Zürich (awp) - Der Pharmakonzern Roche macht mit der Übernahme der US-Diagnostikfirma GenMark einen strategisch sinnvollen Schritt und wird dafür vom Markt belohnt. Nachdem die Genussscheine zuletzt keinen sonderliche einfachen Stand hatten, gehören sie zum Wochenstart zu den gefragteren Blue Chips.

Für rund 1,8 Milliarden US-Dollar will Roche das Diagnostik-Unternehmen schlucken, das molekulardiagnostische Tests anbietet, die mehrere Krankheitserreger aus einer einzigen Patientenprobe nachweisen sollen. Darüber hinaus sind die Amerikaner auch im Bereich der Covid-19-Tests aktiv.

Gegen 9.20 Uhr gewinnen die Roche-Bons 1,0 Prozent hinzu auf 307,65 Franken. Der Leitindex SMI zieht zeitgleich um 0,55 Prozent an.

Analysten reagieren in ihren ersten Kommentaren durchaus positiv auf die Pläne. So könne Roche Diagnostics das Katalogangebot erweitern, heisst es etwa bei Mirabaud.

Für den zuständigen Experten von Bryan Garnier bestätigt der Zukauf die Bereitschaft des Konzerns, zu wachsen und in die molekulare Diagnostik von Infektionskrankheiten zu expandieren. Er sehe in dem Schritt eine ernsthafte Bedrohung für andere Akteure, angefangen bei BioMerieux. Umso mehr, als Roche dafür bekannt sei, sehr vernünftig zu sein, was die Preisgestaltung angehe, was zu einer Art allgemeinem Preisdruck in diesem Bereich führen könnte, der im Herbst 2021 beginnt und sich ab 2022 ausweitet.

Auch Bei Vontobel stösst der Zukauf auf Wohlwollen. "Aus unserer Sicht ist die heutige Akquisition sinnvoll, da sie eine neuartige Testtechnologie hinzufügt, die modular und skalierbar ist und - in Anlehnung an die eigenen Lösungen von Roche Diagnostics - einen minimalen Zeitaufwand und einen optimierten Workflow von der Bestellung bis zum Bericht ermöglicht", heisst es dort.

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