(Alliance News) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag in der Mitte der Sitzung ins Minus gerutscht, da die Händler eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten abwägten. So ist die Inflationsrate in der Eurozone im Februar weniger stark gesunken als erwartet, während die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordhoch verharrt, während das Protokoll der letzten EZB-Sitzung heute veröffentlicht wird.

Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, sagte, dass die Zinssätze höher steigen und eine Zeit lang höher bleiben müssen, um die Inflation zu bekämpfen. Die Märkte haben eine Zinserhöhung der EZB um 50 Basispunkte in diesem Monat voll eingepreist und liebäugeln mit weiteren 50 Basispunkten im Mai. Die Anleger haben auch aggressive Signale der US-Notenbank gehört, dass mehr getan werden muss, um die Inflation zu senken.

Am Donnerstag wurde im FedWatch Tool der CME Group - das Futures verwendet, die ebenfalls auf der tatsächlichen Federal Funds Rate (EFFR) basieren - die Hauptzinserhöhung für die Sitzung am 22. März mit einer Wahrscheinlichkeit von 69% im Bereich von 475/500 Basispunkten erwartet. Im Gegensatz dazu liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung im Bereich 500/525 Basispunkte bei 31%. Das derzeitige Ziel liegt zwischen 450 und 475 Basispunkten.

Nach vorläufigen ISTAT-Schätzungen, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, stieg der nationale Verbraucherpreisindex im Februar im Vergleich zum Vormonat um 0,3% und im Vergleich zum Vorjahr um 9,2%, gegenüber 10,0% im Vormonat.

Die Verlangsamung der Inflationsrate war in erster Linie auf die Verstärkung des tendenziellen Rückgangs der Preise für regulierte Energiegüter von minus 12,0% auf minus 16,7% und auf die Verlangsamung der Preise für nicht regulierte Energiegüter von 59% auf fast 41% zurückzuführen.

Infolgedessen sank der FTSE Mib geringfügig auf 27.311,75.

In Europa fielen der Londoner FTSE 100 und der Pariser CAC 40 um 0,1 Prozent, während der Frankfurter DAX 40 um 0,3 Prozent nachgab.

Bei den kleineren Werten gibt der Mid-Cap um 0,1 Prozent auf 44.650,92 nach, der Small-Cap liegt 0,1 Prozent im Plus bei 30.407,50 und der Italy Growth steigt um 0,2 Prozent auf 9.411,20.

Zu den wenigen positiven Werten auf der Hauptliste gehören Tenaris, die um 1,9% steigen.

Amplifon - +2,7% - genehmigte am Mittwoch den Entwurf des Jahresabschlusses für das Jahr bis zum 31. Dezember 2022 und meldete einen Rekordumsatz von 2,12 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 8,8% zu aktuellen Wechselkursen und 6,8% zu konstanten Wechselkursen gegenüber 1,95 Mrd. EUR im Jahr 2021 entspricht. Der Nettogewinn auf wiederkehrender Basis lag bei 183,3 Mio. EUR und damit um 4,6% über dem Wert von 175,2 Mio. EUR aus dem Jahr 2021. Der Vorstand schlug außerdem eine Dividende von 0,29 EUR je Aktie vor, was einem Anstieg von fast 12% gegenüber 0,26 EUR je Aktie im Jahr 2021 entspricht und eine Ausschüttung von mehr als 36% des konsolidierten Nettogewinns je Aktie bedeutet.

Gute Käufe auch bei Eni, die die Aktie um 1,6% auf 13,38 EUR steigen ließen.

CNH Industrial - um 0,4% im Minus - gab am Mittwoch bekannt, dass das Unternehmen zwischen dem 20. und 24. Februar 2023 622.807 eigene Aktien zurückgekauft hat. Die Aktien wurden zu einem Durchschnittspreis von EUR15,46 für insgesamt EUR9,6 Mio. erworben.

STMicroelectronics schließen die Liste ab und geben um 6,5% auf 42,70 EUR pro Aktie nach.

Moncler hingegen sinken um 1,2% auf 59,00 EUR. Die Deutsche Bank erhöhte ihr Kursziel für die Aktie von EUR63,00 auf EUR69,00.

Im Segment der Kadetten fielen Brembo um 2,8 Prozent auf 14,23 EUR, nachdem sie am Mittwoch bereits um 1,9 Prozent nachgegeben hatten. Die Aktie hatte zuvor vier Aufwärtssitzungen hinter sich gebracht.

