(Alliance News) - Die europäischen Aktienmärkte eröffneten am Dienstag schwächer, da die Anleger hinsichtlich der globalen wirtschaftlichen und geldpolitischen Aussichten vorsichtig blieben. Laut offiziellen Daten vom Dienstag verzeichnete China im vergangenen Monat den stärksten Exportrückgang seit mehr als zwei Jahren. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft mit einer schleppenden globalen Nachfrage und einer Verlangsamung im Inland.

Die Daten dürften den Ruf nach einer stärkeren Ankurbelung des Wachstums verstärken, nachdem die chinesische Führung in den letzten Wochen eine Reihe von Konjunkturmaßnahmen ergriffen hat. Nach Angaben der Zollbehörde sind die Verkäufe chinesischer Produkte auf ausländischen Märkten im vergangenen Monat um 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, was den dritten Rückgang in Folge darstellt.

Die Märkte warten auf die chinesischen Inflationsdaten am Mittwoch und die US-Inflationsdaten am Donnerstag, um neue Details über die Entwicklung der Weltwirtschaft zu erfahren.

Die jährliche Inflationsrate in Deutschland wurde im Juli mit 6,2 Prozent bestätigt, was einem Rückgang von 6,4 Prozent im Vormonat entspricht und in der Nähe des 14-Monats-Tiefs vom Mai (6,1 Prozent) bleibt, was ein Zeichen dafür ist, dass sich der Inflationsdruck im Land langsam abkühlt. Die Daten wurden am Dienstag von Destatis veröffentlicht.

Der FTSE Mib sank daraufhin um 1,6 Prozent auf 28.105,84 Punkte.

Unter den kleineren Werten fiel der Mid-Cap um 0,9 Prozent auf 41.181,08, der Small-Cap um 0,5 Prozent auf 26.754,12 und der Italy Growth um 0,2 Prozent auf 8.901,66.

Der Pariser CAC 40 fiel um 0,3%, ebenso wie der Frankfurter DAX 40, während der Londoner FTSE 100 um 0,2% nachgab.

An der Mib legten Amplifon mit einem Plus von 0,7% auf 30,09 EUR je Aktie in der dritten Baisse-Sitzung einen guten Start hin.

Snam hingegen legten um 0,6 % zu und notierten bei 4,57 EUR je Aktie, womit sie sich nach acht rückläufigen Sitzungen wieder erholten.

Die Banken litten unter der Initiative der Regierung für "Extraprofite". Am Montagabend wurde grünes Licht für die bis 2023 befristete "Abgabe" auf die Extragewinne der Banken gegeben. Die Maßnahme, die von Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti in den Ministerrat eingebracht wurde, wurde auf einer Pressekonferenz vom stellvertretenden Ministerpräsidenten und Infrastrukturminister Matteo Salvini erläutert.

"Die Einnahmen werden für Hypotheken auf Erstwohnungen und für Steuersenkungen verwendet", erklärte der Lega-Chef und nannte die Maßnahme eine "soziale Gerechtigkeitsnorm". "Wir sprechen nicht über ein paar Handvoll Millionen, sondern", betonte Salvini, "man kann von ein paar Milliarden ausgehen.

Intesa Sanpolo fielen um 6,8%, FinecoBank um 5,7% und Unicredit um 5,5%. Letztere gab am Dienstag bekannt, dass sie im Rahmen ihres Aktienrückkaufprogramms zwischen dem 31. Juli und dem 4. August knapp 4,4 Millionen eigene Aktien erworben hat. Der gewichtete Durchschnittspreis lag bei 22,50 EUR, was einem Wert von rund 98 Mio. EUR entspricht.

Im MidCap-Bereich legt Industrie de Nora um 0,8 Prozent zu und befindet sich damit im dritten Aufwärtstrend.

Sanlorenzo entwickeln sich ebenfalls gut und gewinnen 1,0 %, nachdem sie am Vortag 3,7 % im Minus lagen.

Der Bankensektor gab ebenfalls nach: Credito Emiliano, Banca Popolare di Sondrio verloren 7,7 % und Banca Ifis 3,5 %.

Die Deutsche Bank senkte ihr Kursziel für Salvatore Ferragamo von 18,00 EUR auf 15,50 EUR. Die Aktie fällt um 0,6%.

An der SmallCap-Börse notiert Kairo Communication 5,0% im Minus, nachdem die Aktie am Vorabend um 3,1% gefallen war.

Alkemy fällt um 4,3 % auf 10,18 EUR je Aktie, nachdem die Aktie gestern Abend um 4,3 % im grünen Bereich notiert hatte. Die Aktie hatte zuvor fünf negative Sitzungen hinter sich gebracht.

Gute Käufe gab es bei Restart, die um 3,8 % zulegten und damit nach zwei rückläufigen Veröffentlichungen nach oben drehten.

Unter den KMUs stieg Comal um 6,9 %, nachdem sie am Vorabend um 0,3 % zugelegt hatte.

Casta Diva hingegen stiegen um 3,6 %, nachdem sie am Vorabend um 0,4 % zugelegt hatten.

CleanBnB hingegen schloss 3,5 Prozent im Minus, nachdem sie zwei Sitzungen lang im grünen Bereich gelegen hatte.

In New York stiegen in der europäischen Nacht der Dow Jones um 1,2 Prozent, der S&P um 0,9 Prozent und der Nasdaq um 0,6 Prozent.

Bei den Währungen wechselte der Euro den Besitzer bei 1,0997 USD gegenüber 1,1001 USD zum europäischen Handelsschluss am Montag, während das Pfund 1,2764 USD gegenüber 1,2771 USD am Montagabend wert war.

Bei den Rohstoffen lag der Preis für Rohöl der Sorte Brent bei 85,13 USD pro Barrel gegenüber 85,27 USD pro Barrel bei Börsenschluss am Montag. Der Goldpreis lag bei USD 1.934,14 je Unze gegenüber USD 1.933,40 je Unze am Montagabend.

Am Dienstag steht in den USA um 1430 MESZ die Handelsbilanz auf dem Programm, während um 2230 MESZ der wöchentliche Ölbestandsbericht veröffentlicht wird.

Bei den Unternehmen werden die Bilanzen der Banca Popolare di Sondrio und der Revo Insurance erwartet.

Von Maurizio Carta, Reporter der Alliance News

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