TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - An den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten haben die Börsen in Festlandchina zu Wochenbeginn unter enttäuschenden Konjunkturdaten gelitten. Ansonsten jedoch herrschte am Montag nach den deutlichen Gewinnen zum Wochenschluss weiterhin recht gute Stimmung.

Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland fiel zuletzt um 0,74 Prozent. An der Börse in Hongkong lag der Hang Seng kurz vor Handelsschluss moderat im Plus.

Die strikten Beschränkungen durch Chinas Null-Covid-Strategie bremsen die zweitgrösste Volkswirtschaft stärker als erwartet. Die Industrieproduktion fiel im April überraschend. Ferner brachen die Einzelhandelsumsätze deutlicher als von Analysten vorhergesagt ein. Zudem fielen die Sachinvestitionen schwächer als prognostiziert aus.

Sowohl die Konjunkturdaten zur Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze hätten die Erwartungen des Marktes deutlich verfehlt, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets: "Aktuell gibt es wenig Hoffnung, dass die geldpolitischen Stützungsmassnahmen durch die chinesische Notenbank helfen, einen neuen Aufschwung in China zu unterstützen." Solange das Coronavirus im Reich der Mitte grassiere, sei nicht von einem Umschwung in der chinesischen Volkswirtschaft auszugehen.

Die Zahlen deuten nach Ansicht von Experten darauf hin, dass der Abschwung in diesem Jahr stärker als erwartet ausfällt. "Die Daten für die Aktivitäten im April haben den Schaden durch die Lockdowns in Shanghai und anderen Teilen des Landes offengelegt", schrieben Chang Shu und Eric Zhu in einer Analyse der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Die Auswirkungen sind viel breiter und tiefer als erwartet."

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,45 Prozent im Plus bei 26 547,05 Punkten. Die deutlichsten Gewinne verzeichneten in Tokio Aktien von Kommunikationsdienstleistern. An der australischen Börse legte der S&P/ASX 200 um 0,25 Prozent zu./la/stk