PORR : Remuneration report for the financial year 2020

Beschlussfassung 22.04.2021

VERGÜTUNGSBERICHT

DER

PORR AG

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Beschlussfassung 22.04.2021

1. EINLEITUNG

1.1 Grundlagen

Die 140. ordentliche Hauptversammlung der PORR AG ("PORR" oder "Gesellschaft") hat am 28. Mai 2020 gemäß der Richtlinie (EU) 2017/828 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017 zur Änderung der Richtlinie 2007/36/EG im Hinblick auf die Förderung der langfristigen Mitwirkung der Aktionäre ("Aktionärsrechte-RL") und den darauf basierenden Bestimmungen des AktG die Grundsätze für die Vergütung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats der PORR beschlossen ("Vergütungspolitik").

Der vorliegende Vergütungsbericht für die Vergütung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats der PORR wurde vom Vorstand und Aufsichtsrat der PORR gemäß § 78c AktG erstellt, um einen Überblick über die den Mitgliedern des Vorstandes und Aufsichtsrats auf Grundlage der Vergütungspolitik (§ 78a AktG und § 98a AktG) gewährten oder geschuldeten Vergütung einschließlich sämtlicher Vorteile in jeglicher Form in Lauf des Geschäftsjahres 2020 zu bieten. Er wurde vom Vergütungsausschuss geprüft und vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 22.04.2021 beschlossen.

Dieser Vergütungsbericht setzt die in § 78c und § 98a AktG festgelegten Vorgaben für die Erstellung von Vergütungsberichten für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der PORR als börsenotierter Gesellschaft um. Er orientiert sich darüber hinaus an der Stellungnahme 37 des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee ("AFRAC-Stellungnahme"). Ebenfalls wurden die Guidelines der Europäischen Kommission über die standardisierte Darstellung des Vergütungsberichts unter der Richtlinie (EU) 2017/828 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017 zur Änderung der Richtlinie 2007/36/EG im Hinblick auf die Förderung der langfristigen Mitwirkung der Aktionäre ("Guidelines") berücksichtigt. Die Guidelines sind zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts jedoch nur im Entwurf vorgelegen, weshalb der gegenständliche Vergütungsbericht die Guidelines nur insofern berücksichtigt, als sie im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme stehen.

Dieser Vergütungsbericht ist der Hauptversammlung gemäß § 78d Abs 1 AktG zur Abstimmung vorzulegen. Die Abstimmung hat empfehlenden Charakter, im nächsten Vergütungsbericht ist darzulegen, wie dem Abstimmungsergebnis über den Vergütungsbericht in der letzten Hauptversammlung Rechnung getragen wurde. In diesem Vergütungsbericht entfällt die Darlegung des Abstimmungsergebnisses, weil der Vergütungsbericht das erste Mal erstellt wird.

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1.2 Wirtschaftliche Lage der PORR im Berichtsjahr

Die Entwicklung der Bauwirtschaft in den Heimmärkten der PORR zeigte im Geschäftsjahr 2020 ein sehr unterschiedliches Bild. In Österreich führte die temporäre Schließung von Baustellen ab März zu einem deutlichen Leistungsrückgang. Der daraufhin im April vereinbarte Handlungsleitfaden der Bau-Sozialpartner erlaubte eine schrittweise Wiederaufnahme der Bautätigkeit. Bereits im Sommer trat sowohl beim Umsatz- als auch beim Auftragsniveau eine Erholung ein. Die entgangene Leistung des Frühjahrs konnte jedoch, insbesondere im Hochbau, nicht aufgeholt werden. Dennoch kam der Bausektor im Branchenvergleich gut durch die Krise. In Deutschland blieb die Bauwirtschaft eine konjunkturelle Stütze. In der Schweiz kam es durch die einschränkenden COVID- Maßnahmen insbesondere im Hochbau zu einem Umsatzrückgang. Auch in den osteuropäischen Heimmärkten der PORR war die Bauwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen weniger stark von der Pandemie betroffen.

