BERLIN (dpa-AFX) - Der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger von 2013, Robert Shiller, sieht die Glaubwürdigkeit des US-Präsidenten Donald Trump im US-Wahlkampf von der Corona-Krise gefährdet. Bislang hätten die Wähler "mit einigem Amüsement" Trumps "tägliche Eskapaden verfolgt", sagte Shiller dem "Spiegel" (neue Ausgabe). "Nun aber wird ernsthaft über die Schwächen des amerikanischen Gesundheitssystems diskutiert. Es gibt so viele Menschen in den USA, die nicht versichert sind, die keinen Arzt finden und die nicht mal getestet werden. Das vergrößert zweifellos die Chancen der Demokraten."

Die US-Regierung habe zu spät auf die Epidemie reagiert. "Trump war mehr damit beschäftigt, die Leute in Sicherheit zu wiegen, als wirksame Maßnahmen gegen die Krankheit in Gang zu setzen", sagte Shiller. Nun seien alle "überrascht, wie sehr die Krise das öffentliche Leben beeinträchtigt". Trump behaupte, er habe für eine starke Wirtschaft, niedrige Arbeitslosigkeit und hohe Aktienkurse gesorgt. Er könne jetzt seine Glaubwürdigkeit verlieren wie Präsident Herbert Hoover (1929-1933) in der Weltwirtschaftskrise./hn/DP/mis