FRANKFURT (dpa-AFX) - Der schwunglose Handel im Dax hat sich am Freitag fortgesetzt. Dem Leitindex gelang zwar kurz vor Handelsschluss noch der Sprung in die Gewinnzone, doch vor der Marke von 11 600 Punkten scheute er erneut zurück. Mit einem kleinen Plus von 0,12 Prozent auf 11 599,01 Punkten ging er ins Wochenende. In der ersten Handelswoche des neuen Jahres verbuchte er damit aber dennoch einen Gewinn von einem Prozent. Geschuldet ist dies fast ausschließlich dem steilen Anstieg um rund 100 Punkte in der ersten Handelsstunde am vergangenen Montag.

Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, sank am Freitag um 0,12 Prozent auf 22 255,27 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax kam mit minus 0,01 Prozent auf 1838,89 Punkte kaum vom Fleck. Mit Spannung war am Nachmittag auf die Arbeitsmarktdaten aus den USA für den Monat Dezember gewartet worden, die allerdings ein gemischtes Bild boten. Die Auswirkungen auf die Aktienmärkte blieb entsprechend "überschaubar", wie es Gregor Kuhn vom Broker IG Markets formulierte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,14 Prozent auf 3321,17 Punkte und auch in Paris und London wurden moderate Gewinne verzeichnet. In den USA rückte der Leitindex Dow Jones zum Handelsschluss in Europa um 0,33 Prozent. Er kämpft nach wie vor mit der Marke von 20 000 Punkten, die nicht mehr weit entfernt ist. Die Nasdaq-Indizes legten um 0,7 Prozent zu.

UBS HÄLT LUFTHANSA FÜR ZU TEUER

Unter den Einzelwerten war die Aktie der Lufthansa mit einem Minus von 3,13 Prozent Schlusslicht im Dax. UBS-Analyst Jarrod Castle hält das Papier nach seinem zuletzt guten Lauf mittlerweile für zu teuer. Bei einem unveränderten Kursziel von 10,70 Euro stufte er es von "Neutral" auf "Sell" ab. Seit Mitte November kam die Lufthansa-Aktie unter dem Strich zwar kaum vom Fleck, hatte sich zuvor aber nach einem Mehrjahrestief im Oktober in der Spitze um fast 45 Prozent erholt.

Die T-Aktie schloss mit 0,36 Prozent im Minus. Die US-Mobilfunktochter des Bonner Telekomkonzerns hatte 2016 mehr als 8 Millionen neue Kunden gewonnen. Dies sei zwar mehr als der Vorstand erwartet habe, doch liege die Zahl unter der optimistischeren Durchschnittsprognose der Analysten, sagte ein Händler. Seit Anfang Dezember hat die Telekom-Aktie mehr als 12 Prozent an Wert gewonnen.

SAP UND CONTI UNTER DEN DAX-SPITZENWERTEN

Die Anteilscheine von SAP und Continental zählten zu den Spitzenreitern im Dax. Das SAP-Papier als Favorit gewann 1,17 Prozent, das von Conti 1,10 Prozent. Nach einem schwierigen Jahr 2016 habe der Autozulieferer und Reifenhersteller nun wieder bessere Perspektiven, schrieb Analyst Erwann Dagorne von der Bank Societe Generale vor den am Montag erwarteten Quartalszahlen von Conti. Er empfiehlt nun den Kauf der Aktie. Auch bei SAP rechnen Analysten mit einem starken Schlussquartal, so auch Morgan-Stanley-Analyst Adam Wood. Der Walldorfer Software-Konzern will zwar erst am 24. Januar offiziell berichten, am Markt wird jedoch spekuliert, dass auch SAP bereits in der neuen Woche Bilanz ziehen könnte.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 141,99 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,56 Prozent auf 162,70 Punkte nach. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0589 (Donnerstag: 1,0501) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9444 (0,9523) Euro./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---