ZÜRICH (Dow Jones)--Erneut abwärts ist es am Dienstag am schweizerischen Aktienmarkt gegangen. Doch während zu Wochenbeginn vor allem Konjunkturzykliker verkauft wurden, trennten sich die Anleger nun verstärkt von defensiven Werten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Zentrale Themen waren erneut die Inflation und eine drohende Wirtschaftsschwäche in Europa. Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus verschiedenen europäischen Ländern und der Eurozone fielen durchwachsen aus und gaben dem Aktienmarkt keine Impulse.

Der SMI verlor 1,4 Prozent auf 10.933 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 26,02 (zuvor: 29,34) Millionen Aktien.

Belastet wurde der SMI unter anderem von Schwergewicht Nestle (-1,8%). Die Aktien der Pharmakonzerne Novartis und Roche verbuchten Abgaben von 2,0 und 2,2 Prozent. Die ebenfalls als defensiv geltenden Swisscom verloren 0,7 Prozent. Givaudan verbilligten sich um 2,3 Prozent.

Einige Konjunkturzykliker konnten sich dem Ausverkauf aber ebenfalls nicht entziehen. So büßten Geberit, Holcim und Sika zwischen 1,2 und 1,7 Prozent ein.

Gesucht waren die Aktien der am Vortag abverkauften Bank Credit Suisse (+2,4%). UBS gaben anfängliche Gewinne im späten Handel ab und schlossen knapp behauptet. Hatten Konjunktursorgen die Anleger am Montag noch zum Rückzug veranlasst, so profitierten Bankenwerte nun von den gestiegenen Marktzinsen. Am US-Anleihemarkt war die Zehnjahresrendite am Vortag wieder über die Marke von 3,00 Prozent geklettert, kam allerdings am Dienstag wieder zurück, nachdem schwache Konjunkturdaten Hoffnung auf weniger drastische Zinserhöhungen der US-Notenbank genährt hatten.

Bei den Aktien der Versicherer, eigentlich ebenfalls Nutznießer höherer Zinsen, agierten die Investoren vorsichtiger: Swiss Life, Swiss Re und Zurich sanken um bis zu 0,7 Prozent.

Die Aktien des Augenheilkundespezialisten Alcon schlossen behauptet, nachdem das Unternehmen die Übernahme von Aerie Pharmaceuticals in den USA für 770 Millionen Dollar bekanntgegeben hatte. Die Ratingagentur S&P bescheinigte Alcon die nötige finanzielle Flexibilität, um den Zukauf zu stemmen.

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August 23, 2022 11:43 ET (15:43 GMT)