Die PORR erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 eine Produktionsleistung von EUR 5.185 Mio. und verzeichnete damit einen Rückgang von 6,9 % gegenüber dem hohen Vorjahresniveau. Dieser ist zu einem Großteil auf die pandemiebedingten, temporären Baustellenschließungen in Österreich zurückzuführen. Zudem kam es infolge von COVID-19 zu Leistungsstörungen und Betriebsunterbrechungen durch Reisebeschränkungen, lokalen Lockdowns und Ausfällen von Subunternehmern sowie zu Projektverschiebungen, welche - neben der Finalisierung einiger Großprojekte - ebenso zur Verringerung beitrugen.

Der um die Projekte A1 Rheinbrücke Leverkusen und H51 Pfons - Brenner bereinigte Auftragsbestand zum Jahresende 2020 blieb bei EUR 7.067 Mio. auf einem weiterhin hohen Niveau. Der Auftragseingang stieg um 8,6 % auf EUR 5.905 Mio.

Die PORR Gruppe erzielte im Jahr 2020 konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von EUR 4.651,8 Mio. Die Reduktion der Umsätze gegenüber dem Vorjahr von 4,7 % lag unter dem Rückgang der Gesamtleistung von 6,9 %, da sich die anteilige Leistung der Arbeitsgemeinschaften wesentlich stärker reduzierte als die Umsätze der Eigenbaustellen.

Die Argen-Ergebnisse lagen mit EUR 32,6 Mio. um EUR 20,0 Mio. unter dem Vorjahreswert. Der Ergebnisbeitrag der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen war mit EUR 1,4 Mio. um EUR 33,4 Mio. geringer als der Vergleichswert des Vorjahres. Insgesamt erzielten die at-equity bilanzierten Unternehmen ein Ergebnis von EUR 34,0 Mio. Dies entspricht einem Rückgang von 61,1 % gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken überproportional zum Umsatz um 23,7 % auf EUR 133,6 Mio. Dies resultierte insbesondere aus der geringeren Auflösung von Rückstellungen und aus den niedrigeren Erträgen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen.

In Relation zum Umsatz konnten die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen überproportional um 5,3 % auf EUR 3.117,5 Mio. reduziert werden. Dieser Rückgang ist vor allem auf wesentliche Einsparungen beim Materialaufwand zurückzuführen, der sich um 8,9 % auf EUR 986,0 Mio. verringerte. Die Aufwendungen für sonstige bezogene Herstellungsleistungen entwickelten sich hingegen unterproportional zum Umsatz (sanken um 3,6 % auf EUR 2.131,6 Mio.).

Die Personalaufwendungen konnten trotz Umsetzung umfangreicher Maßnahmen einerseits und Entschädigungen aus öffentlichen Mitteln andererseits nicht der Umsatzentwicklung angepasst werden. So verringerte sich diese Aufwandsposition um 2,7 % auf

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EUR 1.210,1 Mio. In dieser Position sind auch Unterstützungszahlungen aus dem öffentlichen Haushalt - unter anderem in Form von Kurzarbeitszuschüssen, enthalten.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 7,8 % auf EUR 364,2 Mio. reduziert. Während jene Positionen mit Fixkostencharakter wie Aufwendungen für Häuser und Grundstücke oder der Bürobetrieb gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant blieben, verringerten sich die projektbezogene Aufwände wesentlich. Des Weiteren reduzierten sich die Ausgaben für Werbung, Veranstaltungen und Kongresse.

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) verringerte sich um EUR 84,7 Mio. auf EUR 131,4 Mio. Der Rückgang resultierte - neben dem geringeren Umsatzbeitrag zur Deckung der Fixkosten - insbesondere aus pandemiebedingten Mehrkosten, Ergebniskorrekturen aus der Neubewertung von Projekten sowie aus geringeren Ergebnisbeiträgen aus at-equity bilanzierten Unternehmen.

