Bern (awp) - Die Aktien der Sika Gruppe sind am Freitag mit einem kräftigen Kursplus in den Handel gestartet. Die Titel werden von der erzielten Einigung im Kontrollstreit mit der Schenker-Winkler-Holding (SWH) und der französischen Saint-Gobain getragen. Ein gewichtiger Unsicherheitsfaktor falle nun weg, meinen Analysten.

Bis um 09.40 Uhr klettern Sika um 10 Prozent auf 8'255 Franken in die Höhe, während sich der Gesamtmarkt in einem ruhigen Geschäft nach dem Auffahrtsfeiertag kaum von der Stelle bewegt. Damit rücken Sika in grossen Schritten in Richtung des im Januar markierten Allzeithochs von 8'405 Franken vor.

Die erreichte einvernehmliche Einigung zwischen Sika, der Besitzerfamilie Schenker-Winkler (SWH) und der französischen Saint Gobain-Gruppe stelle für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation dar, schreibt Martin Hüsler von der ZKB. Die Zerschlagung des gordischen Knotens sei für das Unternehmen und damit für die Aktie positiv. Dass in diesem Streitfall kein Gerichtsurteil notwendig wird, sei nach den jüngst kämpferischen Voten an der Generalversammlung so nicht zu erwarten gewesen.

Nicht sonderlich überrascht von der Einigung zeigt sich dagegen Phil Roseberg von Bernstein Research. Die Übereinkunft ähnelt laut Rosenberg stark seinem erst vor wenigen Wochen hervorgebrachten Lösungsansatz. Sika lasse sich die eigene Unabhängigkeit jedoch einiges kosten, schliesslich bezahle man an Saint-Gobain eine Prämie von 22 Prozent auf das 6,97-Prozent-Paket.

Durch die Prämie werde der Unternehmenswert von Sika etwa um 4 Prozent verwässert, rechnet Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel vor. Viel wichtiger sei aber, dass mit dem nun erreichten Deal ein grosser Unsicherheitsfaktor sowohl für das Unternehmen wie auch für die Aktionäre wegfalle.

Auch Roseberg und andere Analysten begrüssen die im Zuge der Einigung wegfallende Ungewissheit rund um die zukünftige Kontrolle des Unternehmens. Sika könne nun endlich wieder nach vorn schauen und sich voll und ganz dem Tagesgeschäft widmen, lautet der Tenor.

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