Wenig verändert wird die Wall Street zur Eröffnung am Donnerstag erwartet. Der Future auf den S&P-500 tritt aktuell auf der Stelle. Das als unerwartet falkenhaft interpretierte Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank belastet etwas das Sentiment, heißt es. Dazu kommen Aussagen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Weiter dämpft die Sorge, dass die Fed die Zinssätze weiter anheben wird, um die Inflation zu dämpfen, und dabei das Risiko eingeht, eine Rezession auszulösen und die Unternehmensgewinne zu beeinträchtigen.

Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom Dezember zeigte, dass die Fed den Erwartungen des Marktes, sie könnte noch in diesem Jahr mit einer Senkung der Zinsen beginnen, entgegenwirkt. Dazu kommen Aussagen von Gita Gopinath, der stellvertretenden Vorsitzenden des IWF. Diese hatte gegenüber der Financial Times erklärte, dass die Inflation in den USA "noch nicht die Kurve gekriegt" habe und die Fed Recht habe, "den Kurs zu halten".

"Die US-Notenbank wiederholte ihre Entschlossenheit, die Inflation mit weiteren Zinserhöhungen zu bekämpfen, und warnte, dass diese Entschlossenheit von den Anlegern nicht unterschätzt werden sollte", so Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei der Swissquote Bank. "Ja, es gibt einige Konjunkturdaten, die auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in den USA hindeuten, aber der Arbeitsmarkt - der von der Fed genau beobachtet wird - bleibt überraschend angespannt, während die Fed immer wieder sagt, dass eine Rückkehr der Inflation zum 2%-Ziel eine gewisse 'Aufweichung' des Arbeitsmarktes erfordert", ergänzt die Teilnehmerin.

Vor diesem Hintergrund dürften die vor der Eröffnung anstehenden ADP-Arbeitsmarktdaten für Dezember und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe besonderes Interesse auf sich ziehen. Zudem steht am Freitag dann der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember auf der Agenda.

Bei den Einzelwerten geht es vorbörslich für die Aktien von Amazon um 2,5 Prozent aufwärts. Der Stellenabbau beim Internetriesen fällt größer aus als zunächst geplant: Konzernchef Andy Jassy kündigte auf der Unternehmens-Website die Streichung von "etwas mehr als 18.000" Arbeitsplätzen an. Im November hatte Amazon die Entlassung von rund 10.000 Beschäftigten angekündigt. Zuletzt hatten eine ganze Reihe von Technologieunternehmen umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder vollzogen.

Tesla verlieren 0,7 Prozent. Der Elektroautohersteller hat im Dezember weniger in China hergestellte Fahrzeuge ausgeliefert als im Vormonat oder im Vorjahr. Dies geht aus Daten der China Passenger Car Association hervor.

Die Papiere von T-Mobile US gewinnen 0,5 Prozent. Die US-Tochter der Deutschen Telekom hatte für 2022 ein Rekordkundenwachstum mitgeteilt. Zudem wurde dank starken Kundenwachstums im Schlussquartal das obere Ende der jüngsten Zielspanne im Gesamtjahr bei Vertragskunden übertroffen.

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January 05, 2023 05:26 ET (10:26 GMT)