Hoffen auf Wachstum, Angst vor Stagnation / Präsidentschafts- und

Parlamentswahlen in Taiwan

Berlin/Taipei (ots) - In Taiwan finden diesen Samstag

Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Die Wahl wird zwischen

Chu Li-luan, dem Kandidaten der amtierenden Kuomintang-Partei (KMT),

sowie der Herausforderin der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP),

Tsai Ing-wen, entschieden. Bei der Wahl geht es auch um das

zukünftige Verhältnis zur VR China. Während die KMT die Annäherung an

das chinesische Festland fortsetzen möchte, plädiert die DPP für mehr

Unabhängigkeit.

Vordringliche Aufgabe der zukünftigen Regierung, die im Mai ihr

Amt antreten wird, ist in erster Linie die Ankurbelung der

Konjunktur. Die Wachstumsdynamik der Insel hat 2015 einen Dämpfer

erhalten, Löhne und Gehälter stagnieren. Mit unter einem Prozent

Zuwachs wird die Wirtschaft das erste Mal seit der Finanzkrise

derartig schwach ausfallen. Zumindest wird für 2016 nicht mit einem

weiteren Abrutschen der Wachstumszahlen gerechnet.

Ursachen für den Wachstumsknick sind vor allem in äußeren Faktoren

zu finden. "Die maue Konjunkturentwicklung der hauptsächlichen

Absatzmärkte, allen voran der VR China, aber auch Europas bekommt

Taiwans Wirtschaft deutlich zu spüren. Der Export ist für circa 60

Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Insel verantwortlich", sagt

Jürgen Maurer, Taiwan-Experte von Germany Trade & Invest in Taipei.

Im Gesamtjahr 2015 sind die Ausfuhren nach vorläufigen Angaben um

mehr als zehn Prozent geschrumpft. Noch stärker fällt der Rückgang

bei den Einfuhren aus, die um 16,5 Prozent gesunken sind. Zu einem

nicht unerheblichen Maße liegt dies an den gesunkenen Rohöl- und

Rohstoffpreisen, die die Importrechnung verringern. Jedoch wurde

zugleich ein sattes Minus auch bei elektronischen Erzeugnissen

verzeichnet, die sowohl bei Ein- und Ausfuhren zu den wichtigsten

Handelsgütern zählen.

Beim bilateralen Warenaustausch mit Deutschland bewegen sich die

Zahlen nicht ganz so stark im negativen Territorium. "Taiwans Importe

aus dem größten europäischen Handelspartnerland sanken nach

vorläufigen Angaben 2015 um 8,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.

Umgekehrt ging der Export von der Insel nach Deutschland um 3,4

Prozent auf 5,4 Mrd. Euro zurück", so Maurer weiter.

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