Banca Monte dei Paschi gaben in Erwartung der am Mittwoch veröffentlichten Zahlen 2,2 Prozent nach.

Fincantieri fiel unterdessen um 0,6 Prozent auf 0,6030 EUR und vollzog damit eine Trendwende, nachdem drei Sitzungen im Plus geschlossen hatten.

Iren stiegen um 1,7 Prozent auf 1,6369 EUR und erholten sich, nachdem zwei Sitzungen mit einem negativen Vorzeichen endeten.

Der Verwaltungsrat von Maire Tecnimont (+1,5%) hat am Mittwochabend den Entwurf des Jahresabschlusses für 2022 geprüft und gebilligt. Dieser weist einen konsolidierten Nettogewinn von 90,4 Mio. EUR aus, was einem Anstieg von mehr als 12% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Verwaltungsrat genehmigte den Vorschlag für die Verwendung des Jahresergebnisses und die Ausschüttung einer Dividende von insgesamt 40,7 Mio. EUR bei einer Dividende von 0,124 EUR pro Anteil. Der Umsatz der Maire Tecnimont Gruppe belief sich auf 3,46 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 21% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Im Small-Cap-Segment fielen Eems um 3,4% auf 0,04 EUR, nachdem sie am Vorabend mit 0,5% im grünen Bereich gelegen hatten.

Biesse fielen um 2,8% auf 16,95 EUR. Auf Wochensicht legte die Aktie um 13% zu, so dass sie seit Jahresbeginn um mehr als 34% gestiegen ist.

Unter den wenigen Titeln, die sich positiv entwickelten, stiegen Eukedos um 4,6% auf 4,60 EUR, bevor sie in der Volatilitätsauktion gestoppt wurden.

Bioera hingegen kletterten um 4,8% auf 0,2495 EUR, nachdem sie am Vorabend um 0,6% gefallen waren.

Bei den kleinen und mittleren Unternehmen stiegen Aton Green Storage um 4,3 Prozent auf 6,78 EUR.

Allcore steigt um 1,3% auf 2,30 EUR und erholt sich damit nach zwei rückläufigen Sitzungen.

Medica - unverändert bei 24,20 EUR - gab am Mittwochabend bekannt, dass seine Tochtergesellschaft Medica USA Inc. eine endgültige Vereinbarung mit Evoqua Water Technologies, einem Unternehmen, das im Bereich unternehmenskritischer Wasseraufbereitungslösungen tätig ist, über den Kauf von Vermögenswerten zur Herstellung von Blut- und Wasserfiltern unterzeichnet hat. Evoqua wird die Vertriebsrechte für die Produktlinie der Wasserfilter behalten.

Clabo fielen um 0,3 Prozent auf 1,93 EUR, nachdem die Aktie zwei Sitzungen lang im Plus geschlossen hatte.

In New York schloss der Dow Jones am Mittwochabend knapp über Par, der S&P gab 0,5 Prozent nach und der Nasdaq fiel um 0,7 Prozent.

Bei den Währungen wechselte der Euro den Besitzer bei 1,0636 USD gegenüber 1,0677 USD bei Börsenschluss am Mittwoch. Das Pfund war dagegen 1,1973 USD wert, nach 1,2022 USD am Mittwochabend.

Bei den Rohstoffen wird Rohöl der Sorte Brent mit 84,05 USD pro Barrel gehandelt, verglichen mit 83,15 USD pro Barrel am Mittwochabend. Gold hingegen wird mit USD1.831,09 je Unze gehandelt, verglichen mit USD1.837,35 je Unze bei Handelsschluss am Mittwoch.

Am Donnerstag steht um 1000 MEZ die italienische Arbeitslosenquote auf dem makroökonomischen Kalender, während um 1100 MEZ die Inflationsrate, ebenfalls aus der Eurozone, an der Reihe sein wird.

Um 1330 MEZ veröffentlicht die EZB das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung.

Aus den USA werden um 1430 MEZ die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht, während um 1730 MEZ eine Auktion von 4- und 8-wöchigen Staatsanleihen angesetzt ist.

Um 2200 MEZ ist eine Rede von Fed-Mitglied Waller geplant.

Von Maurizio Carta, Reporter der Alliance News

Kommentare und Fragen an redazione@alliancenews.com

Copyright 2023 Alliance News IS Italian Service Ltd. Alle Rechte vorbehalten.