Genf (awp) - Die rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Biotechunternehmen Relief Therapeutics und seinem US-Partner NeuroRx hat eine neue Wendung genommen. Wie Relief am Mittwoch mitteilte, hat der Partner nun selbst eine Klage gegen Relief beim Supreme Court des Bundestaates New York eingereicht.

In der Klage erhebe NeuroRx Ansprüche gegen Relief wegen Verletzung des Kooperationsvertrags zwischen den Parteien. Dabei stellt NeuroRx laut Relief-Mitteilung fest, dass der Kooperationsvertrag gekündigt wurde. Zudem wirft der US-Partner dem Genfer Unternehmen Verleumdung vor.

Relief dagegen ist den Angaben zufolge der Ansicht, dass der Kooperationsvertrag zwischen den Parteien in Bezug auf den Corona-Kandidaten Zyesami (RLF-100/Aviptadil) weiterhin in vollem Umfang in Kraft ist und dass NeuroRx und nicht Relief gegen diesen Vertrag verstösst.

Wie das Biotechunternehmen weiter kommentiert, sei man der Ansicht, dass die Klage des US-Partners zahlreiche Tatsachenbehauptungen enthalte, "die nach Ansicht von Relief im Wesentlichen unzutreffend sind." Auch sei die in der Klage von NeuroRx behauptete Schadensberechnung völlig unlogisch und unbegründet.

Schlichtungstermin Ende Februar

Die Klage des US-Partners folgt nur wenige Monate, nachdem Relief selbst im vergangenen Herbst Klage gegen NeuroRx und dessen CEO Jonathan Javitt eingereicht hatte. Relief wirft darin dem US-Partner die mehrfache Verletzung der Kooperationsvereinbarungen vor. Beide Unternehmen hatten im Frühjahr 2020 einen Vertrag zur Entwicklung und Vermarktung des Corona-Kandidaten Zyesami abgeschlossen.

Zuletzt hatte Relief in einer Mitteilung auf eine bereits angekündigte Mediation zwischen den beiden Parteien verwiesen, in der der Rechtsstreit beigelegt werden soll. Diese ist für Ende Februar 2022 angesetzt. Relief beabsichtige an dieser "ungeachtet der Einreichung der neuen Klage" teilzunehmen, wie es in der aktuellen Mitteilung heisst.

hr/rw