BEZONS (dpa-AFX) - Der französische Siemens Atos will sein Geschäft in Nordamerika mit einer milliardenschweren Übernahme ausbauen. Die Franzosen bieten 3,4 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd Euro) für das IT-Unternehmen Syntel. Mit dem Zukauf will sich der IT-Dienstleister aus dem französischen Bezons den Zugang zu großen US-Finanzkonzernen wie American Express oder State Street erschließen. Unterdessen geht es in Atos' Geschäften weiter aufwärts.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten jedoch nicht gut an. Nach anfänglichen Kursgewinnen verlor die Atos-Aktie deutlich an Wert. Am frühen Nachmittag lag sie an der Pariser Börse mit fast sieben Prozent im Minus bei 114,75 Euro.

Die Mehrheit der Syntel-Anteile ist den Franzosen praktisch sicher. Die Gründer und weitere Anteilseigner, die zusammen 51 Prozent der Aktien halten, hätten dem Deal bereits zugestimmt, hatte Atos am späten Sonntagabend mitgeteilt. Je Syntel-Aktie bietet Atos 41 Dollar.

Eine Übernahme in den USA hatte sich angedeutet, nachdem Atos-Finanzchef Elie Girard dies im April als eine der möglichen Optionen zum Ausbau des Geschäfts genannt hatte. Der französische IT-Dienstleister hatte erst im Mai über seine Tochter Worldline sein Geschäft im Bereich Zahlungsverkehr mit einer Übernahme von Six Payment Services für 2,3 Milliarden Euro ausgebaut. Atos unterhält seit 2011 eine strategische Partnerschaft mit Siemens - diese wurde erst im März ausgebaut.

Im ersten Halbjahr konnte Atos seinen Nettogewinn um knapp acht Prozent auf 228 Millionen Euro steigern. Der Umsatz wuchs - gebremst von ungünstigen Währungskursen - um knapp zwei Prozent auf 6 Milliarden Euro. Die operative Marge vor Abschreibungen verbesserte sich von 8,9 auf 9,1 Prozent des Umsatzes. Das Auftragsbuch schwoll dabei weiter an. So sammelte Atos in den ersten sechs Monaten Bestellungen im Wert von 7,05 Milliarden Euro ein./stw/zb/tav/jha/