Die Abschreibungen erhöhten sich um Berücksichtigung dieser Aufwandsposition Betriebsergebnis (EBIT) von EUR -37,2 Mio.

EUR 7,2 Mio. auf EUR 168,6 Mio. Unter errechnet sich für 2020 ein negatives

Das Finanzergebnis erhöhte sich aufgrund der maßgeblich verbesserten Finanzierungsstruktur und der daraus resultierenden deutlich geringeren Finanzierungsaufwendungen um EUR 3,5 Mio. auf EUR -13,8 Mio.

Die direkten und indirekten Folgen der COVID-19-Pandemie sowie die Neubewertung von Projekten führten bereits im November zu einer Korrektur der Ergebniserwartung für 2020. Vor diesem Hintergrund schloss das Jahr 2020 mit einem negativen Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) von EUR -51,0 Mio. Nach Berücksichtigung des Steuerergebnisses in Höhe von EUR 8,7 Mio. (2019: EUR -9,6 Mio.) reduzierte sich das Konzernergebnis auf EUR -42,4 Mio. (2019: EUR 27,8 Mio.). Das Ergebnis je Aktie des Mutterunternehmens lag bei EUR -2,28 (2019: EUR 0,50).

Wesentliche Kennzahlen
in EUR Mio.
Leistungskennzahlen	2020		Veränderung	2019
Produktionsleistung1	5.185	-6,9%	5.570
Auslandsanteil	54,8%		-1,0 PP	55,8%
Auftragsbestand2	7.067	12,2%	6.298
Auftragseingang2	5.905	8,6%	5.437
Durchschnittliche Beschäftigte	20.193	1,8%	19.828

Ertragskennzahlen	2020		Veränderung	2019
Umsatzerlöse	4.651,8	-4,7%	4.880,4
Ergebnis (EBITDA)		131,4		-39,2%		216,23
Betriebsergebnis (EBIT)	-37,2	< -100,0%	54,7
Ergebnis vor Steuern (EBT)	-51,0	< -100,0%	37,4
Konzernergebnis	-42,4	< -100,0%	27,8

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Ergebnis je Aktie (in EUR)	-2,28	< -100,0%	0,50
Dividende je Aktie (in EUR)	0,00	-	0,00
Bilanzkennzahlen	31.12.2020		Veränderung	31.12.2019
Bilanzsumme	3.509	-4,2%	3.665
Eigenkapital (inkl. Anteile anderer Ges.)	651	8,6%	599
Eigenkapitalquote	18,5%		2,1 PP	16,4%
Liquide Mittel	583	0,1%	582
Nettoverschuldung	137	-60,5%	346

Cashflow und Investitionen

Cashflow aus der Betriebstätigkeit

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

CAPEX4

Abschreibungen

2020		Veränderung	2019
167,0	-33,2%	249,9
-86,7	-21,7%	-110,7
-73,4	< -100,0%	121,8
187,2	-23,9%	246,1
168,6		4,5%		161,53

Aktienrelevante Kennzahlen	2020		Veränderung	2019
Anzahl der Aktien (in Stück, gewichteter Durchschnitt)	29.095.000	-	29.095.000
Marktkapitalisierung per 31.12. (in EUR Mio.)	375,3	-16,5%	449,2

1. Die Produktionsleistung entspricht den Leistungen aller Gesellschaften sowie Arbeitsgemeinschaften (vollkonsolidiert, at-equity, quotal oder untergeordnet) entsprechend der Höhe der Beteiligung der PORR AG.
2. Sowohl Auftragsbestand als auch Auftragseingang werden im gesamten Bericht um die Projekte A1 Rheinbrücke Leverkusen und H51 Pfons - Brenner bereinigt dargestellt. Die Vergleichszahlen wurden retrospektiv angepasst.
3. Aufgrund der besseren Vergleichbarkeit wurde der Ausweis von Aufwendungen im Zusammenhang mit IFRS 16 (Abgänge) geändert. Die Vergleichszahlen 2019 wurden entsprechend angepasst.
4. Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

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