Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem durchwachsen ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Dezember zeigen sich die US-Börsen kurz nach dem Handelsstart knapp unter ihren Vortagsniveaus. Der Dow-Jones-Index gibt um 0,1 Prozent nach auf 36.203 Punkte, die anderen wichtigen Indizes geben einen Tick mehr nach. Die Marktzinsen steigen weiter, was insbesondere mit Blick auf oft hoch bewertete Wachstumsaktien in den Nasdaq-Indizes ungünstig ist.

Während die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 199.000 weit unter der Prognose von 422.000 blieb, fiel der Anstieg der durchschnittlichen Löhne viel stärker aus als gedacht. Das verschärft die Spekulationen über die Notwendigkeit steigender Zinsen, weil höhere Löhne klassische Inflationstreiber sind. Dafür, dass die US-Notenbank ihren eingeleiteten geldpolitischen Straffungsprozess unbeirrt fortsetzen kann, spricht auch die Arbeitslosenquote. Sie ist mit 3,9 Prozent niedriger ausgefallen als mit 4,1 Prozent geschätzt, womit praktisch Vollbeschäftigung herrscht.

Der unter der Woche vom Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember ausgelöste Zinsschreck wirkt damit weiter. Entsprechend weiter nach oben geht es mit dem Marktzinsen. Die Zehnjahresrendite steigt um 3 Basispunkte auf 1,75 Prozent, das ist der höchste Stand seit einem Jahr. Mehrheitlich wird mittlerweile bereits für März mit der ersten Zinserhöhung in den USA gerechnet.

Derweil war aus Europa für Dezember mit einer Jahresrate von 5,0 Prozent der höchste Preisanstieg sei der Schaffung der Währungsunion gemeldet worden. Somit wächst auch der Druck auf die EZB, mit geldpolitischen Straffungsmaßnahmen gegenzusteuern. Bislang hält sie im Gegensatz zur Fed die Füße aber noch still.

Dass die US-Aktien nicht stärker negativ reagieren dürfte auch daran liegen, dass mittlerweile viele Marktteilnehmer die US-Wirtschaft als so robust einschätzen, dass auch Zinserhöhungen das Wachstum nicht abwürgen dürften.

Zu den Favoriten zählen wie schon zuletzt Bank- und Versicherungsaktien, weil die betreffenden Unternehmen als Profiteure höherer Zinsniveaus gelten.


   Kundenwachstum bei T-Mobile überzeugt nicht ganz 

Unter den Einzelwerten kommt der Kurs von T-Mobile US um 2,6 Prozent zurück. Die Tochter der Deutschen Telekom hatte trotz eines kräftigen Wachstums der Neukundenzahl im vierten Quartal 2021 die Erwartungen des Marktes leicht verfehlt.

Einen Kurssprung um über 17 Prozent vollführen Gamestop. Informanten zufolge will das Unternehmen einen Online-Marktplatz zum Vertrieb nicht ersetzbarer digital geschützter Objekte aufbauen und auch im Geschäft mit Kryptowährungen mitspielen. Angeboten werden sollen demnach beispielsweise Avatar-Outfits und Waffen in digitalisierter Form.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                36.203,07      -0,1%        -33,40          -0,4% 
S&P-500              4.689,81      -0,1%         -6,24          -1,6% 
Nasdaq-Comp.        15.056,72      -0,2%        -24,14          -3,8% 
Nasdaq-100          15.723,11      -0,3%        -42,24          -3,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,89       +2,1          0,87           15,6 
5 Jahre                  1,50       +2,7          1,47           23,5 
7 Jahre                  1,68       +2,7          1,66           24,4 
10 Jahre                 1,75       +2,5          1,72           23,7 
30 Jahre                 2,09       +1,2          2,08           18,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 18:00 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,1322      +0,2%        1,1303         1,1307  -0,4% 
EUR/JPY                131,05      +0,1%        131,04         130,92  +0,1% 
EUR/CHF                1,0438      +0,3%        1,0418         1,0399  +0,6% 
EUR/GBP                0,8355      +0,1%        0,8346         0,8352  -0,6% 
USD/JPY                115,75      -0,1%        115,94         115,78  +0,6% 
GBP/USD                1,3552      +0,1%        1,3542         1,3539  +0,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,3873      -0,1%        6,3802         6,3933  +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             41.685,43      -3,5%     41.377,44      42.899,19  -9,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               79,05      79,46         -0,5%          -0,41  +5,1% 
Brent/ICE               82,15      81,99         +0,2%           0,16  +5,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.790,46   1.790,00         +0,0%          +0,46  -2,1% 
Silber (Spot)           22,18      22,20         -0,1%          -0,02  -4,9% 
Platin (Spot)          961,04     971,28         -1,1%         -10,24  -1,0% 
Kupfer-Future            4,36       4,35         +0,2%          +0,01  -2,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 07, 2022 09:47 ET (14:47 GMT)