber hinaus ist die Serie unfassbar romantisch und voller Witz und Humor.

Wie sind Sie an die Verbindung derGrisha-Trilogieund derKrähen-Reiheherangegangen - die zwar im gleichen Universum, aber zu verschiedenen Zeiten spielen?

Heisserer: Die Romane spielen sich alle in chronologischer Reihenfolge ab, also beginnen die Ereignisse der Krähen-Reihe eigentlich erst nach dem Ende der Grisha-Trilogie. Leigh und ich mussten also quasi für die Hauptfiguren der Krähen-Reihe - Kaz, Inej und Jesper - in dieser Staffel Vorgeschichten erfinden, die zur gleichzeitigen Handlung der Grisha-Trilogie passen. Das war der schwierige Teil.

Bardugo: Und das war keine leichte Aufgabe. Eric nahm zwei Fantasy-Reihen - mit Fähigkeiten und Kreaturen und Schrecken und Raubüberfällen - und formte daraus dieses wunderbar stimmige Ganze. Ich glaube nicht, dass ich es bei der Person, die wir gefunden haben, um ihr die Schlüssel zu übergeben, besser hätte treffen können. Es geht hier schließlich nicht um die Schlüssel zu einem Buch oder einer Serie, es geht um eine ganze Welt, an der ich den Großteil meiner Karriere gearbeitet habe.

Wie ist es Ihnen gelungen, die richtige Besetzung für solch beliebte Figuren zu finden?

Bardugo: Wir hatten nicht nur einen Glücksfall, sondern einen nach dem anderen und schließlich eine unglaubliche Besetzung. Wir haben Schauspielerinnen und Schauspieler gefunden, die nicht nur vor der Kamera eine fantastische Chemie untereinander haben, sondern sich auch hinter der Kamera fantastisch verstehen. Sie verkörpern ihre Rollen mit einer so großen Konzentration, Energie und Hingabe, die wirklich außergewöhnlich ist.

Levy: Bei einer Serie wie Shadow and Bone - Legenden der Grisha wird eine neue Welt erschaffen und dazu gehört auch der wichtige Aspekt, den Zuschauern Figuren vorzustellen, die sie noch nicht kennen. Und das ist mit einem Ensemble bekannter Gesichter einfach nicht möglich. In dieser Hinsicht ließ sich das Casting für die Serie eindeutig mit Stranger Things vergleichen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Fantasy-Serien herrscht bei uns eine echte Vielfalt in Bezug auf die kulturellen und ethnischen Hintergründe unserer Figuren und Darsteller. Wir zeigen hier eine Welt, die uns eine Mischung unterschiedlichster Hintergründe und kultureller Verschiedenheiten so präsentiert, dass sie sich für diese Welt stimmig anfühlt und gleichzeitig für das Fantasy-Genre völlig einzigartig ist. Dieser Aspekt war für uns von Anfang an wirklich sehr wichtig.

Welcher Aspekt vonShadow and Bone - Legenden der Grishawird Ihrer Meinung nach sowohl alte als auch neue Fans faszinieren?

Bardugo: Ich hoffe, dass sich die Leute, wenn sie sich diese Serie ansehen, in einer Welt wiederfinden, die keinem Ort gleicht, an dem sie je waren. Hier geht es nicht um Schwertkampf und Hexerei. Die Serie beschäftigt sich tatsächlich mit der Frage: 'Was passiert eigentlich, wenn man zu einem Zauberduell eine Pistole mitbringt?' Es geht um Zauberkräfte und große Schicksale und Intrigen bei Hofe, aber es geht auch um die Menschen, die durch die Maschen fallen, die als entbehrlich gelten.

Levy: Als wir an Stranger Things arbeiteten, fragten die Leute: 'Wer soll sich das ansehen?' Aber wir haben eines festgestellt: Wenn man in einer Serie Figuren in den Mittelpunkt stellt, die menschlich sind, mit denen man sich wirklich identifizieren kann und mit denen man leidenschaftlich mitfiebert, dann springt der Funke über. Und bei Shadow and Bone - Legenden der Grisha haben wir versucht, genau das umzusetzen. Wir haben versucht, für die alten und auch die neuen Fans eine Welt zu erschaffen, die sie nie zuvor zu Gesicht bekommen haben. Eine Welt mit zutiefst menschlichen authentischen Figuren mit Sehnsüchten und Hoffnungen, die sich bemühen und kämpfen und dadurch eine Relevanz haben, in der wir uns wiedererkennen können.

Shadow and Bone - Legenden der Grisha feiert am 23. April auf Netflix Premiere.