Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit tieferen Kursen eröffnet, gebremst insbesondere von den defensiven Pharmaschwergewichten. Die Bodenbildung nach dem schwachen Start ins Börsenjahr 2022 scheint damit noch nicht abgeschlossen. Es zeichnet sich die dritte Woche in Folge mit Verlusten ab. Die Vorgaben aus den USA waren wiederum klar negativ, wobei Technologie-Aktien (Nasdaq) einmal mehr noch schwächer abgeschnitten hatten als die Standardwerte. Der Dow Jones steht nun so tief wie seit fast einem Monat nicht mehr und der Nasdaq 100 befindet sich mit einem Minus von über 10 Prozent seit dem letzten Hoch im Korrekturbereich.

Das Sentiment habe sich verschlechtert, heisst es in Börsenkreisen. Die Spekulationen unter den Investoren nähmen zu, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im März wegen der hohen Inflation um mehr als die bislang erwarteten 0,25 Prozentpunkte anheben könnte, was wiederum das Wirtschaftswachstum in den USA beeinträchtigen könnte. Deshalb sei auch die Phase der abnehmenden Risikofreude wohl noch nicht beendet.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,28 Prozent tiefer bei 12'490,76 Punkten und damit nicht mehr weit über dem Jahrestief bei 12'448. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt 0,25 Prozent auf 2000,54 Punkte nach und der breite SPI 0,19 Prozent auf 15'828,9 Punkte. Innerhalb der 30 SLI-Werte kommen auf 18 Verlierer 12 Gewinner.

Am meisten unter Druck stehen derzeit SGS (-2,1%), Geberit (-1,8%) und mit etwas Abstand Givaudan (-1,3%). SGS werden dabei von einer Abstufung durch die Credit Suisse auf "Underperform" aus Bewertungsgründen zurückgebunden. Und für Geberit hat Jefferies das Kursziel gesenkt und die Einschätzung "Underperform" bestätigt. Givaudan wiederum erhalten von einer Kurszielerhöhung und der Bestätigung der Kaufempfehlung durch Berenberg kaum Unterstützung.

Belastet wird der Gesamtmarkt indes insbesondere von den schwachen Novartis (-0,6%) und Roche (-0,5%). Nestlé (+0,4%) gehören dagegen zu den Gewinnern, gestützt von einer Bestätigung des Ratings "Buy" mit höherem Kursziel, ebenfalls durch Berenberg.

Die grössten Gewinner sind aktuell Temenos (+1,5%) und Swatch (+1,4%).

Bei den Nebenwerten fallen jeweils nach ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2021 Zur Rose (+4,8%), Comet (+2,5%) oder Galenica (+1,8%) etwas auf.

Bucher Industries (+3,3%) erhalten von einer Kaufempfehlung etwas Rückenwind, wie ein Händler erklärt.

cf/rw