NEW YORK (awp international) - An der Wall Street sind am Mittwoch die positiven Kurstreiber ausgeblieben. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,55 Prozent auf 25 664,20 Punkte. Die Anleger warteten auf neue Nachrichten zum amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, die es derzeit aber nicht gebe, hiess es aus dem Markt. Im Verlauf richten sich die Blicke nun auf den Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed, das sogenannte Beige Book.

Der marktbreite S&P 500 sank um 0,60 Prozent auf 2772,78 Punkte. Für den technologielastige Nasdaq 100 ging es um 0,57 Prozent auf 7116,00 Punkte abwärts.

In den USA war zudem die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im Februar schwächer als erwartet gestiegen, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitgeteilt hatte. Die Zahlen gelten als Richtschnur für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der an diesem Freitag ansteht, wenngleich viele Analysten die Prognosekraft der Daten anzweifeln. Zudem fiel das US-Handelsdefizit im Dezember überraschend hoch aus, was US-Präsident Donald Trump in seiner harten Haltung im Handelsstreit mit China und anderen Regionen bestärken könnte.

Unter den Einzelwerten am US-Aktienmarkt schnellten Abercrombie & Fitch nach einer überraschend guten Umsatzentwicklung im Schlussquartal und einem optimistischen Ausblick auf 2019 um mehr als 24 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende August 2018. RBC-Analystin Kate Fitzsimons zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten des Modehändlers auf dem Weg zu den Margenzielen für 2020. Die Erwartungen der Investoren seien gedämpft gewesen, so die Expertin weiter. Nicht wenige hätten zudem auf fallende Kurse gesetzt. Diese Investoren wurden nun offenbar auf dem falschen Fuss erwischt und müssen daher wieder Aktien zurückkaufen.

Weiter abwärts mit zuletzt minus 7,5 Prozent ging es indes für die Anteile von General Electric (GE) , nachdem sie bereits am Vortag nach Aussagen von Vorstandschef Larry Culp zu einem im aktuellen Geschäftsjahr wohl negativen Cashflow um 4,7 Prozent abgesackt waren. Analyst Stephen Tusa von JPMorgan beliess sein Kursziel für GE bei 6 Dollar, bezeichnet es nun aber als "grosszügig". Er glaube nicht, dass die Aktien vorerst einen Boden finden. Sie kosten zurzeit um die 9,40 Dollar.

Auch die Anteile der US-Drogerie- und Apothekenkette Walgreens entkommen ihrem jüngsten Abwärtssog vorerst nicht. Mit einem Minus von zuletzt 3,8 Prozent auf 61 Dollar landeten sie abermals auf dem letzten Platz im Dow. In den jüngsten vier Handelstagen haben sie nun schon mehr als 14 Prozent an Wert verloren. Charttechnik-Analysten sehen die Aktien nun aber allmählich an eine Unterstützungszone um 59 Dollar heranlaufen. Auf diesem Kursniveau hatte sich ihr Kurs zuletzt im Sommer 2018 bewegt.

Für ExxonMobil ging es um 1,7 Prozent bergab. Die angehobenen Ziele für die Investitionen des Ölkonzerns, die das höchste Niveau seit dem Kollaps des Ölmarktes 2014 erreichen sollen, stiessen bei den Anlegern offenbar auf wenig Begeisterung.

Fiat Chrysler gewannen 3 Prozent. Konzernchef Mike Manley hatte gesagt, er stehe möglichen Allianzen und Fusionen positiv gegenüber. Solche Nachrichten seien für die Aktien des Autobauers ein Kurstreiber, kommentierte ein Analyst.

Hingegen hinterliess eine von der US-Bank Morgan Stanley gestrichene "Overweight"-Empfehlung für die Aktien des Pharmakonzerns Teva ihre Spuren, wie das Minus von 3,6 Prozent verdeutlicht./ajx/jha/