NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem der marktbreite S&P-500 zuletzt den höchsten Wochengewinn seit Februar eingefahren und dabei das 31. Allzeithoch des Jahres markiert hat, dürfte es am Montag gemächlicher zugehen. Der Aktienterminmarkt deutet auf einen wenig veränderten Handelsbeginn an der Wall Street hin. Händler erwarten bis zum Freitag, wenn der Arbeitsmarktbericht für Juni veröffentlicht wird, einen eher impulsarmen Handel. Aktien dürften solange gut laufen, wie Geldverwalter an ihrer Überzeugung festhielten, dass der aktuelle Inflationsanstieg wieder nachlasse und die Marktzinsen auf relativ niedrigem Niveau blieben, erläutert Investmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald. "Investoren haben die Möglichkeit, Geld durch die Inflation am Rentenmarkt zu verlieren, es in Form von Bargeld einzubüßen oder es in Risikoanlagen zu investieren."

Frank Øland traut dem US-Aktienmarkt mittelfristig weiteres Potenzial zu. "Aber natürlich ist der Höhepunkt der Wachstumsdynamik in den USA wahrscheinlich überschritten, so dass die Daten anfangen werden, weniger beeindruckend auszusehen - und das könnte ein Grund zur Sorge sein." Die Marktstrategen von Danske fahren ihr Kreditengagement in den USA zurück und schichten Richtung Europa um.

Etwas gebremst wird der Markt angesichts der globalen Schlagzeilen zur Dalta-Variante des Coronavirus. In den USA genießen zwar 46,1 Prozent vollständigen Impfschutz und immerhin 66 Prozent der Amerikaner sind mindestens einmal geimpft. Doch reiche das nicht aus, die infektiösere Delta-Variante komplett in Schach zu halten, warnen Händler.


   Dollar zieht an - Erdöl bleibt teuer 

Der Dollar zieht vor Börseneröffnung an, der ICE-Dollarindex legt um 0,2 Prozent zu. Der Euro fällt Richtung 1,19. Der Goldpreis leidet unter dem festeren Dollar. Die Feinunze verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.777 Dollar. Marktteilnehmer sollten die Unterstützung bei 1.764 Dollar und die Marke von 1.755 Dollar im Blick behalten, heißt es. Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen leicht an, die Renditen geben daher moderat nach. Einen unmittelbaren Grund können Händler für die Bewegungen bei Dollar, Renten und Gold nicht nennen. Einige sprechen von einem lauen Sommerhandel ohne fundamentale Vorgaben.

Die Hausse der Ölpreise legt zumindest eine Pause ein - auf hohem Niveau. Am Montag haben sowohl Brent als auch WTI neue Mehrjahreshochs markiert. "Trotz der hohen Ölpreise entwickelt sich die Förderung in den USA enttäuschend", so ein Marktteilnehmer. Mit 372 Bohrlöchern habe sich die Zahl in der vergangenen Woche trotz der steigenden Preise kaum erhöht. Der Blick richte sich nun auf die Sitzung der Gruppe Opec+ am Donnerstag. Bei ING heißt es, die Förderländer könnten sich auf ein Plus von täglich 500.000 Barrel einigen. "Das dürften den Preisanstieg kaum beenden, da sich die Nachfrage mit der Normalisierung weiter erholt", so der oben zitierte Marktteilnehmer.


   Boeing im Sinkflug 

Boeing wird wohl frühestens im Jahr 2024 die ersten Modelle des Langstreckenflugzeugs 777X ausliefern können. Einem Bericht der Seattle Times zufolge hat die US-Zulassungsbehörde FAA den Konzern wiederholt darauf hingewiesen, dass der Flieger nicht für die Zulassung bereit sei. Die Titel verlieren vorbörslich 1,6 Prozent.

Tesla fallen vorbörslich um 0,2 Prozent. Der Elektroautobauer muss Sicherheitsprobleme am Tempomat bei über 285.000 Fahrzeugen in China angehen. Die chinesischen Behörden bestehen auf einem Rückruf. Carnival büßen 2,3 Prozent ein. Die Kreuzfahrtreederei schreibt weiter Verluste.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,26       -1,5        0,27       14,1 
5 Jahre                  0,90       -2,1        0,92       54,3 
7 Jahre                  1,26       -1,9        1,28       61,4 
10 Jahre                 1,50       -2,1        1,53       58,7 
30 Jahre                 2,13       -1,5        2,15       48,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Mo,8:30  Fr, 17:11   % YTD 
EUR/USD                1,1914      -0,2%      1,1931     1,1945   -2,5% 
EUR/JPY                132,13      -0,1%      132,06     132,30   +4,8% 
EUR/CHF                1,0968      +0,1%      1,0954     1,0950   +1,5% 
EUR/GBP                0,8570      -0,3%      0,8579     0,8586   -4,0% 
USD/JPY                110,90      +0,1%      110,68     110,76   +7,4% 
GBP/USD                1,3901      +0,1%      1,3907     1,3910   +1,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,4673      +0,1%      6,4611     6,4605   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             34.136,94      +4,0%   34.541,01  32.463,92  +17,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,05      74,05          0%       0,00  +53,1% 
Brent/ICE               75,94      76,18       -0,3%      -0,24  +48,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.777,18   1.781,30       -0,2%      -4,12   -6,4% 
Silber (Spot)           26,13      26,12       +0,1%      +0,01   -1,0% 
Platin (Spot)        1.104,75   1.107,70       -0,3%      -2,95   +3,2% 
Kupfer-Future            4,29       4,29       -0,2%      -0,01  +21,5% 
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June 28, 2021 08:57 ET (12:57 GMT)