PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben zur Wochenmitte an ihre deutlichen Vortagesgewinne angeknüpft. Positive Vorgaben der Wall Street sowie die Einigung der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein neues Griechenland-Paket hätten die Kurse gestützt, hieß es am Markt. Griechenland erhält im Gegenzug für sein jüngstes Spar- und Reformpaket 10,3 Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm der Europartner sowie Schuldenerleichterungen. Positive Impulse seien auch vom höheren Ölpreis sowie von aktuellen Konjunkturdaten aus Deutschland ausgegangen.

Der EuroStoxx 50 notierte am Vormittag 1,29 Prozent höher bei 3048,81 Punkten. Damit baute der Leitindex der Eurozone seinen Gewinn seit Montag auf fast 4 Prozent aus und kletterte auf den höchsten Stand seit Ende April. Der Pariser CAC-40-Index legte am Mittwoch um 0,85 Prozent auf 4469,27 Zähler zu. Der Auswahlindex FTSE 100 in London rückte um 0,54 Prozent auf 6252,93 Punkte vor.

Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im Mai deutlich aufgehellt, wie das Ifo-Geschäftsklima zeigte. Auch unter den Verbrauchern in Deutschland ist die Stimmung von hohem Niveau aus noch besser geworden, wie das Marktforschungsunternehmen GfK mitteilte.

Aus Branchensicht führten in Europa Banken- und Öl-Werte mit Gewinnen von 2,18 beziehungsweise 1,42 Prozent die Gewinner an. Ganz unten im Sektortableau sind hingegen Immobilientitel mit einem Minus von 0,25 Prozent zu finden.

Unter den Einzelwerten stand Unicredit im Anlegerfokus. Der umstrittene Chef der italienischen Großbank, Federico Ghizzoni, gibt sich der Kritik von Investoren geschlagen. Das Finanzinstitut kündigte am Dienstagabend nach einer Verwaltungsratssitzung den Rücktritt des Managers an. Dieser werde erfolgen, sobald ein Nachfolger für die Unternehmensspitze bestimmt worden sei. Die Unicredit-Papiere reagierten darauf mit einem unterdurchschnittlichen Kursgewinn von zuletzt 0,92 Prozent.

Mit einem Kursaufschlag von rund 2 Prozent waren auch die Titel von PSA gut gefragt. Laut einem Pressebericht erwägt der französische Staat einen Teil- oder Komplettverkauf seiner Beteiligung am französischen Autobauer.

Die Papiere von Marks & Spencer brachen hingegen um mehr als 8 Prozent ein. Der angeschlagene britische Bekleidungshändler hatte mitgeteilt, dass der Gewinn im laufenden Jahr durch Preissenkungen und Umstrukturierungskosten geschmälert werde./edh/das