Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit etwas festeren Kursen auf breiter Front in die Sitzung gestartet. Der Aufwärtstrend der vergangenen drei Börsentage wird damit fortgesetzt. Mittlerweile hat sich der SMI wieder über der Marke von 9'500 Punkten etabliert und das Allzeithoch von vor zwei Wochen rückt wieder in Griffweite. Der hiesige Leitindex befindet sich damit im Einklang mit anderen wichtigen Börsenplätzen in Europa, wo sich etwa auch die deutschen Aktien auf Höchstniveau bewegen. Nach Zahlen stehen SGS unter Druck, während Logitech markant anziehen.

Unterstützung kommt von starken Vorgaben sowohl aus den USA als auch aus Asien. Leicht positiv wirkt sich auch die vorläufige Deblockierung im Budgetstreit in den USA aus, denn der US-Senat hat den Weg für eine Abstimmung über einen Übergangshaushalt geebnet, der den Regierungs-Stillstand beendet. Allerdings hatte das Thema am Vortag die Aktien auch nicht gross belastet. Die gute Stimmung in den USA wurde insbesondere von verschiedenen Übernahmeaktivitäten getragen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,33% höher bei 9'560,38 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt 0,29% auf 1'574,36 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 10'983,81 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren zwei Drittel im Plus.

Bei den Bluechips schiessen Logitech nach starken Drittquartalszahlen um 4,5% nach oben; in der Spitze lag das Plus gar bei über 8%. Ausserordentlichen Kosten zum Trotz weiss der Zahlenkranz für das Weihnachtsquartal zu gefallen. Sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT werden die jeweiligen Analystenerwartungen kräftig übertroffen. Punkten kann das Unternehmen nicht zuletzt auch mit der Erhöhung der Zielvorgaben für das Umsatzwachstum und den diesjährigen EBIT. Das solide Abschneiden im umsatzträchtigen Weihnachtsquartal ist insbesondere dem unerwartet starken Absatz in den Wachstumskategorien Gaming-Zubehör und mobile Lautsprecher zu verdanken.

In die andere Richtung geht es für SGS (-2,9%). Der Prüfkonzern hat zwar mit dem Umsatz im Geschäftsjahr 2017 die Erwartungen leicht übertroffen, die Gewinnzahlen auf operativer Ebene werden indes als Enttäuschung gewertet. Somit sei der Konzern den Zielen für 2020 nicht näher gerückt, meinen Analysten. Insgesamt sei das Zahlenset zwar solide, aber unspektakulär. Mit Blick auf die gute Performance seit September 2017 schienen nun die Anleger ihre Gewinne trotz einer satten Dividendenerhöhung ins Trockene zu bringen.

Hinter Logitech weisen CS (+1,4%) und UBS (+1,1%) die besten Gewinne aus. Zu CS hat sich einmal mehr der Hedgefonds RBR Capital Advisors um den Investor Rudolf Bohli geäussert. RBR bekräftigt die bereits Ende vergangenen Oktober erhobenen Forderungen an die Spitze der Credit Suisse: Die Aufspaltung in drei Einheiten und die Schaffung einer neuen IT-Plattform. UBS werden am Tag nach dem Jahresergebnis von den bestätigten Kaufempfehlung von JP Morgan und HSBC etwas gestützt.

Darüber hinaus befinden sich noch Vifor Pharma (+1,0%) und Richemont (+0,7%) in der erweiterten Spitzengruppe und nicht zuletzt die starken Schwergewichte Nestlé (+0,6%) und Roche (+0,5%). Richemont erhalten von einer Kurszielerhöhung und der Bestätigung der Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux etwas Rückenwind, während das gleiche Institut zwar auch für Swatch (+0,1%) das Kursziel etwas heraufgesetzt, dabei aber die Einstufung "Reduce" belassen hat.

Novartis (+0,1%) sind am Vortag der Publikation der Jahreszahlen im breiten Mittelfeld zu finden.

Auf der Verliererseite büssen die Versicherungen an Terrain ein, allerdings sind die Abgaben in Swiss Re (-0,5%), Bâloise (-0,4%), Zurich und Swiss Life (je -0,3%) vergleichsweise moderat.

Im breiten Markt büssen EFG (-3,6%) überdurchschnittlich an Wert ein. Der Finanzdienstleister hatte in einem Rechtsstreit in Taiwan einen Rückschlag erlitten, der knapp 200 Mio USD kosten könnte. Das Unternehmen will den Entscheid des Gerichts allerdings weiterziehen.

Jeweils nach ersten Angaben zum Umsatz werden Arbonia (-2,0%) etwas zurückgenommen, wogegen Autoneum (+0,6%) und vor allem Tornos (+2,3%) zulegen.

cf/ra