NEW YORK (awp international) - Überraschend starke Quartalszahlen aus der US-Bankenbranche könnten am Dienstag weitere Rekordläufe an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen nach sich ziehen. Vor allem JPMorgan überzeugte. Aktuelle Inflationsdaten indes dürften kaum bewegen, sie bleiben weitgehend ohne Überraschungen.

Infolge des fortwährenden Höhenflugs der US-Börsen ist jedoch auch eine gewisse Vorsicht spürbar, etwa vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten den Iran oder auch Nordkorea betreffend. An diesem Mittwoch soll ausserdem das lang ersehnte erste Handelsabkommen zwischen den USA und China unterschrieben werden.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt mit 0,03 Prozent im Plus bei 28 916 Punkten. Das wohl bekannteste Börsenbarometer der Welt war zuletzt am Freitag auf einen neuen Rekordwert bei etwas über 29 000 Punkten geklettert, während der S&P 500 und der Nasdaq-Auswahlindex 100 am Montag weiter nach oben gelaufen waren.

"Vierundzwanzig S&P-500-Unternehmen legen in dieser Woche Zahlen vor", sagte Marktanalyst Neil Wilson von Markets.Com. Die US-Bank JPMorgan habe dabei den Auftakt gemacht und sowohl bei den Erträgen als auch den Gewinnen die Erwartungen übertroffen. Das habe auch dem leicht schwächer erwarteten Dow vorbörslich einen kleinen Kick nach oben gegeben.

Die Investmentbank JPMorgan hatte zuvor dank guter Geschäfte mit Anleihen und weniger faulen Krediten einen Rekordgewinn im Schlussviertel gemeldet. Im Gesamtjahr wurde ebenfalls ein neuer Höchstwert erreicht und die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die im Dow notierte Aktie stieg vorbörslich zuletzt um 1,0 Prozent. Kurz darauf überzeugte auch die Citigroup mit erfreulichen Quartalszahlen, was dem Papier ein vorbörsliches Plus von zunächst ebenfalls 1 Prozent bescherte, was bald jedoch schon wieder weitgehend abbröckelte. Wells Fargo indes enttäuschte beim bereinigten Quartalsergebnis je Aktie, woraufhin deren Papiere um 3,6 Prozent nachgaben.

Am Mittwoch folgen Goldman Sachs und die Bank of America mit ihren Quartalsberichten, am Donnerstag wird Morgan Stanley Zahlen veröffentlichen.

Um 0,5 Prozent ging es vorbörslich für die Anteile des Kreditkarten-Giganten Visa hoch. Dieser übernimmt für 5,3 Milliarden Dollar das Finanztechnologie-Start-up Plaid. Eine entsprechende Vereinbarung hatten beide Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss bekannt gegeben. Plaid bietet Software zur Verknüpfung digitaler Zahlungs-Apps wie Paypals Venmo oder Transferwise mit Bankkonten an.

Dass Netflix vor dem Handelsstart um knapp 2 Prozent zulegten, könnte einem Kommentar der US-Investmentbank Goldman Sachs geschuldet sein.

Einen Blick wert sein dürften nach wie vor ausserdem die Aktien von Apple , aber auch Microsoft , Facebook , Alphabet oder Tesla , die allesamt am Montag ein Rekordhoch verbucht hatten./ck/jha/