Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Nach ungünstigen Vorgaben der US-Börsen ist es am Donnerstag mit den Indizes an den ostasiatischen Börsen nach unten gegangen, wenn auch oft nur moderat. Belastend wirkte auch, dass die japanische Notenbank ihren Wachstumsausblick gesenkt hat und dies in erster Linie mit Lieferkettenproblemen begründet. Die Leitzinsen ließen die Währungshüter unverändert.

Hauptthema am Markt blieb die global hohe Inflation, auch wenn die japanische Notenbank betonte, weiter nicht mit einem wesentlichen Anstieg der Preise zu rechnen. In den USA waren am kurzen Ende die Renditen deutlich gestiegen und am längeren Ende gesunken. Dies spiegelt Spekulationen wieder, dass wegen der hohen Inflation die Geldpolitik ihren ultraexpansiven Kurs demnächst zurückfahren dürfte. Dazu passend beendete Kanada überraschend sein Anleiherückkaufprogramm, und die Notenbank stellte zudem für April eine mögliche Zinserhöhung in den Raum, während in Brasilien wegen der hohen Inflation die Zinsen erhöht wurden - bereits das sechste Mal in Folge.

Der Nikkei-Index in Tokio büßte 1,0 Prozent ein auf 28.820 Punkte. In Schanghai gab der Index mit 1,2 Prozent ebenfalls deutlicher nach. Hier drückte die Nachricht auf die Stimmung, dass die USA China Telecom (+0,4%) Geschäftsaktivitäten in den USA untersagt haben. Dies könne auch anderen Unternehmen drohen, hieß es im Handel. Hongkong tendierte nach dem Rücksetzer am Vortag nochmals leichter (-0,4%).

Auch in Seoul rutschte der zunächst noch behauptete Index am Ende ins Minus (-0,5%), obwohl das Schwergewicht Samsung um 0,9 Prozent zulegte. Das Unternehmen hatte für das Berichtsquartal einen Umsatzrekord und einen 31-prozentigen Gewinnanstieg gemeldet.

LG Electronics gingen kaum verändert aus dem Tag. Das Unternehmen hatte sowohl einen Umsatzrekord mitgeteilt wie auch einen Rückgang des Nettogewinns um 20 Prozent. Letzterer litt unter einer großen Rückrufaktion bei General Motors wegen fehlerhafter LG-Batterien. LG Display legten dagegen erneut zu und zwar um fast 7 Prozent, weiter getrieben von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen.


  Ölpreise fallen weiter - Öl- und Rohstoffaktien schwächer 

In der gesamten Region standen Ölaktien und Papiere aus dem Rohstoffsektor eher auf den Verkaufslisten, weil die Ölnotierungen die Abwärtstendenz vom Vortag fortsetzten. Teilnehmer verwiesen bei den Ölpreisen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Siebenjahreshochs, aber auch die zuletzt gestiegenen Ölvorräte in den USA.

Unter den Einzelwerten verloren in Hongkong Li Ning über 8 Prozent, nachdem der Sportbekleidungshersteller eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Die Aktie des wegen schweren Liquiditätsprobleme weiter im Fokus stehenden Immobilienkonzerns Evergrande verlor 5,1 Prozent. Technologieaktien konnten sich dagegen nach ihren heftigen Vortagsverlusten etwas erholen.

Unter Druck stand die Aktie des japanischen Roboterherstellers Fanuc (-8,7%), der seinen Ausblick gesenkt hat. Auch bei Fujitsu (-8,1%) wurden enttäuschende Quartalszahlen mit einem kräftigen Minus quittiert. Sony verloren im Vorfeld der nach Handelsende anstehenden Geschäftszahlen 1,6 Prozent.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.430,40      -0,2%     +12,8%      07:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.820,09      -1,0%      +6,0%      08:00 
Kospi (Seoul)           3.009,55      -0,5%      +4,7%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.518,42      -1,2%      +1,3%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     25.530,70      -0,4%      -5,9%      10:00 
Taiex (Taiwan)         17.041,63      -0,2%     +15,7%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.207,95      -0,3%     +13,2%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.569,18      -0,9%      -2,7%      11:00 
BSE (Mumbai)           60.657,58      -0,8%     +26,7%      12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00   Mi, 9:19    % YTD 
EUR/USD                   1,1599      -0,0%     1,1603     1,1608    -5,0% 
EUR/JPY                   131,86      -0,2%     132,07     132,31    +4,6% 
EUR/GBP                   0,8432      -0,1%     0,8444     0,8433    -5,6% 
GBP/USD                   1,3756      +0,1%     1,3742     1,3766    +0,6% 
USD/JPY                   113,70      -0,1%     113,82     113,98   +10,1% 
USD/KRW                 1.169,27      -0,3%   1.173,30   1.168,65    +7,7% 
USD/CNY                   6,3970      +0,1%     6,3927     6,3833    -2,0% 
USD/CNH                   6,3946      +0,0%     6,3933     6,3814    -1,7% 
USD/HKD                   7,7779      +0,0%     7,7776     7,7777    +0,3% 
AUD/USD                   0,7523      +0,1%     0,7518     0,7528    -2,3% 
NZD/USD                   0,7184      +0,2%     0,7171     0,7170    -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                58.975,76      +0,3%  58.782,26  60.690,01  +103,0% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  81,83      82,66      -1,0%      -0,83   +75,3% 
Brent/ICE                  83,70      84,58      -1,0%      -0,88   +65,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.802,18   1.796,81      +0,3%      +5,37    -5,0% 
Silber (Spot)              24,07      24,06      +0,0%      +0,01    -8,8% 
Platin (Spot)           1.020,77   1.014,90      +0,6%      +5,87    -4,6% 
Kupfer-Future               4,45       4,39      +1,3%      +0,06   +26,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/smh

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October 28, 2021 03:26 ET (07:26 GMT)