Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Freitag im frühen Handel volatil. Nach einem schwächeren Start dreht der Markt nach oben. Händler sprechen von einer zaghaften technischen Erholung nach den jüngsten Einbussen. Denn die Inflations- und Rezessionssorgen drückten weiterhin auf die Stimmung und hielten die Anleger von Käufen ab, heisst es am Markt. Am Berichtstag dürfte auch der grosse Eurex-Verfall den Kursverlauf beeinflussen, heisst es weiter.

Am Vortag hatte vor allem die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Märkte mit einer unerwartet starken Zinserhöhung von 50 Basispunkten auf dem falschen Fuss erwischt. Darauf brachen die Kurse nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit deutlich ein. Impulse könnten heute auch noch von Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA ausgehen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.35 Uhr mit 10'480,34 Punkten um 0,09 Prozent höher. Kurzzeitig war der SMI bis auf das neue Jahrestief bei 10'432 Zähler gefallen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,13 Prozent auf 1615,50 und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 13'481,90 Zähler. Bei den SLI-Werten geben 10 Titel nach und 20 legen zu.

Fester notieren etwa Temenos (+2,5%), die allerdings seit einiger Zeit einen sehr volatilen Kursverlauf zeigen. Mit AMS Osram (2,9%), Straumann (+1,8%) und Partners Group (+2,1%) legen weitere arg gebeutelte Aktien etwas zu.

Zu dem Gewinnern zählen auch Roche (1,0%), was dem Gesamtmarkt eine gewisse Stütze verleiht. Dagegen geben die anderen Schwergewichte Novartis (-0,1%) und Nestlé (-0,2%) nach. Uneinheitlich zeigen sich die Grossbanken CS (+0,6%) und UBS (-0,7%).

Gefragt sind zudem Geberit (+2,0%). Der Sanitärkonzern startet am Montag ein neues Aktienrückkaufprogramm über maximal 650 Millionen Franken.

Tiefer notieren die Zykliker wie ABB (-1,5%), Richemont (-1,4%) und Holcim (-0,3%) sowie Versicherer wie Zurich (-0,8%) und Swiss Life (-1,3%). Aber auch die defensiven Swisscom (-0,2%) geben nach.

Leichter sind Sonova (-0,1% oder 1,30 Fr.), die allerdings ex-Dividende von 4,40 Franken gehandelt werden.

Positive Meldungen gibt es aus der Biotechbranche. Basilea (+2,4%) erhält vom US-Pharmakonzern Pfizer eine Meilensteinzahlung von 1,25 Millionen US-Dollar. Obseva (+14%) meldet die Marktzulassung seines Mittels Yselty durch die EU-Kommission zur Behandlung von Uterusmyomen bei erwachsenen Frauen. Addex verlieren derweil über 40 Prozent nach einem Studienstopp.

pre/uh