Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Kräftiges Umsatzminus für deutschen Einzelhandel im Juli

Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Juli überraschend kräftig gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 0,9 Prozent prognostiziert. Nach Angaben der Statistiker ist beim Vormonatsvergleich zu beachten, dass der Juni aufgrund der bundesweit damals noch sinkenden Corona-Inzidenz und der Aufhebung der Bundesnotbremse ein umsatzstarker Monat war.

Chinas Industrie schrumpft im August

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im August verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,2 (Juli: 50,3) Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit anderthalb Jahren. "Der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle und die darauf folgenden Beschränkungen haben die Produktion beeinträchtigt, die Nachfrage gedämpft und zu größeren Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen geführt", erklärte Caixin.

Altmaier will Wegfall der Deckelung für steuerliche Forschungsförderung

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat von der nächsten Regierung eine Aufhebung der bisherigen Deckelung bei der steuerlichen Forschungsförderung verlangt. "Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte für die kommenden Koalitionsverhandlungen, dann ist es der, dass wir diesen Deckel wegnehmen, denn steuerliche Forschungsförderung muss auch Mittelständlern die 100, 200, 300 Millionen in Forschung und Entwicklung investieren, zur Verfügung stehen", sagte Altmaier beim Wirtschaftstag des CDU-Wirtschaftsrates.

Kiew fordert Nato-Mitgliedschaft als Gegenleistung für Nord Stream 2

Als Gegenleistung für die Fertigstellung der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat die Ukraine eine rasche Aufnahme in die Nato gefordert. "Die Ukraine braucht keine Zusicherungen, sondern konkrete verbindliche Sicherheitsgarantien seitens der USA und Deutschlands, am besten im Rahmen einer zügigen Nato-Mitgliedschaft", sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, der Welt. Er appellierte zu "neuem Mut in Washington, Berlin und Brüssel, die Ukraine schnellstmöglich ins nordatlantische Verteidigungsbündnis aufzunehmen".

Maas: "Positive Signale der Taliban"

Nach seinen Gesprächen in Doha hat sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) optimistisch gezeigt, eine Lösung für die in Afghanistan verblieben deutschen Staatsbürger sowie für die Ortskräfte erreichen zu können. "Die Taliban haben sich bereit erklärt, dass Afghanen und Ortskräfte auch nach dem 31. August legal aus Afghanistan ausreisen können", so der Außenminister im Gespräch mit dem ZDF heute Journal. Aber den Worten müssten auch Taten folgen. Die Taliban seien auf internationale Hilfe angewiesen, etwa beim Betrieb des Flughafens in Kabul.

EU-Innenminister wollen Afghanistans Nachbarländer mit Finanzhilfen unterstützen

Die EU-Länder setzen im Umgang mit Flüchtlingen nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban auf die Nachbarstaaten Afghanistans. Die EU-Innenminister beauftragten bei einer Sondersitzung in Brüssel die EU-Kommission, einen Aktionsplan auszuarbeiten. Demnach sollen Nachbar- und Transitstaaten finanzielle Hilfen von der EU bekommen, wenn sie sich zur Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen bereit erklären und Maßnahmen ergreifen, damit diese die Region nicht verlassen.

Biden verteidigt Truppenabzug aus Afghanistan gegen Kritik

US-Präsident Joe Biden hat Kritik nach dem Abschluss des Truppenabzugs aus Afghanistan entschieden zurückgewiesen. Die Evakierungsmission der vergangenen Wochen zur Rettung westlicher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte sei ein "außergewöhnlicher Erfolg" gewesen, sagte Biden in einer Fernsehansprache im Weißen Haus. "Wir haben eine der größten Luftbrücken der Geschichte abgeschlossen". Kein Land habe jemals etwas Vergleichbares auf die Beine gestellt.

Parlament im US-Bundesstaat Texas verabschiedet umstrittene Wahlrechtsreform

Das Parlament im US-Bundesstaat Texas hat eine umstrittene Wahlrechtsreform verabschiedet. Das von den Republikanern vorangetriebene Gesetz wurde nach wochenlangem Streit beschlossen. Die oppositionellen Demokraten in Texas sehen in der Wahlrechtsreform einen Versuch der Republikaner, Afroamerikanern und anderen Minderheiten die Teilnahme an Wahlen zu erschweren. Diese wählen tendenziell eher die Demokraten als die Republikaner. Die Demokraten hatten zuvor versucht, die Reform mit einem Boykott der Abstimmungen im Regionalparlament zu verhindern.

Opposition in Venezuela beendet dreijährigen Wahlboykott

Die wichtigsten Oppositionsparteien in Venezuela wollen erstmals seit drei Jahren wieder bei einer Wahl in dem südamerikanischen Krisenland antreten. Das Bündnis MUD kündigte an, an den Kommunal- und Regionalwahlen am 21. November teilzunehmen. Die Parteienallianz hatte die von Betrugsvorwürfen überschattete Präsidentschaftswahl 2018 boykottiert, bei der Präsident Nicolás Maduro im Amt bestätigt wurde.

Erste Anhörung in Korruptionsverfahren gegen Fujimori in Peru

Nach ihrer Niederlage bei der Präsidentschaftswahl in Peru muss sich die Rechtspopulistin Keiko Fujimori nun wegen Korruptionsvorwürfen der Justiz stellen. Bei einer ersten Gerichtsanhörung in dem Verfahren überprüfte Richter Víctor Zúñiga die einzelnen Anklagepunkte gegen Fujimori, ihren Ehemann Mark Vito Villanella sowie 38 weitere Mitangeklagte. Fujimori ließ sich bei der Anhörung von ihrer Anwältin Giuliana Loza vertreten.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Nationwide Hauspreisindex Aug +2,1% gg Vm; +11,0% gg Vj

GB/Nationwide Hauspreisindex PROG: +0,2% gg Vm: +8,7% gg Vj

Norwegen Juni Arbeitslosenquote bereinigt 4,8%

Australien/BIP 2Q +0,7% (PROG: +0,4%) gg Vorquartal

Australien/BIP 2Q +9,6% (PROG: +9,2%) gg Vorjahr

Japan/Kfz-Absatz Aug +4,4% gg Vorjahr

Indonesien Kernverbraucherpreise Aug +1,31% gg Vorjahr (Juli: +1,40%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

September 01, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)