Düsseldorf (Reuters) - Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy hat 2023 operativ den Sprung in die Gewinnzone geschafft und ist dank des wachsenden Kundenstamms auf Rekordkurs.

Bei einem Umsatzplus um knapp 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro erreichte das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) 53,5 Milionen Euro nach einem Minus von acht Millionen im Jahr davor. "Wir haben alle unsere ehrgeizigen Ziele und zudem erhebliche Fortschritte beim Ausbau unserer Plattform-Infrastruktur erreicht", erklärte Firmenchef Olaf Heinrich am Montag. "Gleichzeitig haben wir europaweit so viele Patienten und Kunden betreut wie nie zuvor." Ende 2023 lag die aktive Kundenbasis auf dem Rekordwert von 10,8 Millionen. An der Börse legten die im Nebenwerteindex MDax enthaltenen Aktien von Redcare Pharmacy mehr als sieben Prozent zu.

Für 2024 kündigte der Vorstand neue Bestmarken beim Umsatz an, der um 30 bis 40 Prozent auf 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro steigen soll. Bei der bereinigten Ebitda-Marge peilt er zwei bis vier (Vorjahr: 3,0) Prozent an. Wachstumstreiber werde das nun endlich eingeführte elektronische Rezept sein. Die Zahl der Arztpraxen, die elektronische Rezepte ausstellten, nach der verpflichtenden Umstellung auf das E-Rezept im Januar 2024, sei sprunghaft angestiegen.

Die früher unter Shop Apotheke firmierende Gesellschaft kündigte zudem an, dass die beiden Firmengründer und Vorstandsmitglieder Stephan Weber und Marc Fischer ein Jahr vor Ablauf ihrer Verträge das Ruder an die bereits ausgewählten Nachfolger Dirk Brüse und Lode Fastré übergeben werden. Der Übergang solle Mitte April mit der formellen Bestellung durch die Aktionäre erfolgen. "2001 haben wir Redcare Pharmacy gegründet, um von der damals schon diskutierten Einführung des E-Rezepts zu profitieren", erklärten die Manager. Es habe zwar länger gedauert als erwartet, aber in der Zwischenzeit sei die Firma auch ohne E-Rezept zum europäischen Marktführer im Online-Apothekenmarkt geworden.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)