Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt setzt der SMI seine Klettertour am Mittwoch weiter fort. Nach einem freundlichen Start hat der Leitindex recht zügig die Marke von 9'300 Punkten durchbrochen - zum ersten Mal seit etwa einem Jahr. Laut Händlern täuscht die Marktbewegung aber darüber hinweg, dass der Handel an sich eher ruhig verläuft.

Die Themen der letzten Tage hätten weiterhin Bestand, erklärt ein Analyst. So blieben die Gespräche zwischen den USA und China im Fokus. Seit dem gestrigen Dienstag läuft eine neue Gesprächsrunde zwischen den beiden Wirtschaftsmächten. Im Laufe der Woche folgen Sitzungen auf höherer Ebene. Aber auch die Verhandlungen zwischen Grossbritannien und der EU über den bevorstehenden Brexit gehen weiter und könnten so das Geschehen beeinflussen. Aus den USA steht mit dem Sitzungsprotokoll des Fed am Abend zudem auch das Thema Notenbanken auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 11.05 Uhr noch 0,55 Prozent auf 9'307,54 Punkte hinzu. Zuvor hatte er bei 9'331 Zählern die Latte neu gelegt. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,57 Prozent auf 1'435,17 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,54 Prozent auf 10'885,02 Punkte. Alle 30 Blue Chips notieren im grünen Bereich.

Einen wirklich starken Auslöser für die Aufwärtsbewegung sei an sich nicht auszumachen, erklärt ein Händler gegenüber AWP. Vielmehr setze der Markt schlicht seine freundliche Tendenz der vergangenen Tage fort. Mit einem Plus von mittlerweile guten 10 Prozent hat der SMI die Verluste von 2018 fast ausgeglichen.

Die drei Schwergewichte Nestlé (+0,7%), Novartis und Roche (+0,4%) tragen dabei massgeblich zum freundlichen Kursverlauf bei. Sie allein stehen für knapp 30 der insgesamt gut 50 Punkte, die der SMI aktuell hinzugewinnt.

Die grössten Kursgewinne wiederum weisen die Aktien von Kühne+Nagel (+1,7%) auf. Hier treiben Spekulationen um ein Interesse des dänischen DSV-Konzerns an einem Zusammenschluss an. Allerdings hat DSV den Bericht des Branchen-Portals "Loadstar" bereits dementiert.

Klar aufwärts geht es zur Wochenmitte auch für die Grossbankenpapiere der Credit Suisse (+1,0%) und UBS (+0,8%). Julius Bär hinken mit +0,4 Prozent etwas hinterher. Bei der Credit Suisse stützt eine Ratingerhöhung durch Berenberg. Allerdings zeigt sich der zuständige Experte trotz der Erhöhung auf "Hold" weiter eher skeptisch über möglicherweise zunehmende Risiken etwa bei den Kreditbeständen. Für die UBS wird es im Laufe des Nachmittags spannend - dann steht die Urteilsverkündung im Steuerprozess in Frankreich an.

Ebenfalls fester tendieren Zykliker wie ABB, Geberit, Dufry und Swatch, die mit Kursgewinnen zwischen 0,8 und 0,7 Prozent zu den gefragteren Titeln zählen.

Grössere Kursbewegungen sind allerdings eher im breiten Markt zu finden. Dort geben DKSH um 3,8 Prozent nach, nachdem ein Grossaktionär seine Papiere verkauft hat.

Medartis-Aktien dämmen ihre Verluste von zeitweise knapp 10 Prozent auf aktuell 3,5 Prozent ein. Die Herstellerin von Knochen-Fixierungen hat vorläufige Zahlen vorgelegt, die am unteren Rand der eigenen Prognosen liegen.

Anders sieht es beim Kiosk- und Brezelkönig-Betreiber Valora aus. Die Jahreszahlen werden mit einem Kursgewinn von 5,2 Prozent quittiert.

hr/rw