Von Eric Reinhard
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Anstieg der Energiepreise dürfte das Geschäftsergebnis von RWE auch im Neunmonatszeitraum spürbar geprägt haben. Im zweiten Quartal hatte der DAX-Konzern ein außerordentlich gutes Handelsergebnis ausgewiesen, wodurch Auswirkungen von negativen Wettereffekten aus dem ersten Vierteljahr kompensiert werden konnten. RWE hatte daraufhin seine Jahresprognose deutlich angehoben. Beobachter hoffen mit den frischen Zahlen auch auf Aussagen zur strategischen Ausrichtung im Vorfeld des Kapitalmarkttags am 15. November.
Darauf werden Anleger achten, wenn RWE die Ergebnisse am Donnerstag, 11. November, gegen 07.00 Uhr veröffentlichen wird:
PROGNOSE: Analysten erwarten für den Neunmonatszeitraum ein operativ besseres Ergebnis als im Vorjahr. Beim bereinigten EBITDA gehen sie von 2,335 (Vj: 2,224) Milliarden Euro aus und von einem bereinigten EBIT von 1,258 (1,145) Milliarden Euro. Das bereinigte Nettoergebnis wird mit 972 (762) Millionen Euro prognostiziert.
STRATEGIE: Auf dem Kapitalmarkttag am 15. November will Vorstandschef Markus Krebber die Strategie des Konzerns nach 2022 präsentieren. Dazu gehört auch die Dividendenpolitik. Mitte Oktober hatte RWE bereits angekündigt, bis 2030 rund 15 Milliarden Pfund in grüne Technologien und Infrastruktur in Großbritannien investieren zu wollen.
BRAUNKOHLE: RWE sah sich von Investoren zuletzt mit Forderungen zur Abtrennung des umstrittenen Braunkohlegeschäfts konfrontiert. Das "strategische Festhalten an den (...) Braunkohleaktivitäten führt zu einer signifikanten Werteerosion", hieß es in einem Brief des aktivistischen Investors Enkraft Capital an den Konzernchef. Die Analysten von Metzler teilen zwar diese Einschätzung. Der Beitrag dieses Segments spiele zum Gewinn künftig aber nur eine sehr kleine Rolle, so Metzler. Die Position von RWE liege daher nicht weit weg von den Zielen von Enkraft.
AUSBLICK: RWE rechnet für 2021 im Handelsgeschäft weiter mit einem bereinigten EBITDA von "deutlich über" 350 Millionen Euro. Auf Konzernebene wird ein bereinigtes EBITDA von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro erwartet, im Kerngeschäft sollen es 2,15 bis 2,55 Milliarden Euro werden. Das bereinigte Nettoergebnis wird zwischen 1,05 und 1,40 Milliarden Euro angepeilt. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Anhebung der Dividende auf 0,90 Euro je Aktie angestrebt, 0,05 Euro mehr als im Vorjahr.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum Neunmonatszeitraum und Gesamtjahr 2021:
=== PROG PROG PROG 9MON 9M21 ggVj Zahl 9M20 EBITDA bereinigt 2.335 +5% 13 2.224 EBIT bereinigt 1.258 +10% 12 1.145 Ergebnis nach Steuern/Dritten bereinigt 972 +28% 12 762 . PROG PROG PROG GESAMTJAHR Gj21 ggVj Zahl Gj20 EBITDA bereinigt 3.273 +1% 17 3.235 EBIT bereinigt 1.738 -2% 17 1.771 Ergebnis nach Steuern/Dritten bereinigt 1.265 +4% 16 1.213 Dividende je Aktie 0,90 +6% 16 0,85 ===
- alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
- Quelle Prognosen und Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens
- Stand Prognosen: für die ersten Neunmonate 8. November, für Geschäftsjahre 20. Oktober
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- als Mittelwert gilt der Median
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- Rundungsdifferenzen möglich
- alle Angaben ohne Gewähr
Kontakt zum Autor: eric.reinhard@wsj.com
DJG/err/smh
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November 10, 2021 23:55 ET (04:55 GMT)