FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte seine deutlichen Vortagesgewinne am Freitag zunächst noch ein wenig ausbauen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax deutete rund eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels ein Plus von rund 0,4 Prozent auf 15 524 Punkte an. Tags zuvor hatte der Leitindex um 1,4 Prozent zugelegt. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird rund 0,5 Prozent höher erwartet.

Damit deutet sich ein für den Dax ein Wochengewinn von rund 2 Prozent an. Zudem steuert das wichtigste deutsche Börsenbarometer wieder auf die 50-Tage-Linie zu. Der Gradmesser für den mittelfristigen Trend wartet bei 15 602 Punkten. An der Wall Street waren der S&P 500 und der Dow Jones Industrial am Vorabend bereits dorthin vorgelaufen, was für gute Vorgaben sorgt.

"Der Dax bleibt im Rally-Modus", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Wer auf einen weiteren Ausverkauf gewettet habe, müsse sich jetzt in den steigenden Markt von seinen Leerverkäufen verabschieden. Dieser "Short-squeeze" befeuere die Rally sicherlich zusätzlich. "Weitere Gründe für die schnelle Erholung des Dax sind die Wende am Zinsmarkt sowie der positive Start in die Berichtssaison", so Altmann.

Unter den Einzelwerten könnten Hugo Boss einen Blick wert sein. Der Modekonzern blickt nach einem erfolgreichen Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr. Im dritten Quartal hatten sich Umsatz und Ebit zudem deutlich besser als von Analysten erwartet entwickelt. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Der Aktienkurs von Hugo Boss stieg auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um 3,8 Prozent.

Die Papiere der Lufthansa schnellten auf Tradegate um 2,1 Prozent nach oben. Grund dafür waren zwei positive Analystenkommentare. Jaime Rowbotham von der Deutschen Bank stufte die Aktien von "Verkaufen" auf "Kaufen" hoch und hält die mittelfristigen Unternehmensziele für erreichbar. Zudem erhöhte das Analysehaus Stifel die Titel von "Verkaufen" auf "Halten" und geht davon aus, dass für die Kranich-Linie das Schlimmste vorüber sei.

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk hält trotz eines schwachen Quartals an seinem Jahresausblick fest. Die Anteilsscheine von Drägerwerk fielen auf Tradegate um 0,9 Prozent./edh/mis