Tokio/Peking (awp/sda/dpa/afp) - Japan hat einen ersten Fall der neuen Lungenkrankheit bestätigt, bei dem sich der Betroffene nicht in China aufhielt, sondern in Japan infiziert hat. Der Busfahrer hatte Anfang des Monats zwei Gruppen chinesischer Touristen aus Wuhan gefahren.

Das gab Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Dienstag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Fälle in Japan auf sechs. Japan beginnt unterdessen, Landsleute aus der besonders betroffenen Stadt Wuhan in Zentralchina zu holen, wo sich das neuartige Coronavirus besonders stark ausgebreitet hat. Ein erster Charterflug werde Dienstagnacht (Ortszeit) aufbrechen, teilte die Regierung mit.

In Thailand stieg die Zahl der bestätigten neuartigen Coronavirus-Fälle auf 14. Eine fünfköpfige Familie und eine Einzelperson aus China seien positiv getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium des südostasiatischen Landes am Dienstag mit.

Wie auch die zuvor bestätigten Infizierten seien die sechs Menschen aus Wuhan nach Thailand gereist. Darunter ist demnach nur ein Thailänder, bei den anderen handelt es sich um Chinesen. Die Behörden gingen weiter nicht davon aus, dass das Virus in Thailand übertragen wurde.

Nach Angaben des Ministeriums befinden sich weitere 81 Menschen in Thailand in Quarantäne. Ihre Testergebnisse stehen noch aus. Von den 14 bestätigten Infizierten seien neun in Spitälern des Landes, während fünf nach einer Behandlung nach China heimgekehrt seien.

Unterstützung für Spitäler in Hubei

Die US-Gesundheitsbehörden verstärken als Schutzmassnahme gegen das neuartige Lungenvirus ihr Personal in den Quarantänestationen der Flughäfen. Zwanzig Flughäfen des Landes verfügten über solche Einrichtungen, berichtete die "Washington Post". Laut US-Vizepräsident Mike Pence gelangten über jene Flughäfen 90 Prozent der einreisenden Chinesen in die USA.

In den USA gab es der Gesundheitsbehörde CDC zufolge fünf bestätigte Coronavirus-Fälle. Alle Betroffenen hatten sich zuvor in Wuhan aufgehalten.

In die schwer betroffene chinesische Provinz Hubei sind fast 6000 Ärzte und Pfleger aus ganz China entsandt worden, um die völlig überforderten Spitäler bei der Behandlung der Lungenkranken zu unterstützen. Das teilte die Gesundheitskommission nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag in Peking mit.

Mehr als 2700 Infektionen sind allein in der 58 Millionen Einwohner zählenden Provinz bestätigt, deren Hauptstadt die schwer heimgesuchte Elf-Millionen-Metropole Wuhan ist. 100 Menschen seien allein in Hubei gestorben.

Wie die lokalen Gesundheitsbehörden ferner berichteten, liegen 2567 Patienten mit dem neuen Coronavirus in Kliniken. In den Spitälern der Provinz hätten sich allein am Montag fast 32'000 Fieberpatienten gemeldet.

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