Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt verläuft der Mittwoch bisher in ruhigen Bahnen. Wenige Unternehmensnachrichten, eine dünn gefüllte Konjunkturagenda mit Daten eher aus der zweiten Reihe und ein Feiertag an der Wall Street lassen Raum zum Durchatmen. "Der Markt schleppt sich ein wenig in die Sommerpause", sagte ein Händler. Die anhaltende Unsicherheit mit Blick auf die anstehenden Wahlen in Frankreich schwebt derweil wie eine Glocke über den Märkten und erstickt mögliche Erholungsversuche.

Insbesondere Schweizer Anleger nutzen die Zeit, um sich auf die morgige Zinsentscheidung der SNB vorzubereiten. Denn bei der Frage, ob es eine weitere Senkung oder doch unveränderte Zinsen geben wird, scheiden sich derzeit noch die Geister. Geht man nach den Schätzungen steht es etwa 50:50 - der Ausgang ist somit völlig offen. Zudem räumen auch einige Prognostiker ein, unsicher bei ihrer Schätzung zu sein. Die SNB hat also alle Chancen zu einer erneuten Überraschung.

Gegen 10.55 Uhr steht der Leitindex SMI um 0,11 Prozent tiefer bei 12'033,41 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt um 0,13 Prozent auf 1946,75 und der breit gefasste SPI gibt um 0,11 Prozent auf 15'989,31 Zähler nach. Im SLI gewinnen und verlieren je 14 Werte, zwei sind unverändert.

Im Fokus stehen UBS (-0,4%), nachdem die Finma das Kontrollverfahren zum Zusammenschluss mit der CS ohne Bedingungen und Auflagen abgeschlossen hat und keine Einschränkung des Wettbewerbs sieht. Die Weko sieht wiederum sehr wohl Anhaltspunkte für eine marktbeherrschende Stellung in manchen Bereichen und empfiehlt der Finma eine vertiefte Prüfung. Die UBS selbst nimmt den Entscheid zur Kenntnis und will die Integration weiter umsetzen.

An der Indexspitze rangieren Sandoz (+1,8%), gefolgt von VAT (+1,0%). Während dem Generikahersteller laut Händlern allgemeine Umschichtungen im Gesundheitssektor auf die Sprünge helfen und sich Leerverkäufer zurückziehen, sorgt beim Vakuumventilhersteller wie so oft in letzter Zeit der KI-Boom an der Nasdaq für positive Stimmung. So stieg am gestrigen Dienstag Nvidia mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,35 Billionen Dollar zum wertvollsten Unternehmen der Welt auf.

Am unteren Ende des Kurstableaus liegen hingegen SGS (-1,8%), Givaudan (-1,0%) und Schindler (-0,9%). Logitech (-0,9% auf 87,18 Fr.) verlieren trotz einer Kurszielerhöhung durch Stifel - allerdings liegen die Experten auch mit dem neuen Ziel von 84 Franken unter dem aktuellen Kursniveau.

Auch Julius Bär (-1,5%) sind mittlerweile deutlich ins Minus gedreht. Gesprächsstoff ist am Markt erneut die mögliche Transaktion der Bank mit EFG (Aktie -1,1%). Gemäss einem Bericht von Reuters hatten sich die beiden Parteien zwar grundsätzlich auf einen Zusammenschluss geeinigt. Die Finma wollte aber kein grünes Licht geben, weil sie bei Bär wegen des hohen Signa-Abschreibers immer noch die Risikokontrolle überprüft. "Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben", heisst es dazu im Handel.

Zurich (+0,3%) halten sich nach dem Ausbau der Beteiligung an der indischen Kotak Mahindra General Insurance im vorderen Mittelfeld.

In der zweiten Reihe setzen Molecular Partners (+8,7%) ihren Höhenflug fort - seit Anfang Juni gab das Biotech-Unternehmen zahlreiche positive Studiendaten bekannt. Der Kurs hat sich mittlerweile mehr als verdoppelt. Am anderen Ende setzen beim Highflyer Kuros (-7,9%) offenbar Gewinnmitnahmen ein, nachdem die Aktie sich seit Jahresbeginn sogar mehr als verdreifacht hatte.

Auch Galderma (1,1%) legen weiter zu. Die Dermatologie-Spezialistin hat in Schweden eine Erweiterung ihrer Herstellungslizenzen erhalten und setzt damit den Wachstumskurs fort.

Für Komax (-1,0%) geht es indes nach der Gewinnwarnung vom Vortag weiter nach unten. Einige Analysten streichen nun ihre Kursziele und Schätzungen zusammen.

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