Netflix : Die Netflix-Führungskraft Jinny Howe feiert den Einfluss von Frauen mit einer besonderen Kollektion zum Internationalen Frauentag →

BECOMING - Meine Geschichte. Bridgerton. Ali Wong: Don Wong. Ein Teil von ihr. Naomi Osaka. The Power of the Dog. Bei Netflix gibt es keine Einheitslösung für Geschichten von Frauen. Egal, ob dem Publikum der Sinn nach einem bewegenden Drama, einer zum Nachdenken anregenden Dokumentation oder einfach nur nach herzhaftem Lachen steht: Wir möchten, dass es auf Netflix fündig wird.

Und genau das ist der Grundgedanke unserer Kollektion "Der Einfluss von Frauen ", die grafisch von Twisha Patni untermalt wurde. Die Themen decken dabei ein breites Spektrum ab: Frauen, die Geschichte schrieben, knallharte Frauen, Frauen, die uns zum Lachen bringen, Filme, bei denen Frauen im Regiestuhl saßen, und vieles mehr. Bei der Zusammenstellung dieser Kollektion war uns vor allem wichtig, dass die vielen Facetten weiblicher Stärken und Talente ihren gebührenden Platz im Rampenlicht bekommen. Die Kollektion "Der Einfluss von Frauen" wird heute anlässlich des Internationalen Frauentags präsentiert und läuft bis zum 31. März. Die hervorgehobenen Serien, Filme und Specials spiegeln jedoch die Arbeit wider, die wir das ganze Jahr über leisten, um ein breites Spektrum an Geschichten über Frauen und von Frauen zu finden, zu entwickeln und mit der Welt zu teilen. Und es gibt so viele, die noch erzählt werden müssen.

Um mehr über die Wirkung solcher Geschichten von Frauen zu erfahren, sprachen wir mit Jinny Howe, VP of Drama Development bei Netflix, die eine entscheidende Rolle bei der Zusammenarbeit mit weiblichen Kreativen spielt, um Netflix bei der Entwicklung dieser Geschichten zu unterstützen und sie einem weltweiten Publikum zugänglich zu machen.

In Ihrer Funktion hören Sie viele Vorschläge für Geschichten von Kreativen. Worauf achten Sie dabei und wie wichtig ist es, dass weibliche Perspektiven ausgewogen vertreten sind?

Die fesselndsten Werke sind oft ein ehrliches Spiegelbild unserer eigenen Zeit und Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, dass wir die weibliche Sichtweise einbringen, um der vollen Bandbreite dieser Geschichten gerecht zu werden. Frauen wollen und verdienen es, dass ihr Ehrgeiz, ihre Wünsche und ihre Bedürfnisse auf dem Bildschirm zu sehen sind und uneingeschränkt umgesetzt werden. Es freut mich, wenn unsere Geschichten neue Perspektiven in Storys aufzeigen, die wir schon öfter gehört haben, wie etwa in The Crown, Unbelievable und Unorthodox. Wir erleben außerdem, wie neue Kreative unglaubliche Geschichten zum Ausdruck bringen, die das Publikum so noch nie erlebt hat, wie z. B. in Natasha Lyonnes Matrjoschka - das bringt frischen Wind ins Spiel und sorgt dafür, dass diese Geschichten für unser Publikum und für Netflix spannend und relevant bleiben.

Geschichten von Frauen gibt es schon seit geraumer Zeit. Warum hat es Ihrer Meinung nach so lange gedauert, bis Frauen die gebührende Anerkennung für ihre Beiträge in der Unterhaltungsbranche zuteilwurde?

Ich habe vor Kurzem an einer Serie gearbeitet, die in den 1970ern spielt, und das hat mich daran erinnert, dass Frauen erst seit kurzer Zeit eine stärkere Stellung haben. Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels, in dem Frauen zu facettenreichen Heldinnen und Brotverdienerinnen aufsteigen, hat sich auch in der Unterhaltungslandschaft ein Wandel vollzogen, der weibliche Erzählungen und Geschichten stärkt. Bridgerton ist ein wunderbares Beispiel dafür. Eine wichtige Erkenntnis aus der Arbeit an der ersten Staffel war, dass das Publikum rund um den Globus eine Serie mit offenen Armen aufgenommen hat, die leicht hätte abgetan werden können, wie es im Romantik-Genre häufig geschieht. Ich freue mich auch sehr auf The Partner Track - eine Serie nach Helen Wans gleichnamigem Roman mit Arden Cho in der Hauptrolle, die sich um das Vorankommen einer Frau in der von Männern dominierten Geschäftswelt dreht. Geschichten, in denen Frauen im Mittelpunkt stehen, sind nicht nur wichtig, sondern notwendig.

Warum glauben Sie, dass das weibliche Publikum und auch das Publikum im Allgemeinen sich mit solchen Geschichten identifiziert?

Ich sage immer, wenn eine Geschichte wirklich gut ist, dann spricht diese Tatsache für sich. Das Publikum möchte sich selbst auf der Leinwand wiederfinden und sich mit den Figuren innig und emotional verbunden fühlen. Ich finde es ermutigend, in welchem Ausmaß breit gefächerte Zuschauergruppen komplizierte und komplexe Frauengeschichten in jüngster Vergangenheit zu schätzen wussten, wie etwa im Fall von Alex in Maid. Unabhängig davon, ob man sich nun mit den Einzelheiten ihres Lebens und ihres Werdegangs identifiziert, denke ich, dass man auf einer zutiefst menschlichen Ebene bei den Strapazen und Erfolgen, die sie durchlebt, auf sehr reale Weise mitfühlen kann.

Inwieweit glauben Sie, dass Ihre berufliche Laufbahn von den Frauen in Ihrem Umfeld geprägt wurde?

Ich schätze mich sehr glücklich, im Laufe meines Lebens und meiner Karriere von so vielen unglaublichen und inspirierenden Frauen umgeben gewesen zu sein. Meine Mutter, die ziemlich furchtlos ist, hat mich dazu erzogen, meine Meinung ohne Scheu zum Ausdruck zu bringen und mich niemals für andere kleinzumachen. Diese Energie suche ich auch bei meinen kreativen Partnern und Führungskräften und ich hatte das Glück, sie bei Bela Bajaria, unserem Head of Global TV, und bei Kreativen wie Molly Smith Metzler (Maid) und Debora Cahn (The Diplomat) zu finden, die ich beide schon früh während meiner Laufbahn kennengelernt habe, als sie ebenfalls noch am Anfang ihrer Entwicklung standen.

Welchen Rat haben Sie für Frauen, die in dieser Branche arbeiten wollen?

Seid mutig und furchtlos. Eure Stimme zählt und sie ist von entscheidender Bedeutung. Es gab noch nie eine bessere Zeit, um als Frau in diesem Bereich tätig zu sein. Wenn man die Liste unserer kreativen Partnerschaften ansieht, sieht man eine unglaubliche Bandbreite an Autor*innen und Kreativen, die Netflix zu ihrer kreativen Plattform gemacht haben - von Ikonen wie Shonda Rhimes, Jenji Kohan und Regina King über Superstars wie Jennifer Lopez, Halle Berry, Jennifer Garner und Megan Thee Stallion bis hin zu aufstrebenden Stimmen wie Kalinda Vazquez, Georgia Lee, Regina Hicks und Leah Fong. Und das ist erst der Anfang!