SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber hat die frühere EU-Kommissarin Neelie Kroes in ein neues Beratungsgremium für politische Fragen geholt. Unter den weiteren sieben Mitgliedern sind der frühere US-Verkehrsminister Ray LaHood und ein Ex-Regierungschef aus Peru. Die Berater sollen sich zwei Mal pro Jahr treffen und werden mit Uber-Aktien vergütet, sagte ein Sprecher dem Finanzdienst Bloomberg am späten Mittwoch. Ihren Wert nenne das Unternehmen nicht.

Die rasante internationale Expansion von Uber löste in vielen Ländern Konflikte mit Behörden und der Taxi-Branche aus, die dem Start-up aus San Francisco unfairen Wettbewerb vorwerfen. Auch in Deutschland gab das Unternehmen auf großen Druck hin sein Angebot UberPop auf, bei dem Privatleute Fahrgäste mit ihren Autos beförderten. Die Firma, die Milliarden bei Investoren einnahm, betont zugleich, dass ihre Plattform die Verkehrslage in Städten entlasten und die Umwelt schonen könne.

Kroes war in der EU-Kommission für Wettbewerb und digitale Reformen zuständig. Sie hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach das Vorgehen von Behörden gegen Uber als innovationsfeindlich kritisiert. Uber müsse noch viel lernen, sagte Kroes der "Financial Times" jetzt. "Uber muss anders kommunizieren. Sie müssen berücksichtigen, dass es kulturelle Unterschiede gibt. Nicht denken, dass alle einen angreifen."/so/DP/stk