FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. Januar 2017. Aktien aus den Vereinigten Staaten und Europa dominieren das Geschehen im ETF-Handel, wobei Händler sowohl Käufe als auch Verkäufe verbuchen. Im Rentenbereich zählen kürzere Laufzeiten.

Von einem erstaunlich lebendigen ETF-Handel rund um die Feiertage berichten Market Maker. "Mit rund 25.000 liegt die Anzahl der ETF-Trades angesichts der verkürzten Woche auf einem ordentlichen Niveau", meldet Andreas Bartels. Das geringere verbuchte Volumen erklärt der Händler der Commerzbank mit einer größeren Zahl aktiver Privatanleger. "Über alle Anlageklassen hinweg überwiegen bei uns mit 60 Prozent klar die Zuflüsse." Institutionelle Investoren stünden dagegen vermutlich noch vermehrt an der Seitenlinie.

Dieses Bild bestätigt Florian Lenhart von der Commerzbank. "Es war wenig los, die meisten Kunden hatten ihre Bücher geschlossen. Auch der Wochenauftakt lasse zu wünschen übrig. "Feiertagsbedingt wurde gestern in den USA, London, der Schweiz und Asien nicht gehandelt."

Aktien-ETFs aus Europa und den USA dominieren

Der Anlegerfokus liege mit 83 Prozent auf Aktieninvestments, wobei Unternehmen der Industrienationen im Mittelpunkt stünden. Den ersten Rang auf der Kaufseite in Bartels Umsatzstatistik belegten US-Unternehmen etwa im S&P 500 (WKN 622391, A1JX53, DBX0F2), gefolgt von Trackern europäischer Indizes wie dem MSCI Europe (WKN 633611), Euro Stoxx 50 (WKNs ETF001, ETF050) und DAX (WKNs 593393, DBX1DA ETFL01, LYX0AC).

Gleichzeitig trennten sich Anleger in Summe von ihren Engagements im MSCI Japan (WKN ETF117) und marktbreiten Investments im MSCI World (WKN ETF110). "Auch der Trend raus aus britischen Aktien beispielsweise im FTSE 100 (WKNs ETF081, 628940) hält bei uns an."

Bei der UniCredit stünden an DAX- und Euro Stoxx 50 gekoppelte Aktienportfolios dagegen zumeist zur Disposition. "Auffällig viele kleinere Transaktionen deuten auf einen höheren Anteil der Privatanleger" bei den Verkäufern",bestätigt Lenhart.

Das kurze Ende zählt

Mit einem Umsatzanteil von knapp 15 Prozent machen Anleihen-ETFs bei der Commerzbank nahezu den verbleidenden Rest des ETF-Aufkommens aus, wie Bartels bemerkt. Dabei setzten Investoren verstärkt auf geldmarktnahe Produkte wie den Pimco Euro Short Maturity Index (WKN A1H497), der auf Euro lautende festverzinsliche Werte mit Restlaufzeiten von maximal drei Jahren und einer durchschnittlichen Fälligkeit bis zu einem Jahr enthält. Ebenso käme der hauseigene Tracker des Commerzbank EONIA Index (WKN ETF100) häufig zum Zuge. "Viele Anleger nutzen die Produkte zum Parken ihrer Barreserven", meint der Händler

Auch Lenhart spricht von einem Kaufüberhang bei Festverzinslichem. Die Kunden der UniCredit vertrauten besonders häufig auf Bonds der Euro-Peripheriestaaten im iBoxx Sovereigns Eurozone Yield Plus Index (WKN DBX0HM). Ebenso überzeugten in Euro geführte Unternehmensanleihen großer Konzerne (WKN 778928). "Abgaben gibt es hingegen kaum."

Banken und Versorger machen das Rennen

Bei den Branchen-ETFs greifen Investoren Bartels zufolge bevorzugt zu Finanzwerten (WKN 628930) und Aktien europäischer Energieversorger (WKN A1C7AK). "Zusammen kommen die beiden Sektoren bei uns auf fast die Hälfte der Umsätze in mit Branchen-ETFs."

Einige große zumeist Verkäufe macht Lenhart für Tracker des Euro Stoxx 600 Automobile & Part (WKN A0Q4R2) aus.

von: Iris Merker

3. Januar 2017, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)