NEW YORK (awp international) - An den US-Börsen dürften die jüngsten Entspannungssignale im Konflikt mit dem Iran am Donnerstag weiter für gute Anlegerstimmung sorgen. Der Broker IG errechnete für den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn einen möglichen neuen Höchststand von 28 905,7 Punkten und damit ein Plus von 0,56 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag.

Am Mittwoch waren bereits der marktbreite S&P 500 sowie der technologielastige Nasdaq 100 im Tagesverlauf auf Rekorde geklettert. Auch in Asien und Europa reagierten die Aktienmärkte mit Zuwächsen, nachdem US-Präsident Donald Trump zwar neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran angekündigt hatte, aber keine weiteren Militärschläge. Zuvor hatte der Iran einen Vergeltungsangriff auf US-Militärbasen im Irak als Reaktion auf die gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani verübt.

Die Vereinten Nationen werteten die Trump-Aussagen als Deeskalationszeichen. Zudem deutete der iranische Verteidigungsminister Ami Hatami am Donnerstag in einem auf Twitter verbreiteten Video-Interview am Donnerstag an, eher auf politische Mittel zu setzen. "Unser nächster Schritt wird davon abhängen, welche Schritte die andere Seite unternehmen wird", sagte Hatami.

"Dieser Konflikt scheint so plötzlich und unerwartet aufgehört zu haben, wie er begonnen hat", schrieb Marktbeobachter Craig Erlam von der Devisenplattform Oanda. "Was auch immer die Gründe für die Deeskalation gewesen sein mögen - an den Märkten haben sie für neue Zuversicht gesorgt und die Risikofreude zurückgebracht."

Bei den Einzelaktien dürfte am Donnerstag Snap einen Blick wert sein. Jefferies-Analyst Brent Thill sprach zuletzt eine Kaufempfehlung für das Papier aus, da er im Jahr 2020 mehr Spielraum für das Unternehmen sieht. Er rechnet unter anderem mit beschleunigtem Wachstum insbesondere im internationalen Bereich und Vorteilen durch verbesserte Werbemöglichkeiten. Die Aktie gewann vor Börsenbeginn etwa 4 Prozent dazu.

Apple war ebenfalls vor Handelsstart gefragt und verteuerte sich um gut 1 Prozent. Das würde eine Fortsetzung des Rekordlaufs bedeuten. Der Konzern hatte im Dezember knapp ein Fünftel mehr iPhones als im Vorjahr nach China gebracht, wie offizielle Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zeigen. Die früheren Probleme in dem Markt scheint Apple vor dem Hintergrund weiter in den Griff zu kriegen. Auf Sicht von zwölf Monaten hat sich der Kurs von Apple an der Technologiebörse Nasdaq mittlerweile verdoppelt. Facebook -Aktien steuerten derweil vorbörslich auf ihr Rekordhoch zu./kro/mis