FRANKFURT (awp international) - Der weiterhin starke Euro und teils schwache Geschäftszahlen von Unternehmen haben den Dax am Donnerstag belastet. Der deutsche Leitindex schloss 0,22 Prozent tiefer bei 12 154,72 Punkten. Noch am Dienstag hatte das Börsenbarometer einen Erholungsversuch mit Kursen von in der Spitze knapp über 12 300 Punkten gestartet, diesen aber rasch wieder abgebrochen.

Der MDax der mittelgrossen Werte zeigte sich am Donnerstag mit minus 0,08 Prozent auf 24 778,34 Punkte nur wenig verändert. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,45 Prozent auf 2259,04 Zähler.

SIEMENS AM DAX-ENDE

Der Euro kostete zuletzt 1,1880 US-Dollar, nachdem er am Vorabend erstmals seit Anfang 2015 über 1,19 Dollar gestiegen war. Eine starke Gemeinschaftswährung kann die Exportchancen von Unternehmen aus dem Euroraum schmälern. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1860 (Mittwoch: 1,1829) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8432 (0,8454) Euro.

Die Berichtssaison der Unternehmen läuft auf Hochtouren. Allein aus dem Dax gewährten acht Konzerne Einblicke in die Bücher. Schlusslicht im Index mit einem Abschlag von rund 3 Prozent waren die Anteile von Siemens . Ein Händler sagte, der Industriekonzern habe die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal insgesamt verfehlt.

BEIERSDORF UNTER DRUCK

Ein Hacker-Angriff Ende Juni hatte den Nivea-Hersteller Beiersdorf im ersten Halbjahr gebremst. Die Papiere büssten knapp 2 Prozent ein.

Die Aktien von Merck hingegen gaben nur minimal nach. Zwar hatte dem Pharma- und Spezialchemiekonzern im zweiten Quartal im wichtigen Flüssigkristallgeschäft die zunehmende Konkurrenz zu schaffen gemacht, doch für Analysten kam dies aber nicht überraschend. Deutsche Telekom und BMW notierten nach Quartalszahlen im Plus.

DÜRR AM MDAX-ENDE

Für die Titel des Anlagenbauers Dürr ging es am MDax-Ende nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um knapp 7 Prozent in die Tiefe. Analysten bemängelten die Jahresziele und die Profitabilität.

Weit vorne im TecDax schnellten die Nordex-Aktien um fast 7 Prozent in die Höhe. Der Windkraftanlagenhersteller hatte mit seinem zweiten Quartal positiv überrascht.

GEWINNE IN EUROPA

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,20 Prozent auf 3466,37 Punkte zu. Der französische CAC-40-Index und der britische FTSE 100 gewannen noch etwas deutlicher. In New York setzte der Dow Jones Industrial seine Rekordjagd fort.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 141,02 Punkte vor. Der Bund-Future gewann 0,37 Prozent auf 163,42 Punkte./la/he