BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Osteuropa haben am Freitag ihre Vortagesgewinne ausgebaut. Der wieder deutlich gestiegene Ölpreis stützte weltweit. Zudem wirkte auch die Hoffnung auf weiteres Billiggeld durch die Europäische Zentralbank (EZB) nach. Notenbankpräsident Mario Draghi hatte tags zuvor mitgeteilt, die bisherigen geldpolitischen Maßnahmen auf der nächsten Zinssitzung im März überprüfen zu wollen.

In Russland gewann der RTS-Interfax-Index 9,38 Prozent auf 691,40 Punkte. Vor allem Öl- und Gasaktien legten kräftig zu. Lukoil etwa gewannen 5,79 Prozent, Gazprom stiegen um 3,64 Prozent.

In Prag zog der Leitindex PX um 3,13 Prozent auf 886,77 Punkte an. Das Handelsvolumen lag bei 0,58 (Vortag: 0,50) Milliarden tschechischen Kronen. Unter den Finanzwerten gewannen Komercni Banka 4,52 Prozent. Zudem zog die Aktie des Versorgers CEZ um 1,84 Prozent an. Wie die Nachrichtenagentur CIA berichtete, ist CEZ am Kauf von polnischen Anlagen der französischen EDF interessiert.

Unipetrol stiegen um 0,25 Prozent. Der Ölkonzern bereitet den Verkauf seiner Transport-Sparte Petrotrans an Trans Polonia vor. Damit folgt das Unternehmen seinem Plan, sich von Sparten, die abseits des Kerngeschäfts sind, zu trennen.

In Warschau kletterte der WIG-30 um 2,46 Prozent nach oben auf 1929,73 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index stieg um 2,04 Prozent auf 43 039,42 Zähler. Im Zuge des Ölpreisanstiegs legten erneut einige Energie- und Versorgeraktien klar zu: Energa gewannen 5,95 Prozent und Enea stiegen um 3,15 Prozent. Auch PGNiG zogen um 5,23 Prozent an, während PKN Orlen ein Minus von 0,70 Prozent verbuchten.

Auch die Aktien von PZU legten um 2,64 Prozent zu, obwohl die Ratingagentur S&P ihre Kreditwürdigkeitseinschätzung für den Versicherer von "A" auf "A-" reduzierte. Vergangene Woche hat S&P Polens Bonität wegen umstrittener Reformen, etwa beim Verfassungsgericht, von "A-" auf "BBB+" gesenkt. Nun hat Fitch dem Land wegen der Entscheidung für einen Zwangsumtausch von Hypothekenkrediten mit einer Herabstufung der Bonitätsnote gedroht. Der Beschluss schwäche den Bankensektor und stelle ein Risiko für das Rating dar, erklärten die Fitch-Analysten.

In Budapest stieg der Leitindex Bux um 1,96 Prozent auf 23 357,24 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 9,53 (Vortag: 11,33) Milliarden Forint. Unternehmensnachrichten waren Mangelware. Einzig die Anteilsscheine von Magyar Telekom gingen mit einem moderaten Minus von 0,50 Prozent ins Wochenende. Im Zuge der gestiegenen Ölpreise profitierten hingegen die Papiere von MOL , die um 3,67 Prozent anzogen. Unter den Bankaktien legten die Titel der FHB Land Credit & Mortgage Bank um 0,68 Prozent zu und OTP Bank rückten um 1,62 Prozent vor./bel/APA/ck/stb